Stats: Hier brillierte Salzburg in der Königsklasse

Auffallend ist die niedrige Passgenauigkeit der Salzburger. Mit nur 71,8% angekommenen Pässen liegt man in dieser Statistik abgeschlagen an letzter Stelle. Mit Ausnahme von Viktoria Pilsen erzielen alle Teams eine Passquote von rund 80% oder mehr. 

Die Spitzenreiter in dieser Kategorie sind Real Madrid und Manchester City mit über 91% - ein Riesenunterschied zu den Salzburgern. Eine Erklärung für Salzburgs schlechtes Abschneiden liefert sicher die grundlegende taktische Ausrichtung von Matthias Jaissles Team, das oft schnell und riskant den Weg nach vorne sucht. Im Vergleich zum Rest besteht hier trotzdem einiges an Aufholbedarf.

Auch in der Einzelstatistik schneiden einige Salzburger sehr schlecht ab:

Spieler-Passgenauigkeit:

In dieser Statistik fahren die Salzburger sogar einen Doppelsieg ein - allerdings im negativen Sinne. Junior Adamu und Nicolas Capaldo belegen die letzten beiden Plätze aller in dieser Kategorie berücksichtigten Spieler. 

Adamu brachte nur 26 seiner 49 Pässe an den Mann, Capaldo 43 von 76. Mit Benjamin Sesko platziert sich noch ein dritter Salzburger ganz am Ende des Rankings. Als Teambester schafft es Oumar Solet mit 86,7% Passgenauigkeit auf einen bescheidenen 135. Rang.

Ballbesitz:

Mit 40,5% Ballbesitz liegt Salzburg an drittletzter Stelle, nur die abgeschlagene Mannschaft aus Pilsen und der FC Kopenhagen waren noch weniger am Ball. Mit nur 1996 Passversuchen spielt Salzburg die zweitwenigsten Pässe, Teams wie Manchester City und Real Madrid mehr als doppelt so viele. 

Ballbesitz ist natürlich oft unabhängig von Erfolg und der niedrige Wert ist mit Sicherheit Salzburgs gewohnter Taktik geschuldet, die schnelles Umschalten und wenige Stationen bis zum Abschluss vorsieht. Einen Indikator für Salzburgs Spielsystem gibt auch die nächste Statistik:

10+ aufeinanderfolgende Pässe:

Salzburg hält den Ball in sechs Spielen nur 19 Mal mehr als zehn Pässe in Folge in seinen Reihen, also durchschnittlich etwas mehr als dreimal pro Spiel. Der Unterschied zu ballbesitzorientierten Teams wie Manchester City und Real Madrid ist auch in dieser Statistik gravierend, aber selbst die drittletzten Glasgow Rangers haben deutlich mehr lange Ballstafetten.

Erneut wird hierbei ersichtlich: Die Stärke der Salzburger und ihre taktische Ausrichtung liegt ganz klar im Spiel gegen den Ball und in direkten Vorstößen in die Spitze.

Erzielte Tore pro Schuss:

In Punkto Chancenverwertung müssen sich die Salzburger definitiv verbessern. Dies unterstreicht auch ein Blick auf die Tore-pro-Schuss-Statistik: Nur 5% der Schüsse führen zu einem Torerfolg, damit rangiert man im hinteren Viertel aller Teilnehmer. Bei Schüssen aufs Tor zeigt sich mit 15% Torerfolg ein ähnliches Bild.

Die mangelhafte Chancenverwertung wird auch durch die "Expected Goals" - die erwarteten Tore - ersichtlich. Diese Statistik summiert alle Chancen eines Teams und berechnet die dabei zu erwartenden Tore. Salzburgs "xG" liegt bei 7,7 und damit deutlich über den fünf tatsächlich erzielten Toren.

Zurückgelegte Distanz:

Wenig überraschend schneiden die Salzburger in den Laufstatistiken sehr gut ab. Nur Frankfurts Djibril Sow und Benficas Florentino Luis legen mehr Kilometer zurück als Nicolas Seiwald, der in allen Spielen über die volle Distanz am Platz steht und dabei 70,3 Kilometer läuft. 

Mit Maurits Kjaergaard (69,6 km) platziert sich ein weiterer Salzburger im absoluten Spitzenfeld, der junge Däne erreicht diese Marke sogar mit deutlich weniger Einsatzminuten als seine Konkurrenz (495). Auch Strahinja Pavlovic (64,3 km) weist für einen Innenverteidiger extrem starke Laufwerte auf und landet auf Platz 27.

Tacklings pro Spiel:

In der Tackling-Statistik sind die Salzburger in dieser Gruppensphase einsame Spitze, mit 25,7 Tacklings pro Spiel hängt man sogar den Zweitplatzierten Benfica (23,3 Tackles pro Spiel) relativ deutlich ab.

Nur fünf Teams erzielen mehr als 20 Tacklings pro Spiel, den letzten Platz nimmt in dieser Kategorie die Star-Truppe von Paris Saint-Germain ein. Die Statistik unterstreicht Salzburgs Bereitschaft, in jeden Zweikampf zu gehen und aggressives Pressing zu betreiben.

Apropos Pressing:

Pressing Sequenzen:

Aufzeichnungen von "Opta Analyst" bestätigen Salzburgs energisches Spiel gegen den Ball. In sechs Spielen wurde ganze 118 Mal eine Pressingsequenz der Salzburger beobachtet, damit kann nur der FC Barcelona (112) mit den "Bullen" mithalten. 

Interessant ist, wie sehr sich Salzburg in dieser Statistik von anderen "Underdog"-Teams unterscheidet. Vergleichbare Mannschaften wir Brügge zeigen nur 70 Pressingsequenzen, Ajax 64 und Shakhtar 40.

Einwürfe:

Über einen schönen Erfolg darf sich Amar Dedic freuen, Salzburgs Rechtsverteidiger räumt nämlich die Einwurf-Statistik mit großem Vorsprung ab. Beachtliche 79 Mal hält der 20-Jährige den Ball zum Einwurf in der Hand und fährt damit einen ungefährdeten Sieg in dieser Kategorie ein.

James Tavernier folgt mit 57 Einwürfen auf Platz zwei, auch Robert Ljubicic nutzt seine neue Rolle als linker Außenverteidiger bei Dinamo Zagreb zu einem Spitzenergebnis.