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Salzburgs Daka: Besser als Haaland?

Salzburg-Coach Jesse Marsch hat vor CL-Duell gegen Napoli die Qual der Wahl.

Ein Spiel von FC Red Bull Salzburg ohne Treffer von Erling Haaland? Nicht so schlimm, wenn auch ein Patson Daka in den eigenen Reihen steht.  

Gegen den SV Mattersburg stellte der Stürmer aus Sambia mit einem Triple-Pack wieder einmal unter Beweis, wie wertvoll er für die „Bullen“ ist.

Mit 12 Liga-Treffern hält der 21-Jährige mittlerweile bei genauso vielen wie der 19-jährige Norweger, dem seit Wochen die Schlagzeilen ("Gerüchte nerven") gehören.

Damit führen die zwei Salzburger gemeinsam mit Shon Weissman vom WAC die Torschützenliste an. Doch während Haaland im Durchschnitt 65 Minuten und Weissman 85 Minuten für einen Treffer benötigen, braucht Daka „nur“ 50 Minuten für einen Torerfolg.

„Ich bin sehr glücklich. Ich möchte der Mannschaft danken, denn ohne ihre Unterstützung könnte ich keine Tore erzielen. Mattersburg war einer meiner besten Tage und ich bin froh, dass ich dem Team mit meinen Tore helfen konnte“, strahlt der immer fröhlich wirkende Angreifer im Gespräch mit LAOLA1.

Daka über Haaland: "Wir pushen uns"

Einen Zweikampf mit Haaland um die Torschützen-Krone peilt Daka nicht an. „Es gibt jetzt keinen klassischen Wettkampf zwischen uns beiden, wer mehr Tore erzielt. Es gibt nur den Anreiz, dass wir uns gegenseitig pushen, damit wir noch besser werden. Ich glaube, es ist für beide eine gute Herausforderung. Wir wollen einfach jeden Tag besser werden. Und Tore helfen uns dabei“, meint der Mittelstürmer.

Trainer Jesse Marsch freut sich jedenfalls für seinen Schützling. „Er hat bei jedem seiner Einsätze super gespielt, hat jetzt schon 12 Tore erzielt. Dabei ist es nicht einfach für ihn. Denn in unseren ganz wichtigen Partien haben wir vorne mit Hwang und Haaland gespielt.“

Dennoch ist der US-Amerikaner ein großer Fan des 18-fachen sambischen Teamspielers. Daka, der seit Sommer 2017 in der Mozartstadt weilt, ist der einzige Akteur beim Serienmeister, der in allen 19 Saisonspielen im Kader stand. Und mit 18 Einsätzen hat er die meisten im Team – wenngleich er bei der effektiven Spielzeit aus genannten Gründen etwas hinterherhinkt (965 Minuten).

Marsch hat Qual der Wahl

Salzburgs Nummer 20 freut die Wertschätzung des Trainers. „Das ist schon speziell. Es ist wichtig für mich, dass ich mich präsentieren kann. Das gibt mir Selbstvertrauen. Es ist ein schönes Gefühl, in dieser Mannschaft fast in jedem Spiel zum Einsatz zu kommen. Es freut mich, dass ich das Vertrauen mit Toren zurückzahlen kann und der Trainer sieht, dass es kein Fehler ist, wenn er mich aufstellt.“

Die Super-Form seiner Offensiv-Leute stellt den Salzburg-Trainer oftmals vor die Qual der Wahl. „Wir haben viele Waffen auf dem Platz. Wir sprechen oft über Erling oder Hee-chan, aber Patson ist auch sehr gut. Es ist ein Vorteil für uns, dass wir immer gute Stürmer auf den Platz bringen können. Das ist eine super Situation für einen Trainer“, so Marsch, der überlegt, im Champions-League-Duell gegen Napoli (Di., 21:00 Uhr im LAOLA1-Ticker) wieder mit drei Stürmern zu beginnen.

"Vielleicht spielen wir auch in Neapel wieder mit drei Stürmern. Wir müssen ein paar wichtige Entscheidungen treffen. Ich habe aber das Gefühl, dass ich keine schlechte Entscheidung treffen kann."

Jesse Marsch

Das klappte gegen die Italiener bereits vor zwei Wochen in Wals-Siezenheim laut Marsch „recht gut“.

„Wir haben viele Möglichkeiten. Vielleicht spielen wir auch in Neapel wieder mit drei Stürmern. Wir müssen ein paar wichtige Entscheidungen treffen. Ich habe aber das Gefühl, dass ich keine schlechte Entscheidung treffen kann“, grinst der 45-jährige Chefcoach.

Freund von Entwicklung begeistert

Daka wäre bereit: „Ich habe Selbstvertrauen für diese Begegnung getankt. Aber jedes Spiel ist eine neue Herausforderung. Wir haben aus den Fehlern im Hinspiel gelernt. Am Dienstag wird sich zeigen, ob wir das auch umsetzen können.“

Doch egal wie der Showdown in der „Königsklasse“ ausgeht, die Entwicklung der Offensivkräfte sorgt bei Sportdirektor Christoph Freund schon jetzt für funkelnde Augen.

„Vor vier Monaten haben viele noch gemeint, dass wir die Abgänge nicht ersetzen können. Fast alle, oder sagen wir Dreiviertel der Spieler, die unsere Tore geschossen haben, sind weg. Es hieß: Es wird schwierig. Jetzt sind drei Monate vergangen. Es ist eine herausragende Entwicklung, wenn man sieht, was in den letzten drei Monaten passiert ist und wie viele gefährliche Spieler wir wieder am Platz haben. Das ist außergewöhnlich.“



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