Der FC Red Bull Salzburg hat sein großes "Finale"!
Mit dem 4:1-Erfolg (Spielbericht>>>) in Genk sichern sich die "Bullen" die Chance, im abschließenden Spiel der Champions-League-Gruppenphase gegen den FC Liverpool (1:1 gegen Napoli), den Titelverteidiger vor eigenem Publikum aus der Königsklasse zu werfen.
"Diese Mannschaft braucht große Spiele", ist Trainer Jesse Marsch bei "Sky" überzeugt, "das ist so wichtig für die Entwicklung des Talents in diesem Kader. Wir haben diesen Hunger, das ist ein großer Teil von uns."
<<<Die Tabelle der Gruppe E>>>
Freund: "Verlieren kann nur Liverpool"
Man kann getrost behaupten, dass am 10. Dezember das größte Spiel der Vereinsgeschichte auf RBS wartet.
"Jetzt haben wir ein absolutes Highlight-Spiel - ein Spiel, wie es das in Salzburg vielleicht noch nie gegegen hat", betont Sportdirektor Christoph Freund, "da wird wieder eine Energie im Stadion und im ganzen Umfeld des Vereins sein. Und dann schauen wir, was passiert."
Natürlich geht Salzburg als Underdog in das Duell mit der Elf von Star-Trainer Jürgen Klopp, aber die große Sensation peilt man dennoch an.
"Wir haben keinen Druck in diesem Spiel, wir wollen es schaffen! Denn wir haben uns diese Chance erarbeitet, also werden wir alles dafür geben. Verlieren kann eigentlich nur Liverpool. Es ist unglaublich, dass die Situation so ist, wie sie ist. Jetzt wollen wir noch einmal ein Schäuferl drauflegen", gibt sich Freund kämpferisch.
Marsch meint: "Wir wissen, dass es gegen Liverpool ganz schwierig wird, aber wir alle wollten eine Chance in diesem Spiel, und die haben wir jetzt."
Europa League nicht das "Minimalziel"
Durch den Auswärtssieg in Belgien steht zumindest einmal fest, dass Salzburg international überwintern wird. Selbst wenn die Sensation gegen Liverpool ausbleibt, werden die "Bullen" in der Europa League weiterspielen.
"Das ist wichtig mit diesem großen Kader, dass wir viele Spiele für alle haben", verdeutlicht Marsch, während der Sportchef bekräftigt: "Das war nicht das Minimalziel, sondern das Ziel. In dieser Gruppe ist es ein Riesenerfolg, dass wir eine Runde vor Schluss fix Dritter sind und sogar noch eine Chance auf Platz zwei haben."
Patson Daka (43.) und Takumi Minamino (45.) mit einem Doppelschlag kurz vor der Pause beziehungsweise Hee-chan Hwang (69.) und Joker Erling Haaland (87.) erzielen die Treffer in Genk.
Der nächste CL-Treffer von Haaland
Haaland hat damit in jedem seiner fünf Champions-League-Spiele zumindest ein Tor erzielt - ein Kunststück, das zuvor nur Alessandro Del Piero und Diego Costa gelungen ist.
"Good company", grinst Marsch und gesteht, dass der Norweger nicht allzu glücklich war, dass er zu Beginn der Partie auf der Bank Platz nehmen musste.
Haaland selbst meint: "Es ist nett, diesen Rekord zu haben. Ich denke nicht an Rekorde, ich konzentriere mich auf mich und mein Team. Ich mag es, wenn alle auf mich schauen. Liverpool ist das weltbeste Team, aber wir haben zu Hause eine gute Chance."
Marsch: "Beste Leistung dieser Saison"
Besonders stolz war Marsch an diesem gelungenen Salzburger Fußball-Abend auf die Art und Weise, wie sein Team aufgetreten ist: "Für mich war das vielleicht unsere beste Leistung in dieser Saison. Es war reif, es war klar, es war von Anfang an mit Selbstvertrauen. Es war klar, dass wir die bessere Mannschaft sind. Ich bin stolz auf unsere Jungs. Wir haben in diesem Turnier so viel gelernt."
Ähnlich sieht es Freund, der vom Mut, mit dem die Mannschaft antrat, schwärmt: "Wir haben in jedem Spiel unseren Fußball auf den Platz gebracht - auch mal mit Fehlern, aber auf diese Intensität bin ich stolz. Wir sind in kein Spiel gegangen und haben gesagt, wir machen es mal anders und stellen uns hinten rein, sondern wir haben immer auf unseren Fußball gesetzt."
Der einzige kleine Makel, dass man nach schwerem Fehler von Goalie Carlos Coronel erneut nicht ohne Gegentor geblieben ist, ist für Freund keiner: "Das ist mir heute völlig egal. Das war ein kleiner individueller Fehler. Wenn man sieht, was Carlos beim Stand von 0:0 gehalten hat, war das entscheidend."
So viel gelernt
Laut Marsch habe man im Vorfeld vielleicht zu viel darüber gesprochen, dass die Null stehen sollte. Außerdem:
"Wir sind jung! Wir haben eine junge Mannschaft. Sie können Fehler machen, aber wichtig ist, dass wir eine Entwicklung hinlegen. Wir haben in dieser Gruppe in jeder Situation so viel gelernt und das ist ein super Gefühl für uns."
Nun wartet die Reifeprüfung gegen Liverpool - die denkbar schwierigste Aufgabe, aber womöglich keine unmachbare für diese Salzburger Mannschaft.