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Bayern-Real: Wiedersehen als Duell der Lazaratte

Lehrmeister Ancelotti trifft auf Schüler Zidane. Auf beiden Seiten drohen wichtige Ausfälle.

Bayern-Real: Wiedersehen als Duell der Lazaratte

Durch den Anschlag auf den BVB-Bus gerät das Sportliche immer mehr in den Hintergrund, gespielt wird aber trotzdem.

Wenn der FC Bayern und Real Madrid im CL-Viertelfinal-Hinspiel aufeinandertreffen, kommt es zu mehreren Wiedersehen.

Insgesamt spielen die Teams zum 18. Mal in der Königsklasse gegeneinander, Zinedine Zidane coachte früher als Assistent unter Carlo Ancelotti und mit Toni Kroos kehrt ein verlorener Sohn nach München zurück.

Es ist aber auch ein Duell der Lazarette, denn einige Top-Stars werden fehlen.

Ohne Hummels und Lewandowski?

Definitiv fehlen wird auf Seiten der Bayern Abwehrchef Mats Hummels, der eine Distorsion des rechten oberen Sprunggelenkes und eine Verletzung des Kapselbandapparats erlitten hatte.

Zudem gibt es drei angeschlagene Spieler, über deren Einsatz noch diskutiert wird. Manuel Neuer und Thomas Müller waren zuletzt nicht fit, konnten aber die letzten Trainingseinheiten voll absolvieren. Deshalb sollte einem Einsatz nichts im Wege stehen. Trainer Ancelotti meinte bereits: "Neuer wird spielen."

Das große Fragezeichen steht hinter Robert Lewandowski. Der Starstürmer und Torgarant zog sich gegen Borussia Dortmund eine Schulterverletzung zu, sein Berater schob dem BVB den schwarzen Peter zu und warf den Schwarz-Gelben vor, Lewandowski absichtlich verletzt zu haben.

Aufgrund von anhaltender Schmerzen konnte der Pole nur 20 Minuten des Abschlusstrainings bestreiten. "Er hatte heute ein gutes Gefühl und wir werden morgen entscheiden, ob er spielen kann. Wenn er noch Schmerzen hat, wird er nicht spielen", stellte der Chefbetreuer am Dienstag klar, dass man kein Risiko eingehen wolle und auch schon ohne den Top-Stürmer gezeigt habe, was man drauf hat.

Real rechnet aber mit Lewandowski: "Wenn er auf dem Platz steht, dann mit hundertprozentiger Fitness. Ob er spielt, werden wir sehen. Wir bereiten uns darauf vor, dass er spielt", verrät Zidane.

Ohne Pepe, Varane und Carvajal?

Noch mehr Sorgen plagen die Gäste aus Madrid, vor allem defensiv. Raphael Varane fällt mit einem Muskelfaserriss aus, gegen Atletico zog sich auch noch Pepe einen doppelten Rippenbruch nach einem Zusammenprall mit Toni Kroos aus.

Deshalb fehlen zwei wichtige Stabilisatoren für die Abwehrkette. Und es könnte noch schlimmer kommen: Dani Carvajal plagten unter der Woche nach einem Schlag im Wadenbeinbereich Schmerzen, einem Einsatz dürfte aber nichts im Wege stehen.

Somit bleiben nur Sergio Ramos und Marcelo vom Stammpersonal in der Viererkette. Kapitän Ramos könnte bei einer weiteren Gelben Karte für das Rückspiel jedoch gesperrt sein. Die Alternative in der Innenverteidigung heißt wohl Nacho Fernandez, Casemiro zurückzuziehen, wäre eine weitere Alternative gewesen.

Trotz Engpass wurde es nichts mit einer Kader-Nominierung von ÖFB-Legionär Philipp Lienhart, der sich wie andere Kollegen aus der "Castilla" Hoffnungen machen durften, ins Aufgebot zu rutschen.

Zidane fordert seinen Lehrmeister Ancelotti

2014 jubelte Zidane noch an der Seite von Ancelotti über den Champions-League-Titel, "La Decima" ging in die Geschichte ein. Zwei Jahre später gewann Zizou die Königsklasse ohne seinen langjährigen Lehrmeister.

"Ich kenne ihn sehr gut, er kennt mich sehr gut. Aber wir spielen ja nicht nur gegen Carlo. Ich habe sehr viel von ihm gelernt. Was, werde ich aber nicht verraten." Aber er ergänzt: "Ich habe Carlo viel zu verdanken."

Auch Ancelotti freut sich auf das Wiedersehen: "Ich habe natürlich eine spezielle Beziehung zu Zidane, spezielle Gefühle für Zizou. Ich bin sehr zufrieden, dass er eine super Entwicklung gemacht hat und letztes Jahr die Champions League gewonnen hat."

Rachegelüste gibt es bei Ancelotti trotz Aus bei Real vor zwei Jahren nicht. Er ist auf das Wiedersehen mit einigen Spielern gespannt. Angesprochen auf "BBC" meint er: "Diese Spieler zu haben, ist unglaublich, ein Luxus." Deshalb hat er scherzhaft einen speziellen Wunsch. "Ich würde Ronaldo gerne auf der Bank sehen, Benzema auf der Tribüne und Bale zu Hause."

Diesen Gefallen wird ihm Zidane aber wohl nicht machen.

LIVE-Infos zum Anschlag in Dortmund findest du hier:

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