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Müller warnt vor Salzburger "Chaos"

Bayern angeschlagen, aber gewarnt. Nagelsmann findet Kampfansage gut.

Müller warnt vor Salzburger Foto: © getty

Der FC Salzburg empfängt am Mittwoch (ab 21 Uhr auf ServusTV oder im LIVE-Ticker mit In-Match-Clips) im Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League den deutschen Rekordmeister FC Bayern München.

Normalerweise wäre die Ausgangslage eindeutig. Doch dank der bisherigen starken Performance der Bullen in dieser Saison und der zuletzt ungewohnt schwächelnden Bayern scheinen sich die Erfolgschancen der Mozartstädter zumindest teilweise verbessert zu haben.

Am Samstag setzte es für die erfolgsverwöhnte Nagelsmann-Elf eine deftige 2:4-Pleite in Bochum. Salzburg-Coach Matthias Jaissle will das aber nicht überbewerten: "Das bedeutet nicht viel für das Spiel. Es kommt nur alle Jubeljahre mal vor, dass Bayern auswärts verliert. Es birgt eher die Gefahr, dass sie das jetzt so schnell wie möglich wieder gutmachen wollen", warnt Jaissle, der sogleich festhält: "Wir sind darauf vorbereitet und haben das Spiel genauso analysiert wie viele andere zuvor auch."

Bullen mit breiter Brust

Die Bullen wollen mit breiter Brust in das Duell mit dem Tabellenführer der Deutschen Bundesliga gehen. "Wir haben mit dem Einzug ins Achtelfinale Historisches erreicht. Demnach sollen sich die Jungs auch extrem darauf freuen und mit Selbstvertrauen in die Partie gehen. Dann schauen wir, was dabei rauskommt. Die Freude und der Spaß sollen im Vordergrund stehen. Wir haben aber auch gegen die aktuell wohl beste Mannschaft der Welt den Ansatz, dass wir unser eigenes Spiel durchziehen wollen. Dieses Selbstvertrauen haben wir", so Jaissle.

Das sieht auch der unter anderem von Bayern und Dortmund umworbene Salzburg-Stürmer Karim Adeyemi so: "Wir können Bayern mit unserer Qualität und unserer Intensität das Leben schwer machen. Dadurch könnten wir den Bayern ein Klotz am Bein sein. Wir gehen rein, um das Spiel zu gewinnen. Wir wissen aber, dass Bayern eine hohe Qualität und auch viel Erfahrung hat."

Müller freut sich auf Stimmung in Bullen-Arena

Einer mit extrem viel Erfahrung ist Thomas Müller: 612 Pflichtspiele absolvierte er bereits für die Bayern, davon alleine 130 in der Champions League. Der 32-Jährige sieht nach der Pleite in Bochum die eigene Ehre gekitzelt. 

"Wir wurden daran erinnert, dass es in der Bundesliga nicht reicht, wenn man nicht 100 Prozent gibt. Wir sind dementsprechend heiß auf das Spiel. In Salzburg könnte es danach gut heißen, dass es nicht gut war, dass die Bayern in Bochum verloren haben", richtet Müller dem Gegner schon mal aus, sich nicht zu große Hoffnungen auf einen Sieg zu machen.

Groß ist die Vorfreude in jedem Fall auf die Stimmung in der Bullen-Arena: Durch die Aufhebung der Corona-Auflagen wird das Stadion mit 29.520 Zuschauern voll gefüllt sein. 

"Ich freue mich, dass wir eine Stimmung haben werden, die einem Champions-League-K.o.-Spiel auch gerecht wird. Es gibt auch in Österreich viele Bayern-Fans - ich bin gespannt, wie die Stimmung sein wird", erwartet Müller nicht unbedingt eine totalen Hexenkessel.

Müller: "Ein bisschen Chaos gehört dazu"

Vor dem gefürchteten Salzburger Angriffs-Feuerwerk zeigt sich der DFB-Teamspieler gewarnt, Angst verspürt er aber keine: "Wie der Spielverlauf sein wird, kann ich noch nicht sagen. Salzburg ist eine Mannschaft, die modernen Fußball mit Tempo spielt. Und zu diesem modernen Fußball gehört auch ein bisschen Chaos dazu. Darauf müssen wir uns einstellen. Wir müssen unsere Angriffe zu Ende spielen und schauen, dass wir zu Abschlüssen kommen."

Vor der Entwicklung der Mozartstädter zeigt Müller auf jeden Fall Respekt: "Sie haben sich in der Champions League etabliert und sind in der österreichischen Liga das Maß aller Dinge. Um in die K.o.-Runde zu kommen, musst du nicht nur Qualität sondern auch Können haben und das auch auf dem Rasen umsetzen."

Wie das geht, haben die Bayern in der Gruppenphase selbst in beeindruckender Manier gezeigt: Ohne Punktverlust überstanden die Münchner die CL-Gruppe mit Benfica Lissabon, FC Barcelona und Dynamo Kiew.

Nagelsmann findet Salzburg-Kampfansage gut

Jaissle weiß, was auf die Bullen zukommt: "Die makellose CL-Bilanz spricht einfach für ihre Weltklasse. Sie haben das in einer souveränen Art und Weise gemacht. Wir sind dementsprechend vorbereitet was da für eine Wucht auf uns wartet."

Adeyemi sieht darin allerdings sogar einen gewissen Vorteil: "Es ist ein bisschen ungewohnt, weil wir meistens in der Favoritenposition sind. Den Druck haben aber nun die Bayern."

Wobei Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund im Vorfeld angesichts der favorisierten Bayern schon scherzte, dass schließlich auch ein Deutscher schon mal auf der Streif gewonnen habe.

Eine Kampfansage, der auch Bayern-Coach Julian Nagelsmann ein Lächeln abgewinnen kann: "Die Kampfansage finde ich gut. Das ist auch die DNA von Red Bull. Es würde total gegen die Spielphilosophie sein, wenn sie sich gegen uns einigeln würden", meint der ehemalige Leipzig-Coach.


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