Mit dem Halbfinal-Schlager in der Champions Leage zwischen dem FC Barcelona und Liverpool (Mittwoch, ab 21 Uhr im LAOLA1-Ticker und auf DAZN) geht auch ein Traum von "Reds"-Coach Jürgen Klopp in Erfüllung.
Es ist nämlich das erste Pflichtspiel für den Deutschen im Camp Nou.
"War mir schon mal wichtig, dass es irgendwann mal passiert", sagte Klopp bei "DAZN" über seine persönliche Barca-Premiere. "Du siehst immer, wie andere straucheln. Nicht, dass wir selber auch straucheln wollen, aber wir wollen gucken, was geht."
Ein echtes Understatement, denn gegen das Starensemble um Lionel Messi will der 51-Jährige mit seiner Mannschaft natürlich den ersten Schritt zum erneuten Einzug ins Champions-League-Finale machen - nachdem der letzte Schritt zum Titel im Vorjahr im Endspiel gegen Real Madrid (1:3) nicht geklappt hatte.
Ter Stegen hat was dagegen
Klopps Landsmann Marc-Andre ter Stegen im Barcelona-Tor will genau das verhindern. "Liverpool ist ein Brocken, aber wir sind in einer Top-Verfassung", sagte der deutsche Nationaltorhüter der "Bild"-Zeitung. "Wir wollen zeigen, dass wir besser sind und uns in zwei Spielen durchsetzen. Es wird auf Kleinigkeiten ankommen."
Der 27-Jährige hat sich auf die gefürchtete Offensive der "Reds" mit Mohamed Salah, dem Ex-Salzburger Sadio Mane und dem noch fraglichen Roberto Firmino vorbereitet.
Barcelonas Superstar Messi hatte vor Saisonbeginn versprochen, man werde "alles tun", um wieder die Königsklasse zu gewinnen. Es wäre sein fünfter Champions-League-Triumph, mit dem Messi auch mit seinem Erzrivalen Cristiano Ronaldo gleichziehen würde.
Zudem winkt Barca das dritte Triple der Club-Geschichte nach 2009 und 2015. Die Katalanen sicherten sich am Samstagabend mit einem 1:0 gegen Levante vorzeitig den achten Liga-Titel in elf Jahren. Mit seinem 34. Ligator machte Messi einmal mehr den Unterschied. Gefeiert wurde allerdings kaum - zu wichtig ist die Partie gegen Liverpool.
Verfrühtes Finale
Für Fans beider Clubs - und auch für viele Außenstehende - ist die Halbfinal-Paarung wie ein vorgezogenes Endspiel. Liverpool hat die Champions League und deren Vorgängerwettbewerb, den Europapokal der Landesmeister, insgesamt fünfmal gewonnen. Barcelona ging in der Königsklasse ebenfalls fünfmal als Sieger hervor - zuletzt 2015.
Die Rollen sind laut Klopp dennoch klar verteilt. "Wenn du gegen Barcelona spielst, bist du ganz bestimmt kein Favorit", betonte er, "niemand ist das."
Dreieinhalb Jahre nach dem Amtsantritt des früheren Trainers von Borussia Dortmund spielt Liverpool eine überragende Saison und hat noch die Chance auf zwei Trophäen. In der Premier League haben die "Reds" zwei Spieltage vor dem Saisonende jedoch einen Punkt Rückstand auf Manchester City und müssen auf einen Patzer des Titelverteidigers hoffen.
In der Königsklasse haben sie ihr Schicksal dagegen selbst in der Hand. Aus der Ruhe lässt Klopp sich durch diesen hochdramatischen Saisonendspurt jedoch nicht bringen.
Viel eher genießt er diesen Moment: "Denn ich gehe ins Bett und denke an Fußball. Ich wache auf mit einer Aufstellung im Kopf oder mit einem Spieler der von links nach rechts läuft, schießt oder was auch immer."
