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Die LAOLA1-Einzelkritik zu AC Milan gegen FC Salzburg

Das sind die Noten der "Bullen" für den Auswärtsauftritt in der UEFA Champions League gegen den AC Milan.

Die LAOLA1-Einzelkritik zu AC Milan gegen FC Salzburg Foto: © GEPA

Der FC Salzburg kassiert am 6. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase eine herbe 0:4-Pleite und verpasst damit das Achtelfinale der "Königsklasse".

Schon nach 14 Minuten geraten die "Bullen" in Mailand in Rückstand und erholen sich in weiterer Folge nicht mehr (Spielbericht >>>).

Gut für die Salzburger: Durch die Niederlage von Dinamo Zagreb in London überwintert man dennoch europäisch. Allerdings in der Europa League.

LAOLA1 analysiert die Leistung aller Salzburg-Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend)

PHILIPP KÖHN - 90 Minuten - Note: 4

Leider diesmal ein bitterer Tag für den in den letzten Wochen so stark haltenden Schweizer. Beim Stangenschuss von Hernandez sowie beim 0:1 durch Giroud war Köhn zwar chancenlos, dafür hatte er nach einem schweren Fehler nach einem Hernandez-Abschluss Glück, dass Giroud aus knapper Abseitsposition zum vermeintlichen 2:0 traf. Außerdem war eine Unsicherheit bei einem hohen Ball dabei, den er nach vorne wegfaustete. Bei den drei abschließenden Treffern nach der Pause konnte Köhn allerdings nichts mehr ausrichten, auch sonst ließ er sich in Halbzeit zwei nichts Schwerwiegendes mehr zu Schulden kommen.


AMAR DEDIC - 90 Minuten - Note: 3

Der Bosnier hatte Rafael Leao diesmal nicht ansatzweise so gut unter Kontrolle wie noch beim Auftaktspiel, was allerdings vor allem daran lag, dass er durch den frühen Salzburger Rückstand zu einem extrem hohen und riskanten Attackieren gezwungen war. Die dadurch entstandenen Löcher sprintete der 20-Jährige zumeist selbst zu, immer gelang ihm das aber nicht. Nach Seitenwechsel bereitete er zudem das 3:0 und damit die Vorentscheidung äußerst unglücklich vor. Trotz dieses Nackenschlages war Dedic einer der Salzburger, der im zweiten Durchgang am meisten Moral zeigte.


OUMAR SOLET - bis 45. Minute - Note: 5

Der Franzose wurde nach einer Oberschenkelverletzung rechtzeitig fit – wobei fit relativ gemeint ist. Der sonst so starke Mozartstädter Abwehrchef lief von Beginn an nicht rund und konnte gefühlt kaum in Sprints gehen. Zu Beginn hatte er Glück, dass die Stange gegen Hernandez rettete, nachdem er sich von Giroud zu leicht abkochen ließ, kurz vor der Pause wurde er von Rafael Leao billigst überlaufen. Auch beim 0:1 ist der 22-Jährige nicht von Schuld freizusprechen, bei Girouds Tor deckte er nur den leeren Raum. Wäre Solet mit seinem französischen Landsmann mitgegangen, hätte er den Rückstand möglicherweise verhindern können. Zur Pause wurde er von Jaissle erlöst und durch Bernardo ersetzt.


STRAHINJA PAVLOVIC - 90 Minuten - Note: 3

Der Serbe agierte erneut als Fels in der Salzburger Brandung – wenngleich dabei auch nicht immer fehlerlos. Allerdings rettete er seine Mozartstädter gleich mehrmals in höchster Not, speziell seine Grätsche gegen Rafael Leao bei dessen Sitzer war Weltklasse. Auch in Halbzeit zwei kratzte er dem Portugiesen die Kugel noch einmal im allerletzten Moment vom Fuß. An ihm lag die klare Pleite mit Sicherheit nicht.


MAXIMILIAN WÖBER - bis 77. Minute - Note: 4

Der Ersatzkapitän bekam erneut den Vorzug gegenüber Ulmer und streifte statt dem Routinier die Schleife um. Auf seiner linken Seite bekam er es vor allem mit Rebic zu tun, den er zunächst kaum in den Griff bekam, was sich allerdings mit Verlauf des ersten Durchgangs änderte. Außerdem konnte er immer wieder gute Offensivvorstöße lancieren und dabei gleich mehrere gefährliche Stangler schlagen. Nach Seitenwechsel war aber auch Wöber nicht immer auf der Höhe, so konnte er vor dem 0:3 als letztes Glied in der Fehlerkette Leaos Flanke nicht verhindern.


NICOLAS SEIWALD - 90 Minuten - Note: 4

Wegen dem sehr offensiv agierenden Hernandez war der 21-Jährige diesmal vor allem in der Defensive gebunden und trat in der Offensive kaum in Erscheinung. Seine Pflichtaufgaben in der Balleroberung und -Weiterverteilung erledigte er allerdings zumeist schnörkellos. So souverän wie noch vor einigen Wochen tritt Seiwald momentan aber nicht auf.


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LUCAS GOURNA-DOUATH - bis 64. Minute, Gelb - Note: 5

Von diesem Spiel muss und wird der 19-Jährige viel lernen. Der französische Teenager startete mit einem Energieanfall in die Partie – und baute dann gehörig ab. Beim 0:1 kam er nicht mehr ins Luftduell mit Giroud, in der 22. Minute ließ er einen eigentlich leicht klärbaren Ball fast folgenschwer durch und auch das Timing stimmte bei seinen Tacklings oftmals nicht. Auch bei den beiden Toren nach Seitenwechsel war Gourna-Douath zumindest nicht unbeteiligt. Vor dem 0:2 konnte er Rebics Flanke nicht mehr verhindern, vor dem 0:3 gab er Leao nur Begleitschutz. Da hilft es auch nichts, dass mit der Kugel am Fuß einige starke Aktionen dabei waren.


MAURITS KJAERGAARD - 90 Minuten - Note: 2

Starkes Spiel des Dänen! Der 19-Jährige war von Beginn an an jeder Salzburger Offensivaktion beteiligt und hätte die "Bullen" nach elf Minuten mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit in Führung schießen können, wenn nicht müssen. Danach trat er vor allem als Vorbereiter in Erscheinung: Bei Sucics Chance setzte er sich über links mit viel Willen durch und legte dann perfekt auf, bei Adamus Sitzer kurz vor Seitenwechsel leitete er dank eines tollen Sprints ein. Auch Kjaergaard konnte nach Seitenwechsel freilich nicht mehr an das Niveau aus Hälfte eins anknüpfen, allerdings lief er sich bis zu Schluss die Seele aus dem Leib und hätte nach einem starken Ballgewinn an der Strafraumgrenze beinahe den Ehrentreffer erzielt.


LUKA SUCIC - 90 Minuten - Note: 4

Salzburgs Offensivgenie hatte erneut viele Geistesblitze, nur selten konnte der Kroate diese aber auch auf dem Platz umsetzen. Allerdings hatte er nach 29 Minuten auch schlicht Pech, dass sein toller durchgesteckter Pass auf Okafor nur knapp nicht beim Schweizer ankam und dass er bei einer guten Chance nach 38 Minuten zu zentral abschloss. Nach Seitenwechsel tauchte der Kroate völlig ab, einzig ein Abschluss knapp neben die Stange nach einem guten Dribbling war dabei.


JUNIOR ADAMU - bis 62. Minute - Note: 3

Er hätte dem Spiel eine andere Richtung mitgeben können. Der neben Solet zweite Wackelkandidat konnte von Beginn an auflaufen und war anders als sein französischer Kollege voll fit. Von Anfang an heizte er den Milan-Verteidigern im Pressing ein, wurde oft angespielt – und vergab leider gleich mehrere Sitzer. Bei einer Chance nach einer tollen Körperdrehung schoss er direkt in Tatarusanus Arme, kurz vor der Pause traf er aus noch besserer Abschlussposition erneut den Körper des Rumänen statt des Tores. Dass er das 0:1 beinahe noch knapp vor der Linie verhinderte, den Ball aber doch passieren lassen musste, passt an diesem Abend ins Bild.


NOAH OKAFOR - bis 77. Minute, Gelb - Note: 4

Sehr viel Aufwand vom Schweizer, aber leider sehr wenig Ertrag. Der 22-Jährige beschäftigte die Mailänder Hintermannschaft immer wieder mit guten Dribblings und bereite Kjaergaards Chance nach elf Minuten mit einer tollen Soloaktion vor. Außerdem schirmte Okafor immer wieder stark den Ball ab und leitete gut auf seine Kollegen weiter, die in der Folge allerdings zu wenig daraus machten. Allerdings hätte Salzburgs Champions-League-Goalgetter auch selbst treffen können, bei einer großen Chance nach 29 Minute kam er nur knapp nicht an die Kugel und forderte dann vergeblich Elfmeter. Nach der Pause baute auch Okafor ordentlich ab, in Halbzeit zwei gelang ihm kaum mehr etwas.


BERNARDO - ab 45. Minute - Note: 5

Sehr undankbarer Job für den 27-Jährigen an diesem Abend in San Siro. Der Brasilianer kam zur Pause für den nicht fitten Solet ins Spiel und verlor in seiner ersten Aktion gleich einmal das Luftduell mit Giroud vor dem 0:2. Auch danach wirkte der Linksfuß mit dem hohen Tempo der Milan-Angreifer überfordert und agierte alles andere als sattelfest.


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BENJAMIN SESKO - ab 62. Minute - Note: 4

Der Slowene agierte nach seiner Einwechslung zumeist völlig unsichtbar und probierte es erneut mit dem Kopf durch die Wand, allerdings hatte er zehn Minuten vor Schluss auch einen guten Abschluss dabei.


DIJON KAMERI - ab 64. Minute - Note: 4

Auch vom eingewechselten ÖFB-Youngster war nach seiner Hereinnahme leider nur wenig zu sehen. Mit einem Roller nach 67 Minuten verbuchte er immerhin einen Abschluss, ansonsten fiel er vor allem mit Fehlpässen auf.


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SEKOU KOITA - ab 77. Minute - Note: zu kurz eingesetzt

Kam in den Schlussminuten rein, konnte aber keine entscheidenden Akzente mehr setzen.


ANDREAS ULMER - ab 77. Minute - Note: zu kurz eingesetzt

Kam in der Schlussphase für Wöber, trat allerdings nicht mehr besonders in Erscheinung.


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