Nichts ist es mit der ersehnten Revanche gegen die Wiener Austria geworden!
Nur vier Tage nach der 0:1-Pleite in Favoriten kassierte die WSG Tirol eine 1:2-Heimniederlage (Spielbericht >>>), die Rachegelüste der WSG-Kicker verstummten aber bereits mit Anpfiff. Anstelle einer bissigen und emotionalen Wattener Mannschaft, sah Trainer Thomas Silberberger eine zahnlose WSG.
"Mir fehlen jetzt die richtigen Worte. Aktuell haben wir ein desolates Eins-gegen-Eins-Verhalten, vor allem defensiv", sagte der 47-jährige Innsbrucker nach Spielende im "Sky"-Interview und pickte einen Spieler explizit heraus: "Ganz schlimm war heute Felix (Adjei, Anm.), der einen Vorsprung von vier Meter hat, sich auf ein Laufduell einlässt und den Ball verliert."
Silberberger: "Was macht unsere Innenverteidigung da?"
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Sechs Runden sind in der Qualifikationsgruppe bislang gespielt. Bereits zum dritten Mal finden sich die Kristall-Kicker innerhalb kürzester Zeit am Tabellenende wieder. Wenn sich die Leistung der Mannschaft nicht prompt bessert, wird sich die aktuelle Situation auch nicht verbessern. "Wir waren heute nicht gut genug für die Bundesliga", findet Silberberger deutliche Worte.
Vor allem das verheerende Stellungsspiel der Defensive vor dem zweiten Gegentreffer durch Benedikt Pichler liegt dem Cheftrainer schwer im Magen. "Was macht unsere Innenverteidigung da?", wütete Silberberger beim Betrachten der Videobilder. "Im Endeffekt bilden wir keine Viererkette. Wenn man die Bilder so sieht und der Mannschaft präsentiert, dann bin ich mit meiner Theorie nicht weit weg, dass es noch sehr schwer wird."
Zustimmung erhält Silberberger von David Gugganig, der innerhalb von fünf Minuten zwei Mal verwarnt wurde und mit Gelb-Rot vom Platz flog. "Wir waren wenig kompakt in der ersten Halbzeit und haben der Austria viel Raum gegeben. Auch in die Zweikämpfe sind wir nicht gekommen", sagte der Innenverteidiger und packte sich selbst an der Nase: "Heute habe ich einen Fehler gemacht, sowas wirkt sich dann auf den Spielstand aus."
Silberberger: "Battle um die Bundesliga"
Trotz einer neuerlichen Ausnahmesituation will der Aufsteiger einen kühlen Kopf bewahren und den direkten Wiederabstieg verhindern. "Warum sollten jetzt die Fetzen fliegen? Natürlich tut solch eine Niederlage weh, weil wir uns viel vorgenommen haben", winkte Silberberger von negativen Konsequenzen für seine Schützlinge ab.
Vier Runden haben die Tiroler nun Zeit, die Rote Laterne an einen anderen Kontrahenten abzugeben. Die nächste Chance offenbart sich hierfür am kommenden Dienstag beim spusu SKN St. Pölten. "Abstiegskampf findet in den Köpfen und nicht in den Füßen statt. Wir haben es in der eigenen Hand", schöpfte Silberberger Hoffnung.
Dass es sich hierbei um einen langen Kampf handelt, ist dem Coach bewusst. "Das letzte Spiel gegen die Admira wird wohl das Battle um die Bundesliga sein."