news

Liendl-Kritik am eigenen Team zum Saisonende

Der WAC-Kapitän kritisiert vor allem die eigene Hintermannschaft.

Liendl-Kritik am eigenen Team zum Saisonende Foto: © GEPA

Aller guten Dinge sind sprichwörtlich im Normalfall drei. Dass Ausnahmen aber wie so oft die Regel bestätigen, sagt uns eine weitere weiträumig gebrauchte Redewendung.

Die Ausnahme ist in diesem Fall der WAC, der durch die klare 1:5-Niederlage im Conference-League-Playoff gegen die Wiener Austria den dritten Europacup-Einzug in Serie verpasst.

Damit endet eine Saison mit vielen Aufs und Abs für die Lavanttaler mit einer Enttäuschung. Kapitän Michael Liendl, an der Entlassung von Trainer Ferdinand Feldhofer Mitte der Saison wohl federführend beteiligt, lässt sich nach dem letzten Spiel der Saison 2020/21 zu einer harten Kritik an der Defensivabteilung seiner Mannschaft hinreißen.

"Wenn du über 60 Tore bekommst, hat das nicht immer mannschaftstaktische Gründe, dann muss man auch einmal ganz klar sagen, dass das individuelle Fehler sind", spricht Liendl bei "Sky" Klartext und wettert weiter: "Wenn du das gefühlt 20. Mal zu zehnt spielst, ist es richtig schwer. Wenn du wieder einmal einen Elfmeter gegen dich bekommst - es zieht sich über die ganze Saison schon, wir machen immer wieder individuelle Fehler."

Die angesprochene Rote Karte an Mittelfeldmotor Mario Leitgeb war am Sonntag zwar eine herbe Schwächung, allerdings muss man festhalten, dass die Kärntner zu diesem Zeitpunkt vier Tore benötigt hätten, um dem Playoff-Rennen noch eine Wende zu verpassen. Als zu große Hypothek stellte sich das 0:3 im Hinspiel am Donnerstag schließlich heraus, das oft zitierte "Wunder" wäre mit Leitgeb über die volle Spielzeit wohl genauso unmöglich gewesen wie mit ihm.

Leitgeb entschuldigt sich und möchte bleiben

Der Übeltäter tritt wie sein Kapitän ebenfalls vor das "Sky"-Mikrofon und entschuldigt sich für das unnötige Foul. "Es tut mir für die Mannschaft irrsinnig leid. Das war bei Weitem keine Absicht, ich will ihm (Anm.: Austrias Patrick Wimmer) nur das Haxerl stellen, verfehle den rechten Fuß und steige ihm hinten drauf. Extrem unglücklich und ich hoffe, er hat sich nicht verletzt."

Auf seine Zukunft im Lavanttal angesprochen, äußert sich Leitgeb, der noch kein Arbeitspapier für die kommende Saison unterschrieben hat, folgendermaßen: "Spontan würde ich sagen, so werde ich das Schiff von meiner Seite her nicht verlassen. Dafür habe ich zu viel Herzblut hineingesteckt, habe die Leute zu gut kennengelernt. Von meiner Seite wird es da kein Ende geben."

Liendl versöhnlich

Kein Ende findet auch die Ära Liendl in Wolfsberg. Der Kapitän verlängerte erst unlängst seinen Vertrag und bleibt den Kärntnern nächste Saison erhalten. 

Der Ärger über das Verpassen des internationalen Geschäfts ist beim Kapitän dann auch recht schnell wieder verflogen. "Grundsätzlich haben wir eine sehr, sehr gute Saison gespielt. Dass wir nicht immer Erster, Zweiter oder Dritter werden können, weiß, glaube ich, jeder. Trotzdem geht es immer um das Wie, das war ab und an zu wenig, auch wenn wir international gesehen ein überragendes Jahr hatten."

In eine ähnliche Kerbe schlägt sein Teamkollege Leitgeb, der sich an seine Anfangsphase beim WAC zurückerinnert: "Wir sind jetzt zweimal Dritter und dieses Jahr Fünfter geworden, das war vor ein paar Jahren noch undenkbar als wir kurz vor dem Abstieg waren."

Um auch in Zukunft um die internationalen Plätze mitmischen zu können, wird im Lavanttal im Sommer alles auf Null gedreht. Interimstrainer Roman Stary tritt aller Voraussicht nach wieder zurück ins zweite Glied, andere Betreuer, wie etwa Co-Trainer Mo Sahli, verlassen den Verein überhaupt. Mit dem deutschen Neo-Trainer Robin Dutt beginnt dann eine neue Zeitrechnung. Wenn es nach Liendl geht eine ohne individueller Fehler seiner Kollegen.

Die Highlights der Partie WAC gegen Austria Wien:

Kommentare