In seinem vierten Auswärtsspiel an der Seitenlinie des WAC konnte Interims-Coach Robert Ibertsberger über seinen ersten Sieg in der Fremde jubeln.
Der 1:0-Arbeitserfolg in St. Pölten bedeutete auch gleichzeitig, dass sich die Kärntner endgültig aller Abstiegssorgen entledigt haben.
Trotz dieser genommenen Hürde wird Ibertsberger das Trainerzepter im Sommer wohl wieder abgeben müssen.
"Ich bin offen für alles, würde es natürlich gerne weitermachen. Aber wenn es ein anderer Trainer wird, dann ist es so", hörte man beim 41-Jährigen im Gespräch mit "Sky" jedoch heraus, dass ihm diese Entscheidung nicht schmecken würde.
"Ich mache einfach meinen Job"
Kein Wunder, hat der Salzburger in sechs Partien seit der Übernahme von Heimo Pfeifenberger doch gleich viele Siege (2) verbuchen können, wie sein Vorgänger in 22(!) Spielen davor.
"Ich mache einfach meinen Job, wie es mir vorgegeben wurde. Ich habe die neun Spiele vom Verein mitbekommen. Diese mache ich fertig und wenn sich der Verein dann für einen anderen Trainer entscheidet, dann ist das so", übt sich der gebürtige Salzburger in Diplomatie.
Diesen Job macht er bislang nicht schlecht, auch wenn das Kellerduell in der niederösterreichischen Landeshauptstadt absolut kein Fußball-Leckerbissen war, wie er selbst zugeben muss:
"Man muss auch einmal einen schmutzigen Sieg feiern. Das war speziell zum Schluss so, weil St. Pölten in der Offensive alles hineingeworfen hat, was sie noch zur Verfügung gehabt haben."
Gewissheit am Sonntag?
Aber dennoch sind drei Punkte, eben drei Punkte. Dies wird auch Präsident Dietmar Riegler registrieren, der Ibertsberger bislang noch keine detaillierteren Informationen über seine Zukunft geben konnte.
„Wir haben ein kurzes Gespräch gehabt und ich hoffe, dass irgendwann ein genaueres Gespräch folgen wird, wie es dann wirklich mit mir weitergeht.“
Vielleicht wird es dieses noch am aktuellen Wochenende geben, denn die Wolfsberger stellten in den vergangenen Tagen mehrmals klar, dass man die Trainerfrage bis Sonntag geklärt haben will.
Spieler beschäftigt Trainerfrage nicht
Laut Vizepräsident Christian Puff hat sich der Anwärterkreis mittlerweile auf zwei, drei Personen eingeengt. Erste Wahl dürfte Hartberg-Übungsleiter Christian Ilzer sein.
Während die WAC-Führungsetage deshalb stressige Arbeitstage zu bewältigen hat, beschäftigt die Spieler diese Thematik nicht.
"Die Trainerfrage ist in der Kabine gar kein Thema. Das ist die Sache vom Verein. Sie werden entscheiden, wer da bleibt und wer nicht. Man wird sehen, was die Zukunft bringt", meint Siegtorschütze Daniel Offenbacher nach der Partie.
Unterirdische Leistung des SKN
Auch beim heutigen Gegner wird man sehr gespannt darauf schielen, was die Zukunft bringt. Vor allem im Hinblick auf die Lizenzvergabe für den TSV Hartberg und der damit zusammenhängenden Relegation für das Schlusslicht.
Zunächst wird man allerdings die dürftige Leistung gegen den WAC aufarbeiten.
"Also erste Halbzeit war die Leistung unterirdisch. Da hat man nie das Gefühl gehabt, dass wir das Spiel gewinnen wollen", spricht Trainer Didi Kühbauer Klartext, der sich auch gar nicht auf die Fehlentscheidung vor dem entscheidenden Treffer rausreden will:
"Die Entscheidung vor dem Eckball passt zur momentanen Situation. Aber das Schlimmere daran ist, wie wir den Corner dann verteidigt haben."
Auf beide Trainer wartet in den kommenden Tagen und Wochen also noch eine Menge Arbeit - auf die eine oder auch andere Art und Weise.