news

So sieht sich Rapid-Stürmer Ferdy Druijf

Rapids neuer Stürmer Ferdy Druijf über erste Eindrücke, Spielstil und Druck.

So sieht sich Rapid-Stürmer Ferdy Druijf Foto: © GEPA

Die Trauben hängen hoch!

Nicht nur weil Druijf im Niederländischen Traube heißt, sondern auch weil der neue 1,90-Meter-Mann im Rapid-Sturm in die großen Fußstapfen von Ercan Kara treten soll.

35 Minuten beim ÖFB-Cup-Aus gegen Hartberg hat der 23-Jährige erst für Rapid in den Beinen, erst wenige Tage steht er im Training von Ferdinand Feldhofer. Trotzdem fühlt sich der Offensivspieler schon wohl. "Rapid ist ein großer Klub, die Leute geben mir ein gutes Gefühl und fragen jeden Tag, wie es mir geht. Das vermittelt dir ein gutes Gefühl, wenn du ein neuer Spieler bist. Das Training ist sehr gut, mit hoher Intensität", fasst der Niederländer seine ersten Eindrücke zusammen.

Am meisten freut sich der Neuzugang auf das Stadion - wenn es endlich einmal voll ist. "Dass Rapid ein großer Klub ist, sieht man am Stadion. Derzeit sind es nur 2.000 Leute, aber ich freue mich schon auf ein volles Stadion - ein Spiel noch." Denn im Schlager gegen RB Salzburg bleiben die Ränge großteils noch verwaist, weil die Gäste einer Spielverschiebung nicht zustimmten und die Zuschauerkapazität am Freitag noch begrenzt ist. (Feldhofer: "Wir hätten zugestimmt">>>)

Obwohl die Erwartungen an seine Person groß sind, geht es der Angreifer ruhig an. Noch ist er in der Kennenlern-Phase. Neues Umfeld, neuer Trainer, neue Kollegen, neues System - es wird noch eine Weile dauern, bis Druijf so richtig angekommen ist. Aber der ehemalige Nachwuchs-Teamspieler der Oranje meint: "Ich fühle keinen Druck, aber bin begeistert zu spielen. Auch bei meinen letzten Klubs habe ich keinen Druck verspürt. Ich freue mich immer, es ist ein neues Abenteuer für mich."

Noch nicht bei hundert Prozent, aber Vorfreude auf Fans ist groß

Noch ist der neue Mann aber nicht bei hundert Prozent, weshalb auch ein Startelf-Einsatz gegen Salzburg eher unrealistisch scheint. Aber wer weiß, welche Taktik Trainer Feldhofer vorgibt, die den Bullen nicht schmeckt - so lautet zumindest die Zielsetzung.

Der Chefcoach erklärt auch, warum Druijf eigentlich mit fehlender Fitness zu Rapid stieß. "Er hatte im November/Dezember eine Knöchelverletzung, hat dann im Jänner zwei Mal von Beginn an gespielt, aber kein regelmäßiges Training vor dem Transfer gehabt. Er hat also ein paar Einheiten nachzuholen. Aber er ist schon sehr weit von der Fitness her, aber es ist immer schwierig nach einer Luftveränderung, dem Übersiedeln, bei einem neuen Verein gleich zu funktionieren."

Dem Spieler wird somit die nötige Zeit gegeben, um sich zu integrieren. "Ich bin bereit für die Spiele, ich habe ein gutes Gefühl. Aber ich muss bei hundert Prozent sein, war er ein paar Mal beim Training dabei, spreche nicht die Sprache. Das ist schwierig, aber ich hoffe, ich kann die meisten Dinge verstehen, wenn wir über Fußball sprechen. Das ist wichtig, um hier durchzustarten", erklärt der Offensiv-Akteur auf Englisch.

Was er schon vor seinem Wechsel von Rapid wusste: "Großer Klub, super Fans." In Spielen gegen Genk im Herbst, gegen Ajax 2015 oder gegen Gent 2020 hatte er Rapid bereits im TV verfolgt. Ein Ex-Torhüter-Kollege von ihm spielte damals mit Gent gegen Rapid und erzählte ihm: "Man fühlt den Druck von den Fans, das ist super und was man sich als Spieler wünscht."

Feldhofer: "Seine Mentalität passt zu Rapid, zu mir und unserem Weg"

Am liebsten würde der Niederländer Rapid sofort helfen. Denn laut eigenen Aussagen bringt er einige Qualitäten mit, die er bei den Hütteldorfern gerne ausspielen würde. Seinen eigenen Spielstil beschreibt er nämlich folgendermaßen:

"Ich bin ein Stürmer, immer in der Box, will Tore schießen. Ich bin groß, stark, bin immer mit dem Kopf für Tore gut, kann den Ballmitnehmen oder mit ein, zwei Kontakten schnell abspielen. Das ist das beste Profil von mir. 90 Minuten arbeiten und nie aufhören."

Auf LAOLA1-Nachfrage, ob Feldhofer diese Qualitäten im Training schon eruieren konnte oder ob sich Druijf zu sehr über den grünen Klee gelobt hat, meint dieser: "Er bringt genau das mit, was wir gescoutet haben. Wichtig ist auch die Mentalität - die passt zu Rapid, die passt zu mir, die passt zu dem Weg, den wir eingeschlagen haben. Es ist für ihn nicht ganz einfach in den ersten Trainings. Aber er gibt richtig Gas, ist sehr bemüht und bringt uns wieder neuen Schwung."

Neuland! Alles eine Frage des Systems

Trotzdem muss er sich an neue Umstände gewöhnen. Das von Feldhofer forcierte 4-4-2 mit Raute ist für den Neuzugang ungewohnt, bisher spielte er bei seinem Ex-Klubs meist in einem 4-3-3, wie er selber sagt. "Ich muss das System erst kennenlernen, so schnell wie möglich. Das ist anders für mich."

Auch Feldhofer meint in dieser Hinsicht: "Jedes Training hilft, das wissen wir. Es schadet nicht, dass er mit uns trainiert, unsere Art und Weise, unseren Stil kennenlernt - nicht nur im 4-4-2 mit Raute, sondern auch wie wir gewechselt haben auf 4-3-3 oder 4-2-3-1 praktizieren haben lassen. Das muss er kennenlernen. Wir wissen, er hat gespielt in einem 4-4-2 flach mit einer Doppelspitze oder im 4-3-3 als Solospitze. Das hat er alles drauf, das wissen wir. Jetzt gilt es, ihn in unsere Taktik und unsere Abläufe zu integrieren."

Die Trauben hängen hoch, doch Rapid ist von Druijf überzeugt.

Kommentare