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Salzburg konnte gegen Altach "Körner sparen"

"Bullen" fahren mit perfekter Generalprobe im Gepäck nach München:

Salzburg konnte gegen Altach Foto: © GEPA

Besser hätte die Generalprobe auf das größte Spiel der bisherigen Klubgeschichte für den FC Red Bull Salzburg nicht laufen können.

Bevor es am Dienstag zum Achtelfinal-Rückmatch in der Champions League zum großen FC Bayern geht, trafen die "Bullen" am Samstag zum Abschluss des Bundesliga-Grunddurchgangs auf Schlusslicht SCR Altach - und fuhren beinahe mühelos einen 4:0-Kantersieg ein (Spielbericht>>>).

Obwohl die Mozartstädter einen heftigen Corona-Ausbruch hinter sich hatten und dementsprechend körperlich nicht bei 100 Prozent waren, machten sie mit den Rheindörflern kurzen Prozess. Schon nach 30 Spielminuten zeigte die Anzeige in der Red Bull Arena 3:0 an und die Partie war entschieden.

Die restlichen 60 Minuten ließen die "Bullen" eher ruhig angehen, um Kräfte zu schonen. Oder wie Max Wöber es bei "Sky" ausdrückt: "Wir haben Altach keine Chancen gegeben, dass sie irgendwie ins Spiel kommen. Mit dem 3:0 war es gegessen. Wir haben so sicherlich ein paar Körner in Richtung Dienstag sparen können."

Jaissle: "In Hinblick auf Dienstag eine gute Partie"

Auch Matthias Jaissle ist froh, dass sich Salzburg nicht über 90 Minuten für drei Punkte abkämpfen mussten: "Es war von Anfang an eine gute Leistung und wir haben uns für den Aufwand mit den Toren belohnt. Dann ist es einfacher mit einer deutlichen Führung in die Halbzeit zu gehen. Im Hinblick auf das Spiel in München war das eine gute Partie."

Mit Altach erwischten die "Bullen" viel mehr einen Gegner, der sich früh geschlagen gab und nicht einmal im Ansatz versuchte, das 0:3 noch umzudrehen. Besonders bei Standards stellten sich die Vorarlberger extrem ungeschickt an, zudem gab es zwei Elfmetergeschenke nach unnötigen Fouls.

Von einem lockeren Sieg will man in Salzburg dennoch nichts wissen. "Es war kein lockeres Spiel. Wir wissen wie das Hinspiel in Altach war. Wir sind es mit hundert Prozent angegangen und letztendlich verdient als Sieger vom Platz gegangen", hält Luka Sucic dagegen.

Salzburg wird nach Corona-Ausbruch "immer fitter"

Nicht zu verleugnen ist allerdings, dass es in der momentan Situation sicher undankbarere Bundesliga-Spiele gegeben hätte. Gegen das formschwache Altach ergab sich für die Mozartstädter die perfekte Gelegenheit, Kraft und auch Selbstvertrauen zu tanken.

Unter der Woche hatten die "Bullen" noch große Probleme beim LASK, gegen den sie völlig erschöpft in Überzahl ein 0:0 nach Hause verteidigten. Gegen Altach war wieder deutlich mehr Spielfreude zu sehen; die wenigen Spieler, die in Pasching noch Corona-bedingt passen mussten, bekamen rechtzeitig vor dem Bayern-Spiel noch wertvolle Minuten.

Einer davor war Wöber. "Wir werden immer fitter. Natürlich ist es nicht optimal, wenn 40 Personen gesamt fünf Tage oder länger fehlen. Man kann nicht trainieren und muss irgendwie improvisieren. Den ein oder anderen hat es stärker erwischt. Das ist natürlich nicht optimal. Wir probieren alle auf hundert Prozent zu kommen. Das heutige Spiel war ein Schritt in die richtige Richtung", so der Salzburger Abwehrchef, der als Vorsichtsmaßnahme zur Pause ausgetauscht wurde.

(Text wird unter VIDEO fortgesetzt)

Bayern parallel nur remis

Ein fitter Wöber wird am Dienstag enorm wichtig sein. Der 24-jährige Wiener zeigte im Hinspiel nämlich eine seiner besten Karriere-Leistungen und montierte gemeinsam mit dem nun verletzten Oumar Solet Weltfußballer Robert Lewandowski komplett ab.

Ob das noch ein zweites Mal klappen kann? "Wir werden das Beste geben, dass er wieder nicht in das Spiel kommt und wir ihn aus dem Spiel nehmen. Leider müssen wir nicht nur auf den Lewandowski aufpassen, sondern auch auf zehn andere Spieler. Wir werden alles reinhauen und mit Mann und Maus verteidigen. Dann sehen wir, was dabei rauskommt."

Während Salzburg eher gemütlich zu einem 4:0-Sieg kam, mühten sich die Bayern parallel in der deutschen Bundesliga richtig ab. Gegen das unangenehme Bayer Leverkusen reichte es "nur" zu einem 1:1-Remis, die Truppe von Julian Nagelsmann lief - konträr zu Salzburg - beinahe in Bestbesetzung auf und hatte Glück, die Partie in der Endphase nicht noch zu verlieren. Damit läuft es bei den zu Saisonbeginn so starken Münchnern weiterhin nicht völlig rund.

Wöber: "Es wird sauschwer"

Wöber erwartet deshalb am Dienstag einen wütenden Gastgeber: "Ich denke, die Bayern werden ein Feuerwerk zünden wollen und uns nicht ins Spiel kommen lassen. Wir sind bereit und haben gezeigt, dass wir sie an den Rande einer Niederlage bringen können. Wenn wir in München die ein oder andere Chance nutzen, dann sind sicher Möglichkeiten da. Es wird sauschwer."

Etwas diplomatischer drückt sich Matthias Jaissle aus, im Grunde meint er aber das Gleiche, wenn er sagt: "Das (Remis der Bayern gegen Leverkusen) ist egal. Am Dienstag wird es ein komplett anderes Spiel. Wir werden auf eine Mannschaft treffen, die alles raushaut, um in die nächste Runde einzuziehen. Wir wissen, dass das eine Topmannschaft mit klasse Spielern ist. An der Ausgangssituation hat sich nichts geändert."

Für den 33-jährigen Deutschen bleibt Salzburg der "krasse Außenseiter", aber: "Wir wollen mit unserer Art und Weise von Fußball überzeugen, so wie im Hinspiel. Wofür es reicht, wird man sehen. Natürlich sind wir wieder selbstbewusst und mutig unterwegs."

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