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Vertrauenskrise: Unfrieden in der Bundesliga

Hickhack hinter den Kulissen. Vor allem ein Funktionär zieht den Zorn auf sich.

Vertrauenskrise: Unfrieden in der Bundesliga Foto: © GEPA

Unfrieden in der Bundesliga?

Rund um die Bewältigung der aktuellen Corona-Krise soll es laut Recherchen von "90minuten" zu diversen Meinungsverschiedenheiten zwischen den Vereinen gekommen sein, was zu einer Vertrauenskrise gegenüber dem aktuellen Aufsichtsrat der Liga geführt haben soll.

Vor allem LASK-Präsident Siegmund Gruber soll sich den Zorn anderer Klub-Vertreter zugezogen haben.

Dies hat darin gegipfelt, dass bei der Sitzung am Freitag sieben der zwölf Bundesliga-Klubs einen Antrag auf Erweiterung des Aufsichtsrats unterstützt haben.

Salzburg, Rapid, Sturm, Austria, WAC, Altach und Hartberg sollen dafür gestimmt haben, womit zwar eine Mehrheit, jedoch nicht die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht wurde.

Während sich der SKN St. Pölten der Stimme enthalten haben soll, sollen die Admira, der LASK, die WSG Tirol und Mattersburg gegen den Antrag gestimmt haben.

Salzburg, Sturm und Wiener Vereine ziehen an einem Strang

Die Admira hat mit dem Vorsitzenden Philip Thonhauser ebenso einen Vertreter im Aufsichtsrat wie der LASK mit Siegmund Gruber (stellvertretender Vorsitzender) und die WSG mit Diana Langes-Swarovski.

Erwin Fuchs (Kapfenberg/stellvertretender Vorsitzender), Christian Jauk (Sturm Graz), Volker Viechtbauer (Salzburg), Gerhard Stocker (Wacker Innsbruck) und ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer (ohne Stimmrecht) komplettieren den Aufsichtsrat.

Auffällig ist, dass mit Salzburg, Sturm sowieso den Wiener Vereinen Austria und Rapid vier Großklubs den Antrag unterstützen, die nicht in aller Regelmäßigkeit Einigkeit verbindet.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Erweitert werden soll der Aufsichtsrat um drei Mitglieder: Rapids Geschäftsführer Christoph Peschek, Austria-Vorstand Markus Kraetschmer und ein noch zu nominierender Vertreter aus der HPYBET 2. Liga.

Kraetschmer: "Rapid und Austria in einem Boot"

Kratschmer bestätigt im "Kurier" zumindest, dass die beiden Wiener Rivalen wieder einen intensiveren Doppelpass spielen als in der jüngeren Vergagenheit:

"Bei aller Rivalität sitzen Rapid und Austria in einem Boot. Jetzt ist Gemeinschaft gefordert. Ich mache keinen Hehl daraus, dass sich Rapid und Austria derzeit sehr intensiv austauschen."

Salzburgs wirtschaftlicher Geschäftsfürer Stephan Reiter meint bei "90minuten": "Der FC Red Bull Salzburg hat diesen Antrag unterstützt, weil es einfach sinnvoll erscheint, die Kompetenz im Aufsichtsrat durch weitere Klubs zu ergänzen, vor allem in so herausfordernden Zeiten wie diesen. Dabei ist es mir wichtig zu betonen, dass dieser Antrag nichts mit der professionellen Arbeit der Bundesliga-Geschäftsstelle zu tun hat."

Kritik an LASK-Boss Gruber

Laut "90minuten" sei den sieben Vereinen in Wirklichkeit jedoch "ein Dorn im Auge, dass ausgerechnet ein Großteil jener Klubs, die im Bundesliga-Aufsicht sitzen, in Sachen Saison-ReStart immer wieder einmal auf der Bremse stehen. Es war wohl auch kein Zufall, dass LASK-Präsident Siegmund Gruber in der Bundesliga-Konferenz am Freitag, mit Abwesenheit glänzte - in einer der wohl wichtigsten Sitzungen der vergangenen Jahre."

Gruber zog auch Kritik auf sich, weil der LASK sich nicht an die Vereinbarung gehalten habe, frühestens am Dienstag das Training wieder aufzunehmen. Die Oberösterreicher starteten bereits am Montag und verstießen dabei auch noch gegen Corona-Regeln.

Tenor unter anderen Klubs soll sein, dass der Boss des aktuellen Tabellenführers derzeit nicht über den Vereins-Tellerrand hinausblicken würde.

Vom Tisch ist eine Erweiterung des Bundesliga-Aufsichtsrats noch nicht. Bei der Hauptversammlung am 7. Mai könnte erneut abgestimmt werden, sofern ein Antrag eingebracht wird - dann auch unter Einbindung der Vereine aus der HPYBET 2. Liga, die in dieser Causa statutengemäß ebenfalls mitabstimmen müssen.

<<<Artikel auf 90minuten.at - Bundesliga: Coronakrise wird zur Beziehungskrise>>>

So reagiert Bundesliga-Aufsichtsratschef Philip Thonhauser:

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