news

Das ist der Titelfavorit der zwölf Bundesliga-Trainer

Ab Freitag rollt der Ball in der ADMIRAL Bundesliga wieder. Die Coaches geben ihre Meister-Tipps ab. Außerdem erklären sie ihre persönlichen Ziele.

Das ist der Titelfavorit der zwölf Bundesliga-Trainer Foto: © GEPA

Es geht wieder los!

Am Wochenende startet die Saison 2025/26 in der ADMIRAL Bundesliga. Eingeläutet wird diese mit der Begegnung LASK gegen Meister SK Sturm Graz am Freitag (20:30 Uhr, im LIVE-Ticker).

Vor dem Auftakt geben die zwölf Trainer in einer APA-Umfrage ihre persönlichen Einschätzungen und Prognosen für die neue Spielzeit ab. Zudem äußern einige Übungsleiter ihre Bedenken in Bezug auf eine aktuelle Entwicklung im Fußball.

Bei der Meister-Frage sind sich die Coaches recht einig.

Fragen:

1.) Wer ist Ihr Titelfavorit und warum?

2.) Wie lauten die Ziele und Erwartungen Ihrer Mannschaft?

3.) Wie stehen Sie zur Ausweitung der Ersatzbank auf 9 statt 7 Wechselspieler?

4.) Welche Entwicklung im Fußball macht Ihnen Sorgen?

 

Jürgen Säumel (Sturm Graz):

Foto: © GEPA

1.) "Aufgrund der finanziellen Mittel Red Bull Salzburg. Aber auch unser Verein hat es in den letzten zwei Jahren geschafft, Meister zu werden. Wir haben unsere Ambitionen und bleiben ehrgeizig."

2.) "Wir brauchen uns nicht verstecken und sind maximal ehrgeizig. Wieder vorne mitzuspielen, bleibt das Ziel. Es wird wieder ein enges Rennen werden."

3.) "Ich finde es positiv, weil die Kader mittlerweile richtig groß sind und harte Kaderentscheidungen dabei waren."

4.) "Es sind sehr viele Spiele mit dem Effekt auch, dass wenig trainiert und fast nur noch gespielt wird."

 

Thomas Letsch (Red Bull Salzburg):

Foto: © GEPA

1.) "Letztes Jahr hat gezeigt, dass das alles dichter zusammengerutscht ist. Sturm Graz als zweifacher Champion ist immer Mit-Favorit. Dass wir den Anspruch haben, Meister zu werden, ist auch kein Geheimnis. Ich habe letztes Jahr den WAC gesehen, Austria hat eine Top-Saison gespielt, und schauen wir mal, was Rapid mit Peter Stöger macht - ich will damit sagen, ich habe im Moment keine Ahnung. Ich weiß nur, dass der, der es am Schluss ist, verdient Meister ist."

2.) "In die Liga gehen wir schon mit dem Ziel, Meister zu werden. Ich glaube, wenn ich hier als Trainer von Red Bull Salzburg stehen würde und sagen würde, wir wollen ins obere Play-off, dann müsste ich sofort hinterfragt werden. Das ist schon klar der Anspruch, wir wollen am Schluss die Schale haben."

3.) "Ich bin das eigentlich aus Deutschland gewohnt, in der deutschen Bundesliga ist es ja auch so. Es hat Vor- und Nachteile. Ich finde es grundsätzlich positiv, weil man sich für alle Eventualitäten vorbereiten kann, aber man muss es trotzdem mit Fingerspitzengefühl machen. Weil es bedeutet im Umkehrschluss auch, je mehr Spieler draußen sitzen, desto mehr Spieler kommen auch nicht zum Einsatz. Und wenn es dann die Möglichkeit gibt, denen eben Spielpraxis zu geben, wie gesagt Kooperationsspieler zum Beispiel, dann muss man sich das schon gut überlegen."

4.) "Es ist ja viel im Vorfeld der Klub-WM darüber diskutiert worden, dass es zu viele Spiele sind. Wir haben das total genossen, und für den Verein gibt es nicht zu viele Spiele. Aber natürlich muss man aufpassen auf die Belastungen der Spieler. Die Nationaltrainer haben ihre Ansprüche und wollen logischerweise so viel Zeit wie möglich. Wir Vereinstrainer haben unsere Ideen, da müssen wir aufpassen. Aber grundsätzlich ist es immer noch die beste Sportart der Welt, dementsprechend habe ich nicht so richtig Sorgen."

 

Dietmar Kühbauer (WAC):

Foto: © GEPA

1.) "Sturm ist natürlich die Mannschaft der letzten Jahre, sie werden wieder um die Meisterschaft mitspielen. Salzburg wird nicht noch einmal so eine Saison spielen, Rapid hat wirklich aufgerüstet, und die Austria hat es letztes Jahr sehr gut gemacht. Wir zählen uns nicht dazu, ohne dass ich meine Mannschaft schlecht machen will."

2.) "Der WAC als Top-sechs-Mannschaft wird als normal angesehen, das sehe ich überhaupt nicht so. Wir dürfen uns auf dem Erreichten nicht ausruhen und fangen wieder bei null an. Möglicherweise werden wir kämpfen müssen, weil die Mehrfachbelastung da ist."

3.) "Es macht es dir leichter, wenn du sieben Legionäre hast, dass du einen siebenten Legionär auf die Bank setzt. 18 Spieler sollten grundsätzlich reichen, aber es tangiert mich nicht großartig."

4.) "Ich liebe Fußball, aber ich glaube, dass wir zu viel Fußball haben. Du hast kaum mehr Pausen, ob als Spieler oder Zuschauer, irgendwann tritt eine Übersättigung ein. Ich weiß schon, dass es um Geld geht und verstehe es auch irgendwie, aber die Spieler sind nur Menschen und irgendwann wird der Ofen aus sein, und die Verletzung ist da."

 

Stephan Helm (Austria Wien):

Foto: © GEPA

1.) "Mein Titelfavorit ist Red Bull Salzburg, weil sie mit Abstand die meisten Möglichkeiten haben. Sturm hat sich in diesen Höhen etabliert. Ich sehe diese beiden Mannschaften vorne."

2.) "Natürlich wollen wir in der Conference League über den ersten Gegner drüberkommen. In der Meisterschaft ergibt sich das durch den Modus von selbst – wir wollen möglichst schnell in eine gute Ausgangsposition für die Meistergruppe kommen."

3.) "Ich sehe es positiv. Meistens hat man ungefähr einen 20-Mann-Kader. Jeder Spieler, auch wenn er vielleicht nicht viele Minuten am Platz generiert, ist wichtig. Die fordern die Mitspieler, die machen Druck und pushen und arbeiten die ganze Woche daran, dass sie es in den Kader schaffen."

4.) "Ich sehe einen Wandel in der Bewertung von Fußballspielen. Jeder schaut nur noch Champions League und Premier League und kurze, spektakuläre Highlight-Clips. Dadurch wird der realistische Blick auf ein spannendes, unterhaltsames Fußballspiel manchmal getrübt."

 

Peter Stöger (Rapid):

Foto: © GEPA

1.) "Salzburg. Sie sind gut reingestartet und haben sich gut verstärkt. Und dann gibt es noch zwei, drei Mannschaften, die gefährlich werden könnten. Da gehören auch wir dazu."

2.) "Wir wollen uns in dieser Saison von den Punkten und der Platzierung her verbessern. Richtung Top drei wäre cool, das hat man die letzten Jahre nicht erreicht. Im Cup ist sowieso immer alles möglich."

3.) "Ich habe es von fünf bis neun Spieler durchgemacht. Es gibt mehr Wechselmöglichkeiten. Du hast halt ein paar Spieler mehr, die zumindest im Kader sind."

4.) "Ich habe nichts am Schirm, wo ich mir denke, das sollte uns zu große Sorgen machen."

 

Mitja Mörec (Blau-Weiß Linz):

Foto: © GEPA

1.) "Ich glaube, dass Sturm Graz und Salzburg um den Meistertitel kämpfen werden. Aufgrund von Struktur, Budget, Größe und Qualität. Ich glaube, dass die zwei sich das wieder ausmachen werden."

2.) "Unser Hauptziel ist der Klassenerhalt. Das heißt aber nicht, dass wir nicht versuchen werden, uns so hoch wie möglich zu platzieren. Wir wollen uns aber natürlich in jedem Bereich weiterentwickeln. Wir wollen Spieler weiterentwickeln, wir wollen uns als Verein weiterentwickeln, das heißt organisatorisch, infrastrukturell."

3.) "Das macht es beim Kader oft ein bisschen einfacher. Aber ich werde sicher keinen Spieler mitnehmen, der sich das nicht verdient. Das kann ich schon jetzt sagen."

4.) "Viel zu viele Spiele, auch mit dieser Klub-WM. Ich glaube, dass auch ein bisschen Interesse für den Fußball damit verloren geht. Ich kenne jetzt nicht viele Menschen, die sich diese WM angeschaut haben, weil es einfach viel zu viel ist. Die Leute, die das entscheiden, müssen mehr auf die Menschen schauen, auf die Belastung der Spieler, dass die gesund bleiben, dass die auch ein bisschen abschalten können. Wenn das so weitergeht, werden wir noch viel mehr verletzte Spieler haben."

 

Joao Sacramento (LASK):

Foto: © GEPA

1.) "Ich kann diese Frage nicht beantworten. Ich bin darauf fokussiert, mit meinem Team das Beste zu geben, um uns am Ende der Saison mit guten Dingen zu belohnen. Ich denke nur an das nächste Spiel."

2.) "Das Minimalziel ist die Meistergruppe. Wir glauben, dass wir gute Dinge erreichen können. Aber das geht nur mit der Einstellung, dass das nächste Spiel das wichtigste ist."

3.) "Ich finde das sehr positiv, das war überfällig. Wenn du mehr Spieler auf der Bank hast, hast du mehr Qualität für die Show. Es ist aber auch in Hinsicht auf die Verletzungsprävention von Vorteil. Und die Klubs müssen nicht Spielern Geld zahlen, die dann auf der Tribüne sitzen."

4.) "Ich stelle die Frage nach dem Umgang mit Roten Karten in den Raum. Ich diskutiere das manchmal mit anderen Trainern. Du kriegst eine Rote in den ersten Minuten, und - zack - ist es ein völlig anderes Spiel. Das ist auch für die Fans oft nicht nett. Ich beschwere mich nicht darüber, aber denke darüber nach. In anderen Sportarten sind die Teams nach einer Roten eine Zeit lang in Unterzahl, bekommen danach aber einen Spieler zurück. Macht Fußball so mehr Sinn?"

 

Manfred Schmid (TSV Hartberg):

Foto: © GEPA

1.) "Ich denke, dass Sturm Graz wieder mitmischen wird, sie haben am Transfermarkt noch nicht viel getan, da muss man abwarten. Das ist eine Mannschaft mit riesiger Erfahrung, riesiger Qualität. Ich denke auch, dass Salzburg näher heranrücken wird. Ganz gespannt bin ich auf Rapid. Sie haben sich gut verstärkt und einen sehr, sehr guten Trainer, der riesige Erfahrung und gute Menschenführung hat. Da gehe ich davon aus, dass sie vielleicht auch vorne mitmischen können. Ich sehe im Moment keine Mannschaft, die vorne davonlaufen wird."

2.) "Unser Ziel ist es natürlich, wenn möglich, so wie im letzten Jahr nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben; und dann vielleicht die eine oder andere Überraschung zu liefern gegen größere Vereine. Nachdem unsere Vorbereitung unter einem kompletten Umbruch gestanden ist - wir haben ein neues Trainer-Team, wir haben neun neue Spieler, die es gilt zu integrieren - sind wir in dem Prozess, wo es darum geht, eine homogene Mannschaft zu bilden."

3.) "Für einen Trainer ist das nie schlecht. Du hast weniger unzufriedene Spieler, du hast mehr Möglichkeiten."

4.) "Nein. Das einzige, was für mich wichtig ist, ist, dass es nicht zu viel wird. Ich merke das schon bei mir als Trainer. Vielleicht ist das der Fall, weil man ja extra noch Videos analysiert, Spiele schaut, Spieler schaut und immer wieder sehr, sehr viel konsumiert, dass du da gar keine Pausen mehr dazwischen hast. Und das Zweite ist, dass man die Basis nicht verliert, den Fan, der finanziell vielleicht gar nicht die Möglichkeiten hat; dass man da immer wieder Tickets oder Möglichkeiten schafft, damit die Fans dabei bleiben."

 

Philipp Semlic (WSG Tirol):

Foto: © GEPA

1.) "Ich glaube, dass es so wie im letzten Jahr sehr, sehr eng sein wird und sehe die üblichen Verdächtigen vorne. Ich finde, das spricht auch für die Liga. Ich denke auch, dass der LASK und Rapid eine gute Rolle spielen werden. Also ich glaube, die Liga wird vorne sehr, sehr spannend."

2.) "Bei der WSG sind die Ziele eigentlich immer die gleichen. Solange wir nicht das eigene Stadion in Wattens haben, wo jetzt ein guter Step nach vorne gegangen ist, wird es immer so sein, dass es eine erfolgreiche Saison für die WSG ist, wenn wir mindestens einen hinter uns lassen."

3.) "Für mich als Trainer ist es natürlich positiv. Ich habe mehr Auswahlmöglichkeiten, ich kann mehr jungen Spielern die Chance geben, im Spieltagskader zu sein."

4.) "Sorgen weniger, aber ich glaube, es gibt schon ein paar Thematiken, wo man genauer hinschauen muss. Die ganze VAR-Thematik etwa, die professionalisiert gehört, dass es schneller geht, dass weniger Fehlentscheidungen getroffen werden. Die Schiedsrichter generell hin zu Profi-Schiedsrichtern zu professionalisieren, ist immer ein Credo von mir. Weil wir erwarten von uns professionelle Leistungen, es ist unser Beruf, und Schiedsrichter müssen teilweise die ganze Woche in ihren Brotberufen arbeiten und dann am Wochenende in einem Bundesligaspiel pfeifen, wo es um Existenzen geht, und das passt für mich nicht ganz. Da könnte man, wenn es budgetär möglich ist, das weiß ich natürlich nicht, einen weiteren Schritt machen."

 

Ferdinand Feldhofer (GAK):

Foto: © GEPA

1.) "Ich traue es Sturm wieder zu, aber Salzburg wird sich wahrscheinlich aufrüsten. Ich entscheide mich für Salzburg."

2.) "Wir wollen den Klassenerhalt früher schaffen als in der vergangenen Saison. Wir wollen intensiven, erfolgreichen Fußball zeigen und auch die eine oder andere Überraschung mehr liefern."

3.) "Es erleichtert dem Trainer, die Stimmung im Kader hochzuhalten, weil du ja sonst zwei Spieler herausstreichen musst."

4.) "Die Transferpolitik. Da werden unglaubliche Summen bezahlt, wo ich mich schon frage, ob das jemals irgendwer wert sein kann."

 

Fabio Ingolitsch (SCR Altach):

Foto: © GEPA

1.) "Red Bull Salzburg, weil sie Jahr für Jahr der große Favorit sind, weil sie der Verein sind mit der größten Wucht und der größten Qualität. Sie können am Ende des Tages nur an sich selbst scheitern."

2.) "Das größte Ziel ist auf jeden Fall, dass wir besser abschneiden als in der vergangenen Saison. Wir wollen besser arbeiten, wir wollen zeigen, dass in uns noch viel mehr Potenzial schlummert."

3.) "Ich finde es sehr positiv und extrem wichtig, da geht es nämlich um das Teamgefüge, es geht am Ende auch um Hygiene, das ist einmal der Hauptfaktor. Und der zweite Faktor ist natürlich, dass du noch mehr spezifische Möglichkeiten als Trainer hast, um dann den richtigen Einwechselspieler zu finden."

4.) "Ich bin sehr gespannt auf die neue Regel, dass der Tormann den Ball nur fünf Sekunden in der Hand haben darf. Ich bin gespannt, wie das abgehandelt wird. Ich habe die Bedenken, dass der Stressfaktor sehr groß wird, dass viel Hektik im Spielaufbau eintritt und dementsprechend dann weniger Bälle herausgespielt werden, sondern der Ball aufgrund des Zeitdrucks schnell auch lang und weit geschlagen werden muss."

 

Maximilian Senft (SV Ried)

Foto: © GEPA

1.) "Ich glaube, eine Mannschaft aus dem Trio Austria, Salzburg, Sturm. Salzburg und Sturm sind sowohl budgetär, aber auch den letzten zwei, drei Jahren geschuldet, vorne dabei. Die Austria hat einen sehr guten Weg hinter sich und hat den Kern der Mannschaft behalten. Also glaube ich, dass die auch eine sehr gute Rolle spielen werden."

2.) "Das Ziel ist, dass wir die Klasse halten. Wir freuen uns darauf, und wir trauen uns das natürlich auch zu 100 Prozent zu."

3.) "Mir als Trainer ist es immer lieber, wenn ich mehr Spieler mitnehmen kann und weniger Spielern sagen muss, dass sie nur auf der Tribüne sitzen. Und es gibt auch ein paar mehr Freiheitsgrade in den Wechselentscheidungen."

4.) "Ich glaube, die (finanzielle) Schere wird größer und größer. Ich glaube, dass das nicht unbedingt eine gute Entwicklung ist. Und nicht auf unserem Niveau, weil wir spielen einmal alle sieben Tage, aber ich glaube auf allerhöchstem Niveau ist die Spielanzahl für die Profis aus gesundheitlicher Sicht schon grenzwertig."



Preisvergleich: So viel kosten die Bundesliga-Abos 2025/26

Kommentare