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Schmidt ließ vor "Ja" zu Ex-Klub Admira Dampf ab

Schmidt ließ vor Einigung mit Ex-Klub Dampf ab. Wohlfahrt geht nicht über Leichen.

Schmidt ließ vor Foto: © GEPA

Welcome Back, Klaus Schmidt!

Beim 0:0 gegen die Wiener Austria (Spielbericht >>>) saß der Rückkehrer erstmals wieder auf der Betreuerbank der Admira. Ein leichter Trainer-Effekt war durchaus zu erkennen, die Südstädter waren dem Sieg am Ende sogar näher. Doch wer hätte gedacht, dass der 53-jährige Steirer jemals wieder auf der Bank der Niederösterreicher sitzen würde?

Nach dem abrupten Aus vom einen auf den anderen Tag im Februar 2020 sicher nur wenige, auch wenn der Kult-Trainer weiterhin auf der Payroll der Admira stand. Zur Rückkehr gezwungen wurde er aufgrund des bestehenden Vertragsverhältnisses aber keineswegs, wie Schmidt bei "Sky" betont: "Wenn ich es nicht wollen hätte, hätte es sicher Mittel und Wege gegeben, es nicht zu machen."

Die Art und Weise wie es zur Kontakt-Wiederaufnahme kam, war aber speziell. "Ich habe am Sonntag gegen Mittag einen Anruf bekommen von der Admira und habe an alles andere gedacht, als dass man mir die Möglichkeit gibt, wieder in der Bundesliga einzusteigen. Vier Stunden später bin ich an einem Tisch gesessen und da hat man es mir wirklich Nahe gelegt, den Job anzunehmen. Von der Situation versuche ich mich noch heute zu erholen."

Bevor man jedoch Nägel mit Köpfen machte, musste der zurückgekehrte Ex-Trainer Dampf ablassen, um zu verarbeiten, wie vor über einem Jahr mit ihm umgegangen wurde. "Zuerst bin ich einmal in mich gegangen, habe mir gedacht, wie beginne ich die Geschichte? Dann habe ich es mir einfach angehört und geschaut, welche Vibes im Raum sind und welches Gefühl ich dabei habe", so Schmidt.

"Die Vibes waren zuerst weniger elastisch, weil ich einfach Dinge loswerden wollte, die mir 14 Monate da hinten drin (Anm. im Hals) gesteckt sind. Nachdem ich mir das von der Seele geredet habe, ist es eigentlich sehr entspannt gewesen. Einer meiner Wesenszüge ist es, dass ich nicht nachtragend bin. Dann haben wir uns wie Männer zusammengesetzt und das ausgeredet."

Wohlfahrt: "Weil Schmidt der Richtige ist"

Wer genau an diesem Tisch saß, weiß man nicht genau. Außer "einige" will auch der Admira-Hoffnungsträger dazu nichts Näheres sagen. Viel deutet auf eine Entscheidung seitens Flyeralarm hin.

"Wir waren sehr froh, wie er nach einer kurzen Ansprache von ihm, die auch für ihn persönlich notwendig war (lacht) und auch verstanden wurde, gesagt hat: Wenn, dann sofort. Das war wichtig für uns", verrät Wohlfahrt, fügt aber hinzu, dass er bei der Ansprache nicht leiden musste, da er damals noch nicht für das Ende der ersten Schmidt-Ära verantwortlich war: "Ich musste nicht schlucken, weil ich nicht dabei war. Ein kleiner Vorteil darf auch für mich da sein, aber wir kennen uns seit vielen Jahren, waren gemeinsam in der U21-Nationalmannschaft. Ich weiß, wie er tickt, er weiß, wie ich bin. Das ist natürlich auch ein Vorteil."

Dass der Neo-Trainer noch auf der Payroll stand, soll aber keinen Ausschlag für eine Rückkehr gegeben haben: "Das war kein Thema, für die Wirtschaftsabteilung vielleicht ein kleiner Vorteil, aber Schmidt ist nicht der Trainer für die nächsten Spiele, weil er auf der Payroll war, sondern weil er der Richtige ist", hält Wohlfahrt fest.

Für Schmidt endete ein 14-monatiger Albtraum

Nach der skurillen ersten Begegnung nach 14 Monaten endete für Schmidt selbst eine traurige Zeit ohne aktive Teilnahme am Fußball-Business. Diese beschrieb er als bösen Traum mit dunklen Gängen ohne Aussicht auf Besserung.

"Ja! Das war so. Wenn man den Job so gerne macht wie ich, das Tag und Nacht lebt und dann 14 Monate an die Couch gefesselt ist, dann tut das einfach weh. Irgendwann glaubt man, der Traum wird aufhören, aber er hat sich gezogen. Am Montag hat er ein Ende gefunden und ich bin aufgewacht. Das ist umso schöner", beschreibt der Admira-Coach die schwierige Zeit.

Nun hat er alle Hände voll zu tun, um die Südstädter vor dem Abstieg zu bewahren. Ein Trainerwechsel in dieser Phase sei seiner Meinung nach nie etwas Feines, "da läuft etwas schief. Da sind auch die Spieler in der Pflicht." Keine einfache Situation - weder für die Spieler, noch den Trainer.

Der Trainerwechsel kam trotzdem für viele Seiten sehr überraschend, da spielerisch eine Entwicklung erkennbar war, auch wenn die Ergebnisse weitestgehend zu wünschen übrig ließen.

Wohlfahrt nach Buric-Aus: "Ich gehe nicht über Leichen"

Die Rückkehr von Damir Buric schien etwas Längerfristiges zu sein, doch plötzlich war auch diese Ära bei der Admira vom einen auf den anderen Tag Geschichte. Wohlfahrt begründet dies so:

"Die geringe Anzahl der Punkte im Frühjahr waren ausschlaggebend. Es ist Abstiegskampf - nicht nur bei der Admira muss im Abstiegskampf alles ausgereizt werden, um in der Liga zu bleiben. Das machen nicht nur wir. Es ist dann zum Entschluss des Klubs, der Verantwortlichen im Verein, gekommen, eine Änderung zu machen. Wobei wir immer über Impulse sprechen, aber es ist der Mannschaft klar von mir mitgeteilt worden, dass es kein stummer Impuls ist, sondern dass da was kommen muss. Die Mannschaft spielt ja Fußball und wir sind verantwortlich, einen Reiz zu bringen, aber umsetzen muss es die Mannschaft."

Von Buric Abschied nehmen zu müssen, liegt auch dem Ex-Torhüter schwer im Magen. "Grundlegend ist die Situation auch für mich sehr schwierig gewesen, jemandem sagen zu müssen, dass die Mitarbeit vorbei ist - das ist immer schwierig für mich. Ich gehe da nicht über Leichen. Ich bin ein Mensch und habe Gefühle, das ist nicht so einfach." Nachsatz: "Wenn man sich trennt von einem anderen Kollegen, ist das nicht lustig."

Dass es bei Schmidt nicht bald schon wieder der Fall ist, muss das Team unter ihm nun liefern. Als Vorletzter bleiben noch vier Spiele, um weiter am rettenden Ufer zu bleiben. Die Entscheidung für die Admira hat er schlussendlich bewusst gewählt.

SKN war kein Thema, Schmidt bei Admira euphorisiert

Gerüchten zufolge soll er ja auch beim SKN St. Pölten gehandelt worden sein, wo nun Gerald Baumgartner installiert wurde. Kontakt gab es, aber nicht mehr.

"Es gibt einige Leute in der Bundesliga, die Klaus Schmidt in der Zeit nicht vergessen haben. Auch Georg Zellhofer hat sich gemeldet, mit ihm habe ich mich über Spieler ausgetauscht. Er hat mich am Ostermontag angerufen, als Ibertsberger berurlaubt wurde, und mir mitgeteilt, dass er es nun selber macht. Damit war die Geschichte erledigt, das war der letzte Kontakt", verrät Schmidt, dass aktuell keine Gespräche mehr stattgefunden haben.

Kapitel abgehakt, denn mit dem 0:0 sind seine Endspiele bei der Admira eingeläutet worden. "Es war klasse", war der Fußball-Fanatiker nach dem Schlusspfiff euphorisiert. "Ich war lange Zeit weg und es hat extrem gut getan, wieder in ein Stadion zu kommen."

Die Marschrichtung ist klar: "Wir wollen in der Liga bleiben. Wenn ich die Augen drinnen sehe von den Spielern, weiß ich, dass wir allemal das Zeug dazu haben. Da ist jeder fokussiert und bereit drüber zu gehen. Deswegen werden wir bis zum Schluss dabei sein und eine gute Ausgangsposition haben, um das für uns zu entscheiden."

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