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Torwart-Hexer Bonmann und das mysteriöse Handspiel in Altach

Viel Frust auf der einen - Erleichterung und Freude auf der anderen Seite. Im spannenden Duell zwischen Altach und dem WAC ging es hoch her.

Torwart-Hexer Bonmann und das mysteriöse Handspiel in Altach Foto: © GEPA

Ein Hauch von Magie lag am Sonntag in der Altacher Cashpoint Arena.

Beim torlosen Sonntagsduell zwischen dem SCRA und dem Wolfsberger AC (Matchbericht>>>) stand vor allem ein Mann im Fokus: Torwart-Hexer Hendrik Bonmann.

Der Deutsche packte eine zauberhafte Parade nach der anderen aus und hielt mithilfe seiner Zauberlehrlinge um Dominik Baumgartner den eigenen Kasten der angereisten "Wölfe" sauber.

"Sonst steh ich meist nur bei Niederlagen hier"

"Dass ich zum zweiten Mal in dieser Saison die Null gehalten habe, freut mich natürlich extrem. Wir können mit dem Punkt zufrieden sein, aber nicht mit der Leistung in der zweiten Halbzeit. Wir haben super gekämpft aber Glück gehabt", spricht Bonmann vor dem "Sky"-Mikrofon nach Abpfiff der Partie.

Den Schlussmann freut es vor allem, einmal aus positivem Anlass Rede und Antwort zu stehen. "Sonst steh ich meist nur bei Niederlagen hier und muss mich nach einem eigenen Fehler erklären. Es ist schön, heute mal den Punkt festgehalten zu haben und mit positiven Worten empfangen zu werden. Ich bin froh, unserer Mannschaft den Ar*** gerettet zu haben", sagt Bonmann.

So magisch die geglückten Klärungsversuche in Halbzeit zwei waren, so leicht ließen sich die Vordermänner des 29-jährigen den Schneid abkaufen. Baumgartner konstatiert: "Schlussendlich müssen wir mit dem 0:0 zufrieden sein."

"Baumi" als Retter in der Not

Der WAC hat zwar im ersten Abschnitt etwas mehr Oberwasser gehabt, nach dem Seitenwechsel waren es jedoch die Altacher, die dem erlösenden Führungstreffer sukzessive näherkamen. Die zuvor noch sattelfesten "Wölfe" gaben ganz plötzlich die Kontrolle ab.

"Das ist mir unerklärlich. Das Spiel hat sich zur Halbzeit komplett gedreht. Wir haben, glaube ich, keine einzige Torchance mehr gehabt in der zweiten Hälfte und Altach gefühlt jede Minute. Das ist uns auch gegen Sturm passiert, da haben wir zwei schnelle Gegentore kassiert. Das müssen wir schleunigst abstellen", hält Baumgartner fest, der wie sein Teamkollege Bonmann den Ball auf der Linie stoppte und gelöst jubelte:

"So etwas muss man natürlich feiern. Aber mir wäre lieber gewesen, wir wären gar nicht erst in so eine Situation geraten", meint der 27-Jährige. Von seinem Keeper gab es dennoch lobende Worte: "Ich glaub, der Baumi hat heute ohne Torwarthandschuhe echt gut gehalten."

Fadinger furios: "Was soll ich tun?"

Beim Gegner kommen angesichts des verpassten Dreiers andere Gefühle an die Oberfläche. Altachs Stefan Fadinger ist nach dem Schlusspfiff "extrem enttäuscht". "In der ersten Halbzeit hat der WAC etwas mehr Spielanteile gehabt, dass wir aber in der zweiten Halbzeit kein Tor machen, ist sehr ärgerlich", so das erste Fazit des Offensivspielers.

Besonders ernüchternd sei das gegen ihn gepfiffene Handspiel gewesen, das die Aberkennung eines Nuhiu-Treffers nach sich zog. Fadinger kollidierte mit dem herauseilenden Bonmann, dabei sprang der Ball an die Hand des 23-Jährigen.

"Was soll ich tun? Ich kann mich nicht auflösen. Der Torwart räumt mich sonst komplett ab. Ich wollte mich nur schützen. Für mich ist das nie ein Handspiel. Die Entscheidung ist ein Wahnsinn", erklärt sich Fadinger.

Auch die vielen Klärungen auf der Linie seien "frustierend" gewesen. "Aber so ist der Fußball."

Dichtes "Gedränge" um Meistergruppe

Fadinger verliert unterdessen nicht den Glauben an bessere Tage. "Heute sind die Bälle nicht ins Tor gegangen, nächstes Mal werden sie es tun." In der Hektik eines so nervenaufreibenden Spiels kann man sich auch mal beim Ergebnis irren, beweist Fadinger der fälschlicherweise von einem 1:1-Remis ausging.

"Der WAC ist eine super Mannschaft. Ein 1:1 ist ein absolut gutes Ergebnis", sagte der Sommerneuzugang der Altacher.

In der Tabelle verpassen beide Teams den zwischenzeitlichen Sprung in die Meistergruppe. Wolfsberg bleibt auf dem siebenten Rang, während Altach nur einen Punkt entfernt dahinter lauert. Auch die erneut siegreiche Wiener Austria untermauert den Anspruch, in die Top-6 aufzusteigen.

WAC-Defensivaktuer Baumgartner vernimmt ein "Gedränge, vor allem um die Plätze vier, fünf, sechs bis hin zu Rang acht und neun. Das ist für die Zuschauer sicherlich sehr spannend".

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