Kein beheizter Trainingsplatz: "Massiver Nachteil"
"Wenn man sich mit Salzburg, Rapid oder Austria die Top-Teams in Österreich anschaut, können die in ihren Trainingszentren alle die gesamte Zeit auf einem beheizten Rasenplatz trainieren. In Graz wollten wir einen machen, das war im Herbst jedoch nicht möglich. Das ist natürlich ein massiver Nachteil", moniert Ilzer.
Für feinfühlige Profis sei es nicht so einfach, permanent auf Rasenflächen in unterschiedlichem Zustand zu trainieren.
Dies offenbart alleine ein Blick auf die laufende Woche. Nach dem tiefen Boden beim Cup-Showdown in Salzburg musste man am Montag im Trainingszentrum in Messendorf auf gefrorenem Untergrund trainieren, dann zwei Mal im Stadion und am Tag vor dem Kräftemessen mit Rapid auf Kunstrasen.
"Dieser permanente Wechsel ist eine Problematik, aus der wir jedoch das Beste machen müssen", so Ilzer.
Auftrag: Rückstand auf Spitzenteams aufholen
Diesmal haben die Grazer einen Bilderbuch-Start ins Frühjahr hingelegt, was in jüngerer Vergangenheit bekanntlich kaum der Fall war.
"Die Frage, warum man in den letzten zehn Jahren mit unterschiedlichen Trainern beim Frühjahrs-Auftakt immer verloren hat, ist dann auch irgendwann einmal beantwortet. Das hat auch mit infrastrukturellen Dingen zu tun."
"Die Frage, warum man in den letzten zehn Jahren mit unterschiedlichen Trainern beim Frühjahrs-Auftakt immer verloren hat, ist dann auch irgendwann einmal beantwortet. Das hat auch mit infrastrukturellen Dingen zu tun", unterstreicht Ilzer und fordert unmissverständlich:
"In diesem Bereich müssen wir einfach auf die Top-Teams aufholen. Da wird man nicht drumherumkommen, sich neu aufzustellen und auch trainingsplatzmäßig den Rückstand auf die Spitzenteams in Österreich auszugleichen."
Ob sich Sturm gegen Rapid aufgrund dieser Problematik mitunter ungewohnt fehleranfällig präsentiert hat, sei dahingestellt.
Es lief einiges schief
Letztlich war es der klassische Arbeitssieg, jedoch - auch wenn ein Lucky Punch hermusste - kein Glückssieg. Denn zwischendurch konnte man Zweifel bekommen, ob es ein glücklicher Tag der "Blackies" werden könne.
"Reguläres Tor aberkannt, die Verletzung von Gregory Wüthrich, in der Folgeaktion nach dem letzten Wechsel verletzt sich auch noch Albian Ajeti - da habe ich mir schon gedacht, es läuft wirklich nicht für uns", gesteht Ilzer.
Dass man mit praktisch einem Mann weniger trotzdem noch den Sieg erfightet hat, würde laut Coach "den unbändigen Glauben unserer Mannschaft an den Sieg zeigen. Wir sagen dann nicht, wir wollen irgendwie das 0:0 rüberbringen. Nein, wir glauben an den Sieg und daran, dass die Situation noch kommen wird."
Die Situation kam in der Nachspielzeit beim Goldtor von David Affengruber. Dass Sturm nach dem Erfolg in Salzburg auch gegen Rapid fast zum spätestmöglichen Zeitpunkt zugeschlagen habe, würde einiges über den "Charakter meiner Mannschaft" aussagen.
Last-Minute-Siege eine Mentalitätsfrage
"Wir haben schon ein paar Last-Minute-Tore gemacht. Auch das ist eine Qualität, eine Mentalitätsfrage, immer an den Sieg zu denken, immer an sich selbst zu glauben - egal wie schwierig es wird", lobt Ilzer.
Sturm hat somit mit Salzburg und Rapid die beiden Highlight-Spiele zum Frühjahrs-Auftakt für sich entschieden. Dies macht es laut Trainer natürlich leichter. Siege würden den Glauben und das Vertrauen in die eigene Arbeit stärken.
"Wir haben einen super Start, dürfen uns jetzt aber auf keinen Fall darauf ausruhen. Gerade das Rapid-Spiel hat ganz viele Punkte gezeigt, in denen wir uns verbessern müssen, um gestärkt ins Steirer-Duell mit Hartberg zu gehen", erläutert Ilzer.
An Arbeit mangelt es also weiter nicht. Auf und abseits des Platzes.