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Sturm-Führung zu zweitem Stadion in Graz: "Das wird kommen"

Die Debatte sei "bereits losgetreten", bestätigen Jauk und Tebbich. Die Grazer Führungsriege stellt Forderungen an die Politik.

Sturm-Führung zu zweitem Stadion in Graz: Foto: © GEPA

Wie hältst du's mit einem zweiten Stadion? Die Gretchenfrage des Grazer Fußballs ist seit mittlerweile mehreren Jahren ein schwieriges Thema. Zuletzt bildeten der SK Sturm Graz zusammen mit der Politik und Stadtrivale GAK eine gemeinsame Arbeitsgruppe, die sich mit diesem Projekt befassen soll.

Zwei Funktionäre, die in dieser Sache bestens informiert sind, äußerten sich gegenüber "90minuten.at" zur Zwei-Stadien-Debatte: Sturm-Präsident Christian Jauk und Geschäftsführer Finanzen Thomas Tebbich.

Jauk: "Sturm braucht eine Heimat"

"Unser Ziel ist und bleibt es, alleiniger Pächter in Liebenau zu werden", kommentiert Jauk die Übernahmepläne der Schwarz-Weißen. Die Merkur Arena soll in den alleinigen Besitz von Sturm Graz übergehen.

"Unsere Konzepte zur Übernahme von Liebenau gibt es seit Jahren. Wir sagen klar „Sturm braucht eine Heimat“. Wirtschaftlich fehlt uns gegenüber unseren Ligakonkurrenten ein guter siebenstelliger Betrag, in erster Linie aufgrund fehlender Business-Seats und Sky-Boxen, auf Dauer werden wir das sportlich nicht kompensieren können", erklärt der Grazer Sportdirektor.

Beim amtierenden Vizemeister hat der Wunsch nach einer eigenen Spielstätte recht simple Gründe. "Vor allem brauchen wir diese Heimat aber aus emotionalen Gründen", so Jauk.

"Das ist völliger Irsinn"

Ausgerechnet der GAK soll Sturm dabei helfen, den Traum von der eigenen Spielstätte auch endlich in die Tat umsetzen zu können. Der Stadtrivale will ebenfalls ein eigenes Stadion.

"Jetzt ist es vor Kurzem aber erstmals der Fall gewesen, dass der GAK klar formuliert hat, eine eigene Spielstätte zu wollen. Das ist eine neue Dimension. Wenn wir gemeinsam auftreten, erhöhen wir natürlich den Druck auf die Politik und die Wahrscheinlichkeit für eine Lösung", so Jauk.

"Es wird durch den Schritt des GAK jetzt einmal abgewägt, welche Optionen es gibt, wie sieht es mit Raumplanung oder öffentlicher Anbindung für potenzielle Standorte aus. Aber wir sind weit weg von konkreten Vorschlägen", drückt Tebbich etwas auf die Euphoriebremse.

Trotzdem kann das gemeinsame Auftreten vor der Politik die beiderseitige Abneigung nicht ganz kaschieren. "Man muss sich bei der Gelegenheit diesen Irrsinn vorstellen, den ich seit Jahren erlebe, als Sturm-Präsident das GAK-Stadion planen zu müssen. Ich würde mir wünschen, dass sich die Frage an die verantwortliche Politik richtet, was sie zu dem Thema vorhat.

"Das wird kommen"

Trotzdem bilanzieren Tebbich und Jauk selbstzufrieden. Die Debatte über ein zweites Stadion in der steirischen Landeshauptstadt habe man erfolgreich "losgetreten". "Die geht nicht mehr weg, das wird kommen", versichert Jauk. 

Die einzige Frage, die bleibt, ist wann?

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