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Ilzer: "Der Erfolg ist nur gemietet"

Der Coach der Grazer will sein Team am Boden halten.

Ilzer: Foto: © GEPA

Eine derart triumphale Rückkehr nach Wien-Favoriten hätte sich Christian Ilzer wohl in seinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt.

Der erst im Sommer von der Austria zu Sturm gewechselte Trainer fuhr am Samstag mit den Grazern einen klaren 4:0-Erfolg bei seinem Ex-Klub ein.

"Ich bin seit Sommer Sturm-Trainer, klar. Aber es interessiert mich natürlich, was da passiert, es war deshalb ein besonderes Spiel. Ich beobachte die Spieler, ihre Entwicklung – der Klub ist eine Größe, ich wünsche der Austria sicher nichts Schlechtes. Der Fokus gilt aber Sturm", sagt Ilzer in der "Kleinen Zeitung".

Und dieser Fokus zahlt sich bislang aus: Sturm ist weiterhin das einzige Team, das in der ersten Hälfte nur einen einzigen Gegentreffer kassierte. Insgesamt ließen die Steirer überhaupt erst fünf Gegentore zu. Zudem scheint die Mannschaft in der Lage zu sein, auch in engen Phasen nicht die Nerven zu verlieren.

Ilzer will den klaren Erfolg bei der Austria aber trotzdem nicht überbewerten und relativiert: "Bei allem Jubel, wir müssen schon auch bei den Fakten bleiben. Die ersten 60 Minuten war es ausgeglichen. Was wir da aber gemacht haben: Wir haben sie uns immer mehr hergerichtet. Und den Fehler, das Rot-Foul, den sie gemacht haben, den musst du halt dann auch erst einmal so ausnützen, wie wir das getan haben."

"Brauchen vom Titel nicht reden"

Mit 18 Punkten aus neun Spielen liegt Sturm aktuell auf Rang vier. Mit einem Sieg im Nachtragsspiel gegen den WAC würden die Steirer sogar auf Rang drei vorstoßen - mit nur zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer LASK. Letztmals gelang Sturm ein derart guter Saisonstart in der letzten Meister-Saison 2011.

"Aber vom Titel brauchen wir gar nicht zu reden, da sind wir weit weg, da klafft auch nach Punkten noch eine Lücke nach ganz oben", bleibt der Coach aber am Boden. Einer der Leitsätze von Ilzer ist, dass man "den Erfolg immer nur gemietet hat. Wenn du den nötigen Preis nicht zahlst, ist er schnell weg."

Ex-Mattersburger Nemeth voll eingelebt

Eine Eigenschaft, die auch David Nemeth an seinem Betreuer schätzt. Der 19-Jährige, der gegen die Austria sein erstes Liga-Tor erzielte, kam wie Ilzer im Sommer zu Sturm und hat sich schnell eingelebt. Mittlerweile zählt er zum Stamm der Mannschaft.

"Überheblich werden wir sicher nicht, so eine Mannschaft sind wir nicht. Das sieht man ja auch auf dem Platz: Wir schalten nicht zurück, auch wenn wir 2:0, 3:0 führen. Wir geben nie auf, wir ruhen uns nie aus. Und wir wissen, dass wir schon gar nicht glauben dürfen, dass es jede Woche so weitergeht", so Nemeth.

In den noch ausstehenden Spielen vor der Winterpause könnte es allerdings durchaus noch so weitergehen: Am kommenden Samstag empfangen die Grazer das Tabellenschlusslicht Admira. Danach wartet ein weiteres Heimspiel gegen den SKN St. Pölten.

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