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Christian Jauk fordert "Lobby für das Publikum"

Sturm-Präsident sieht seinen Verein als "Antithese, die stolz macht."

Christian Jauk fordert Foto: © GEPA

Christian Jauk spricht in einem Interview in der Montag-Ausgabe der "Kleine Zeitung" über die "schwierigste Phase seiner Amtszeit" beim SK Sturm Graz. Dabei hatte der Präsident der "Blackies" - Jauk feiert am Freitag seinen 55. Geburtstag - vor über zehn Jahren als Vorstandsmitglied und für die Finanzen verantwortlich bereits die Ärmel ordentlich hochkrempeln und den Grazer Verein nach dem Konkurs 2007 sanieren müssen.

"Die Abhängigkeit von den Entscheidungen der Politik macht in diesen Tagen den großen Unterschied", sagt Jauk beim Vergleich mit den Herausforderungen zu Beginn seiner Mitarbeit beim SK Sturm.

Dass Sturm neben Salzburg und LASK wohl der einzige Verein der Liga gewesen wäre, der einen Abbruch finanziell verkraften hätte können, stellt Jauk zufrieden fest, kann sich darüber aber kaum freuen: "Dank der Sponsoren, der Fans und der Stadt hätten wir überlebt. Die solide wirtschaftliche Gebarung der letzten Jahre, die uns von manchen durchaus kritisch vorgehalten wurde, hat diesen Spielraum ermöglicht."

Als Nachfolger des inzwischen verstorbenen Liga-Präsidenten Hans Rinner (1963-2018) ist Jauk (seit 2011/12 Sturm-Präsident) der Meinung, dass die Bundesliga-Struktur "zum gegebenen Zeitpunkt hinterfragt werden sollte". 

Zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Liga-Spiele hat Jauk eine eigene Meinung.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

"Das Publikum bräuchte endlich eine Lobby! Die fehlt mir im Sport, genauso wie in der Kultur. Gerade als Freiluft-Sport würden sich innovative Lösungen anbieten", meint Jauk.

Der Steirer erläutert dazu: "Mit dem nötigen Abstand, einem gesunden Ausmaß an Personen und kreativer Schutzmaßnahmen halte ich Fußballspiele mit einer gewissen Anzahl an Zuschauern durchaus für möglich."

Der Fußball ruft nach dem schnellem Erfolg

Bezüglich Kaderplanung wünscht sich Jauk, "dem eigenen Nachwuchs mehr Chancen zu geben".

 

Jauk mit dem neuen Sportchef Andreas Schicker (l.)
Foto: © GEPA

Auf die Frage der "Kleine Zeitung", wonach es bei Sturm Graz wohl immer erst eine Krise benötige, um auf den Nachwuchs zu setzen, antwortet Jauk ausweichend: "Das trifft nicht nur auf den SK Sturm im Besonderen zu. Der heutige Fußball ruft immer nach dem schnellen Erfolg. Auf die Jugend zu setzen, heißt immer, die Geduld zur Entwicklung zu haben. Da gilt es, den Spagat zu schaffen."

Die Veränderung innerhalb der Geschäftsführung - Andreas Schicker löste Günter Kreissl als Geschäftsführer Sport ab - bezeichnet Jauk als "selten harmonisch" und will nichts davon wissen, dass auch Thomas Tebbich - Geschäftsführer Wirtschaft - vor einer Ablösung steht.

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