"Ich bin nicht amtsmüde, aber..."
"Da hätte nur noch geholfen, gnadenlos Erfolg zu haben. Da wir weit oben waren, tut das Runterpurzeln auch stärker weh", so Kreissl, an dem die letzten Jahre bei Sturm auch persönlich nicht spurlos vorbeigingen.
"Vielleicht mache ich das noch fünf oder zehn Jahre, bleibe aufrichtig und höre dann auf. Ich habe eine tolle Familie mit zwei Kindern, die viele Opfer bringen müssen, weil ich so viel arbeite. Um das klarzustellen: Ich bin nicht amtsmüde. Aber die aktuellen Entwicklungen sind extrem geldgetrieben."
Kreissl: Würde für mehr Geld nicht weggehen
Den Grund dafür sieht Kreissl in der Auswirkung des Geldes auf den Charakter der Menschen im Fußball: "Zu mir sagen viele: Du würdest auch weggehen, wenn du mehr Geld verdienen kannst. Nein mache ich nicht!"
Der Geschäftsführer der Blackies gibt an, sowohl beim SC Wiener Neustadt, als auch in Graz bereits besser dotierte Angebote abgelehnt zu haben. "Mir ist lieber, wenn ich Überzeugungen und Werten nachgehen kann. Ich kann mich mit Sturm sehr gut identifizieren, das ist von Grunde her ein erdiger Arbeiterverein, kein abgehobenes Luxusprodukt."
Im Hinblick auf die Spannung, aber auch den Stress, den die Ligareform mit sich brachte und bringt, meint Kreissl: "Das ist aus Sicht der Liga voll aufgegangen, aus neutraler Sicht ein Erfolg, für uns ist es aber sicher ein Stressfaktor. Und daran sind die größeren Veriene wie Rapid, Austria und Sturm selbst schuld."