Erwin "Jimmy" Hoffer im Allianz Stadion – das war der Wunsch vieler Rapid-Fans in den vergangenen Jahren.
Wahr wurde dieser Wunsch nun tatsächlich im Spiel Rapid gegen Admira (Spielbericht>>>). Allerdings mit dem großen Unterschied, dass der einstige Meister-Held sich das "falsche" Trikot überstreifte.
Denn aus einer Rückkehr zu seinem Herzensklub wurde es nichts, obwohl er auf der oftmals vakanten Position des Stürmers stets zu den möglichen Kandidaten zählte, ihm jedoch von vielen Seiten in diesem Alter nicht mehr die Qualität für die Wiener zugetraut wurde.
Für die Südstädter ist der 32-Jährige hingegen ein Top-Transfer, der bisher noch nicht zündet und mit seinem Jugendklub weiterhin am Tabellenende hängt.
Im Allianz Stadion wurde er trotzdem freundlich empfangen. Dabei erinnerten die Rapid-Fans mit Spruchchören an gemeinsame erfolgreiche Zeiten.
Von den Fans gefeiert und gebührend empfangen
"Jimmy" Hoffer - Allez, Allez, Allez" hallte es durch das Stadion, als dieser mit den Gästen zum Aufwärmen auf dem Rasen erschien.
In jene Spielstätte, die Hoffer bisher nur als Gast oder Teilnehmer am Abschiedsspiel von Steffen Hofmann kennenlernte.
Bevor es tatsächlich losging, wurde Hoffer dann auch noch von Stadionsprecher Andy Marek vorgestellt und seine 44 Tore in 95 Spielen inklusive Meistertitel 2008 gepriesen.
Dann musste er allerdings auf die Ersatzbank. Denn nach seinem Gastspiel in der zweiten belgischen Liga bei Beerschot hat er es bei den Südstädtern noch nicht zum Stammspieler geschafft und tritt hauptsächlich als Joker auf.
Erinnerungen an „MaierHoffer“ – aber nicht mehr
Auch gegen seinen Ex-Klub Rapid – seine zur Kultfigur hochstilisierte Oma bezeichnete ja Hoffers Wechsel zum SSC Napoli im Sommer 2009 als größten Fehler – wurde der "Oldie" erst in der 61. Minute ins Spiel gebracht.
Zu diesem Zeitpunkt lagen die Südstädter mit 0:2 im Hintertreffen, Neo-Trainer Klaus Schmidt wollte mit dem Doppeltausch Hoffer für Sinan Bakis und Boris Cmiljanic für Dominik Starkl noch mal an vorderster Front einen Angriff wagen.
Zumindest von den körperlichen Gegebenheiten erinnerten die zwei "Joker" an das frühere Erfolgsduo Stefan Maierhofer und Hoffer, doch statt es allen in Hütteldorf zu beweisen, konnte auch der Ex-ÖFB-Teamspieler die Kohlen nicht mehr aus dem Feuer holen.
Die Admira kassierte mit ihm auf dem Platz noch drei Treffer, ging mit 0:5 unter. Und trotzdem hatte Hoffers Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, wo aber nun ein neues Stadion steht, für die Fans etwas Magisches.
Als Gegner vor dem "Block West" gefeiert
Es hatte nämlich nichts mit der guten Stimmung aufgrund des höchsten Kantersiegs seit Dezember 2017 (5:0 gegen SKN St. Pölten) zu tun.
Auch sonst hätten die grün-weißen Anhänger ihren "Jimmy" nach dem Spiel noch hochleben lassen, so wie sie es nach dem Schlusspfiff taten.
Nicht nur der "Block West" sondern auch die noch auf ihren Sitzen verweilenden restlichen Zuschauer stimmten Hoffer-Sprechchöre an, ehe sich der Admiraner dann nach regem Applaus doch noch auf den Weg Richtung Tribüne machte.
Schwab: "Ich vergönne es Hoffer"
Für Rapid-Kapitän Stefan Schwab nicht verwunderlich, sondern eine besondere Ehre für einen verdienstvollen Spieler, wie er LAOLA1 erzählte:
"Hoffer ist ein verdienter Spieler, der nicht umsonst auch im Stadion an der Wand verewigt ist. Er war beim letzten Meistertitel dabei und es ist natürlich auch schön für die Fans, wenn so ein Spieler zurückkommt, weil er ein richtiger Rapidler ist. Ich vergönne es ihm, weil er wieder zurück in Österreich ist und wohl nicht mehr allzu lange zu spielen hat. Ich hoffe, dass er noch ein paar gute Jahre hat, aber es ist auch schön für ihn. Da sieht man, dass man bei Rapid gewürdigt werden kann.“
Sein Lächeln bestätigte, dass sich Hoffer sehr über den Moment gefreut hat. Bei seinem Abschied vergoss er ja bekanntlich bitterliche Tränen. Umso schöner ist es, nun in Erinnerungen zu schwelgen. Im Rapid-Trikot wird man den verlorenen Sohn aber trotzdem wohl nur mehr bei Legendenspielen sehen.