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Wöber: "Szobo kann ein ganz Großer werden"

Schießt der Ungar Salzburg zum Titel und geht dann nach Italien?

Wöber: Foto: © GEPA

Dominik Szoboszlai spielt eigentlich eine brillante Saison.

Der Ungar startete 18-jährig in die Spielzeit 2019/20 - seine erste volle als Profi - erarbeitete sich umgehend unter Neo-Coach Jesse Marsch einen Stammplatz beim FC Red Bull Salzburg, stand in gleich fünf der sechs Champions-League-Spielen bei der "Bullen"-Premiere in der Startelf und ist mit starken 19 Torbeteiligungen in 33 Einsätzen einer der Hauptgründe, warum die Mozartstädter auf den siebten Meistertiel in Folge zusteuern.

Dennoch stand der nun 19-jährige Szoboszlai in dieser Saison oft in der Kritik. Spätestens seit seinem Triplepack gegen den SK Sturm (Spielbericht>>>) wird aber jeder neutrale Fußballfan Max Wöber zustimmen können, wenn dieser bei "Sky" sagt: "'Szobo' ist nicht der erste gute Kicker, gegen den ich gekickt habe. Aber er kann auf jeden Fall ein ganz Großer werden."

Im Schatten von Haaland und Co.?

Bereits vor der Saison konnte man ahnen, dass Szoboszlai 2019/20 eine ganz gewichtige Rolle bei den "Bullen" spielen wird. Schon im vergangenen Frühjahr eroberte der Edeltechniker, der 2017 aus der Jugend von MOL Fehervar um 500.000 Euro nach Salzburg wechselte, einen Stammplatz unter Ex-Coach Marco Rose. Mit starken Leistungen spielte er sich ins Rampenlicht, bereits im letzten Sommer soll Salzburg ein 20-Millionen-Euro-Angebot für "Szobo" abgelehnt haben.

Der Mittelfeldmann, der bei Jesse Marsch vorwiegend über links kommt, war fest eingeplant für die erste Champions-League-Saison der "Bullen", für die man in Salzburg Großes plante - und trotz eines letztendlich bitteren dritten Gruppen-Platzes auch erreichte.

(Text wird unter Video fortgesetzt)

Obwohl die Salzburger großteils starke Leistungen bei ihrer "Königsklassen"-Premiere lieferten, ging Szoboszlai dabei etwas unter. Während die ganze Fußballwelt über Erling Haaland, aber auch Takumi Minamino oder Hee-chan Hwang schwärmte, musste Szoboszlai teilweise heftige Kritik einstecken.

Ein Schönwetter-Kicker, der lieber einmal zu oft einen Gegner aussteigen lässt, als auf einen Mitspieler abzuspielen, war da noch eine der harmloseren Anschuldigungen. Oft wurde der 19-Jährige sogar als Sündenbock ausgemacht, wie etwa beim 3:4 in Liverpool, als der Ungar am eigenen Strafraum beim Stand von 3:3 den Ball vertändelte und Salzburg sich in der folgenden Aktion ein Tor einfing.

Wer Szoboszlai kennt, weiß, dass so etwas an ihm nagt. Der Ungar will nicht nur stets der beste Spieler seines Teams sein, sondern irgendwann auch auf der ganzen Welt. Vor allem die Konkurrenz zu Haaland, der ebenfalls Baujahr 2000 ist, dürfte dem Budapester nicht immer gut getan haben, auch wenn die beiden Supertalente eine enge Freundschaft verbindet.

Zu empfehlen ist diesbezüglich das Video "'Match me if you can' mit Dominik Szoboszlai und Erling Haaland" auf dem Youtube-Kanal des FC Red Bull Salzburg, das zum kleinen Internet-Hit in der Fußballszene geworden ist. Dabei streiten sich Szoboszlai und Haaland am Rande der Sommervorbeitung der "Bullen" in höchst amüsanten fünf Minuten darüber, wär denn der talentiertere Fußballer, der bessere Zweikämpfer usw. sei.

Freistoßmonster und Assistkönig

So kommt es auch wenig überraschend, dass Szoboszlai nach Haalands Abgang im Winter nochmal einen Schritt nach vorne gemacht hat und besonders seit dem Re-Start nach der Corona-Pause besonders glänzt.

Zu spüren hat das am Mittwoch der SK Sturm bekommen, den Grazern schenkte er gleich drei sehenswerte Treffer ein - sein erster Triplepack in der Bundesliga. "Man kann schon sagen, dass ich zufrieden bin mit meiner Leistung und auch mit der der Mannschaft, das war richtig stark", gibt sich Szoboszlai nach dem Spiel bei "Sky" bescheiden.

Den Torreigen in Graz eröffnete der Standardspezialist mit einem tollen Distanz-Freistoß, nur wenige Minuten darauf versenkte er die Kugel mit seinem schwächeren Linken im Grazer Kreuzeck und kurz vor der Pause düpierte er Sturms Kiteishvili mit einer wunderbaren "Zidane-Drehung" und netzte knallhart ins kurze Eck ein.

"Ich habe gesehen, dass er kommt und nur so habe ich die Chance gehabt, dass ich ihn mache", erklärt Szoboszlai sein Kunststück beim dritten Treffer, meint aber grinsend: "Es hat mich eher gewundert, dass ich mit Links getroffen habe."

Mittlerweile hält Szoboszlai bei bewerbsübergreifend acht Treffern, auffällig ist, dass er besonders bei direkten Freistößen äußerst gefährlich ist, obwohl Salzburg mit Zlatko Junuzovic über einen weiteren Kunstschützen verfügt. Diese Stärke ließ er in dieser Saison vor allem im Cup spielen, als er in der zweiten Runde die Führung gegen Rapid per direkt verwandeltem Freistoß erzielte. Und auch im Finale gegen Austria Lustenau baute der Rechtsfuß einen ruhenden Ball wunderschön im langen Eck ein.

Auch für die Ecken der Salzburger ist Szoboszlai verantwortlich und sammelte auch so schon einige Assists. Überhaupt ist der 19-Jährige, dem früher oft nachgesagt wurde, seine Mitspieler absichtlich zu übersehen, mit elf Tor-Vorbereitungen der zweitbeste Assistgeber im aktuellen Salzburger Kader nach Hee-chan Hwang.

(Text wird unter Diashow fortgesetzt)


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Letzte Wochen in Österreich?

Wie lange Szoboszlai seine Salzburger Mitspieler noch mit tollen Bällen versorgen wird, steht aktuell mehr als offen. Erst in dieser Woche wurden konkrete Gerüchte aus Italien laut, wonach der Ungar als Wunschspieler von Ralf Rangnick zum AC Milan wechseln könnte, sollte der Deutsche in Mailand ein führendes Amt übernehmen (Alle Infos>>>). Als Ablösesumme wurden 20 bis 25 Millionen Euro ins Spiel gebracht, eine Ausstiegsklausel soll sich im bis 2022 laufenden Vertrag des achtfachen ungarischen Teamspielers nicht befinden.

Bei "Sky" auf die Gerüchte angesprochen, will Szoboszlai nichts kommentieren: "Diese Frage würde ich gerne überspringen, die nächste bitte."

Bereits in der Vergangenheit wurde Szoboszlai immer wieder mit Klubs aus Italien, wo die Spielweise des Ballkünstlers besonders gefragt ist, in Verbindung gebracht. Vor allem Lazio Rom aber auch Juventus Turin galten als Interessen, zudem soll der FC Arsenal schon seine Fühler ausgestreckt haben.

Auch wenn Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund zuletzt darauf hoffte, im Sommer wenig bis keine Spieler abgeben zu müssen (Hier nachlesen>>>), wird Szoboszlai früher oder später bei einem Top-Klub landen. Klar ist: Bringt er solche Leistungen wie gegen Sturm regelmäßig auf den Platz, kann er tatsächlich "ein ganz Großer werden".

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