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Salzburger Ärger: "So können wir nicht auftreten!"

Schon wieder lässt der FC Red Bull Salzburg nach einem Champions-League-Spiel in der Meisterschaft Punkte liegen. Das "mentale Mindset" ist das Problem.

Salzburger Ärger: Foto: © GEPA

Mit dem 0:0 im Auswärtsspiel gegen die Wiener Austria in der 14. Runde lässt der FC Red Bull Salzburg zum fünften Mal in der Admiral Bundesliga Punkte liegen.

Zum dritten Mal passiert dies im Anschluss an ein Spiel in der UEFA Champions League.

Goalie Alexander Schlager erkennt: "Wir hatten in den letzten Wochen immer wieder Probleme, wenn wir aus der Champions League gekommen sind. Diesmal war es wieder so. Wir haben geistig nicht so frisch gewirkt."

"Ein sehr schlechtes Spiel von uns"

Dabei sei es dem Team im Vorfeld der Partie wichtig gewesen, zu investieren, wie Coach Gerhard Struber erklärt: "Wir wollten nach dem schwierigen Spiel unter Beweis stellen, dass wir all in gehen."

Doch: "Es ist uns nicht gelungen, die Kontrolle zu übernehmen, dominant zu sein. Nach 15 Minuten haben wir den roten Faden verloren und die Austria hat das Momentum übernommen."

Offensivspieler Luka Sucic drückt es noch drastischer aus: "Es war ein sehr schlechtes Spiel von uns. Wir haben uns in jedem Spielsegment schwer getan. Wir waren nicht so aggressiv, wie man das von uns gewohnt ist, haben die ersten und zweiten Bälle verloren."

Austria überlegen

Sein Trainer führt aus: "Wir waren nicht klar und zielstrebig genug, wollten die Austria in allen Spielphasen mehr kontrollieren."

Tatsächlich hatten die Veilchen das Geschehen über weite Strecken gut im Griff und waren auch das weitaus gefährlichere Team. Aus Sicht der Salzburger fällt die Bilanz eher trist aus: 6:18 Torschüsse, 1:7 davon aufs Tor.

Aus Strubers Sicht eine Frage der mentalen Frische nach dem Duell mit Inter: "Für 18-, 19-Jährige ist es nach so einem großen Spiel nicht so einfach, das mentale Mindset zu finden, um in der Bundesliga anzudocken und zu liefern. Das ist ein Lernprozess, den wir erleben."

Letztendlich hatten die Salzburger dann sogar noch Glück, einen Punkt mitzunehmen – Schlager parierte in der Schlussminute einen Elfmeter von Alexander Schmidt. "Ja, aufgrund des Spielverlaufs darf man sich über diesen Punkt freuen."

Viel Lob für Schlager

Dass der Salzburger Goalie der Hauptverantwortliche dafür war, steht für alle außer Zweifel. "Unser Man of the Match", lobt Samson Baidoo. Sucic ergänzt: "Ohne ihn stünden wir mit leeren Händen da."

Dass der Kampf um den Meistertitel richtig eng ist, ist freilich allen Salzburgern bewusst. Dass solche Spiele dabei wenig förderlich sind, ebenfalls. Sucic ärgert sich: "So können wir nicht auftreten. Wenn wir Meister werden wollen, müssen wir anders auftreten."

Schlager bringt letztendlich dann aber auch noch einen positiven Aspekt ein: "Solche Spiele können uns beflügeln, in der Vergangenheit haben wir solche Spiele verloren. Heute war das nicht der Fall. Hin und wieder sind Fußballspiele zach, sind ein Kampf. Es ist wichtig, dass wir da lernen, dass wir uns reinkämpfen und festbeißen müssen."

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