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Freund: Junuzovic-Aus "unpopulär aber richtig"

Der Salzburger Sportchef verteidigt sich gegen Kritik nach dem Junuzovic-Aus:

Freund: Junuzovic-Aus Foto: © GEPA

Christoph Freund musste unter der Woche ordentlich Fan-Kritik einstecken.

Nachdem der FC Red Bull Salzburg bekanntmachte, den Vertrag mit Publikumsliebling Zlatko Junuzovic nicht über den Sommer hinaus zu verlängern, prasselte viel Kritik auf die sportliche Leitung der "Bullen" ein.

Speziell Christoph Freund, der Letztverantwortliche bei dieser Entscheidung, bekam sein Fett ab. Im "Sky"-Gespräch wehrt sich der Salzburger Sportdirektor nun und erklärt die Gründe hinter der Nichtverlängerung des 34-jährigen Routiniers.

Junuzovic bekam deshalb keinen neuen Vertrag vorgelegt, "weil wir als Verein uns dazu entschieden haben, nächste Saison mit einer ganz jungen Truppe in die Saison zu starten", so Freund.

Salzburgs Werkl lief auch ohne Junuzovic

Auch die Kritik eines unwürdigen Abgangs eines verdienten Spielers lässt Freund nicht gelten: "Wir haben das mit 'Zladdi' fair und frühzeitig besprochen. Nichtsdestotrotz hat 'Zladdi' mit uns jeden Titel in seinen dreieinhalb Jahren gewonnen, Champions League gespielt und eine supercoole Zeit gehabt. Er ist ein toller Spieler und ein super Mensch."

Salzburg habe in den vergangenen Monaten gezeigt, dass das Werkl auch ohne Junuzovic wunderbar laufe.

Während der 34-jährige Routinier mit einer langwierigen Fersenentzündung seit September ausfiel, fuhr die Mannschaft einen Rekord nach dem anderen ein und erreichte in der Champions League erstmals das Achtelfinale, so Freund sinngemäß.

Freund: "Die richtigen Entscheidungen treffen, nicht die populären"

Als Mittdreißiger passe Junuzovic schlicht nicht mehr ins Konzept der Mozartstädter, die bereits in der aktuellen Champions-League-Saison die mit Abstand jüngste Mannschaft des gesamten Bewerbs stellten.

"Wir sind so ausgerichtet als Verein, dass wir immer wieder jungen Talenten eine Chance geben wollen, das werden wir zukünftig nicht mit weniger Nachdruck machen", erklärt der Salzburger Sportchef.

Ein Abgang des neben Andreas Ulmer und Alexander Walke, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft, einzigen Ü30ers im Kader sei aufgrund Salzburgs Klubphilosophie schlicht konsequent, so Freund: "Wir sind überzeugt, dass wir mit unseren Jungs, die nachkommen, es auch in der Zukunft sehr erfolgreich gestalten können. Es wäre einfach und populärer, uns anders zu entscheiden. Aber wir sind dafür verantwortlich, nach bestem Wissen und Gewissen zu entscheiden. Wir sind als Verein dafür verantwortlich, die richtigen Entscheidungen zu treffen und nicht die populären."

Geht Junuzovic zum WAC?

Wohin es Junuzovic, der früher oder später eine Trainerkarriere anstrebt, ab Sommer verschlagen wird, ist noch unklar. Am Samstag wurde von der "Krone" der LASK als mögliche nächste Station ins Spiel gebracht, und auch beim Wolfsberger AC, wo mit Michael Liendl ein guter Freund Junuzovics einen (zwar momentan ebenfalls auslaufenden) Vertrag besitzt, macht man sich über eine Verpflichtung Gedanken.

"Das Thema Junuzovic ist schon eines, das in unseren Köpfen ist, wir denken schon nach. Aber wir werden das intern besprechen", verrät WAC-Präsident Dietmar Riegler.

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