Teamkollege Robert Zulj bringt die Bedeutung von Nakamura für den LASK auf den Punkt, vergisst dabei das Kollektiv nicht: "Top-Spieler mit einer Top-Mannschaft. Macht viele Tore, viele Assists und ist sehr gut für uns."
Nach dem 0:2-Comeback letzte Woche gegen Austria Wien, folgte in dieser Woche sogar der Dreier nach dem Rückstand: "Wir haben des Öfteren Rückstände zurückholen können, auch heute gegen eine Spitzenmannschaft in Österreich 0:1 hinten sein und da nochmal so zurückzukommen, das spricht schon für die Mannschaft. Das macht mich heute unglaublich stolz", schwärmt Kühbauer von seiner Mannschaft.
LASK hat sich die "Wurst draufgelegt"
"Ich bin davon überzeugt, dass viele nach dem 0:1 geglaubt haben, der 'Kas' ist gegessen, aber die Jungs haben bewiesen, der 'Kas ist noch nicht gegessen, sondern wir haben uns noch eine Wurst draufgelegt", schwärmt Kühbauer weiter von seinen Comeback-Künstlern.
In der Schlussphase lassen die "Athletiker" nichts mehr anbrennen und bringen den knappen Vorsprung sicher über die Zeit. Beim Schlusspfiff brechen bei Didi Kühbauer alle Dämme, eine "menschliche Reaktion", wie er selbst sagt. Der 52-Jährige sprintet über den halben Platz hinweg und umarmt seine Mannschaft voller Emotionen.
Seinen "Möchtegern-Lauf", wollte Kühbauer "grundsätzlich noch schneller machen", musste dann aber seinem "Alter Tribut zollen". Der ehemalige Rapidler ist aber nach wie vor mit seiner Verfassung zufrieden: "Für einen 52-Jährigen noch immer gut genug."
Wenige Minuten später erklärt er seinen Jubellauf: "Eine Reaktion, die sich die Spieler verdient haben, weil ich denke, wenn du 0:1 im Rückstand bist, trotzdem noch zurückkommst und das Spiel noch gewinnst, dann muss man den Spielern Respekt zollen. Das habe ich den Spielern mit diesem Lauf."
Drei Tage frei? "Wer den Didi kennt, weiß..."
Die Hoffnung, dass sich die Freude von Kühbauer bis in die Katakomben fortsetzt, hatte Zulj: "Ich hoffe der Trainer gibt uns jetzt die nächsten drei Tage frei." Hängt im nächstem Atemzug aber an: "Wer den Didi kennt, weiß, dass wird wahrscheinlich nicht passieren", strahlte auch der Mittelfeldmann nach dem Comeback-Sieg.
Das "unglaubliche" Spiel löste bei Zulj im Interview sogar Gänsehaut aus. Der 31-Jährige fasste zusammen: "Mit sehr viel Kraft, Willen, Leidenschaft, den Fans und dem Stadion", sei der Sieg geglückt.
Das Cup-Aus von Donnerstag machte der Sieg im heutigen Bundesliga-Spiel aber nicht wett: "Am liebsten wäre mir gewesen, wenn wir ins Cup-Finale eingezogen wären und heute einen Heimsieg geholt hätten. Die Niederlage am Donnerstag war schon sehr sehr bitter", trauert Schlager dem Finale nach wie vor nach.
Aus der Niederlage habe man aber auch Mut geschöpft: "Wir haben am Spiel am Donnerstag gesehen, dass wir unsere Chancen und Möglichkeiten kriegen können und dass es am Donnerstag nicht unmöglich gewesen wäre, gegen sie zu gewinnen. Das wollten wir besser machen, vor allem bei uns daheim im Stadion, schön, dass es geglückt ist", resümiert der Schlussmann, der bereits einen Plan für die Zukunft hat, diesen aber lieber noch geheim halten möchte.
Kühbauer und die "Floskel"
Mit dem Sieg heute sicherten die "Athletiker" Platz drei in der Tabelle ab, wird jetzt in Linz sogar der Blick noch weiter nach vorne gerichtet? Auf den zweitplatzierten Sturm fehlen dank des Sieges nur noch vier Punkte. Spitzenreiter Salzburg ist bei acht verbleibenden Runden und zwei direkten Duellen noch acht Zähler entfernt.
"Wir wollen international spielen, wir schauen jetzt von Spiel zu Spiel, das ist immer diese Floskel, aber das ist einfach so. Wir dürfen jetzt nicht irgendwelche Dinge zum Bauen anfangen", will Kühbauer nicht über den großen Wurf nachdenken.
Die Liga sei "das tägliche Brot", wie Schlager verdeutlicht und wo man sich "eine gute Ausgangslage für die nächste Saison erarbeiten will".