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Barisic: "Dann hau' ich mein Handy zam"

Barisic braucht Pause nach intensiver Transferzeit. Verständnis für Max Eberl.

Barisic: Foto: © GEPA

Wie intensiv die Transferzeit beim SK Rapid tatsächlich ist, verdeutlicht ein Blick auf den Status quo (Das passiert noch beim SK Rapid >>>).

Das Business wird immer schnelllebiger, Verträge und Verhandlungen immer komplexer und der Druck nimmt kontinuierlich zu. SCR-Sportchef Zoran Barisic ist Tag und Nacht auf Achse, um die Kaderplanungen voranzutreiben. "Es ist intensiver und komplizierter denn je."

Bis zum 7. Februar läuft das Tranferfenster noch, danach braucht der Geschäftsführer Sport definitiv eine Auszeit. Was er nach dem Deadline Day als erstes machen wird? "Das Handy zusammenhauen, den Computer zusammenhauen und den E-Mail-Account löschen", scherzt Barisic im Rahmen der Saisonstart-Pressekonferenz.

Ernster Nachsatz: "Ich muss noch mit meiner Frau reden, aber ich werde mir drei Tage Ruhe gönnen - gönnen müssen. Das ist einfach so. Es ist einfach arg, wirklich intensiv und arg. Deshalb brauche ich ein paar Tage Abstand."

Wie wichtig es ist, auch einmal durchzuatmen, zeigt der Fall Max Eberl. Ausgelaugt, psychisch erschöpft und gesundheitlich angeschlagen legte dieser vor wenigen Tagen sein Amt als Sportchef bei Borussia Mönchengladbach zurück und rief bei einer emotionalen Pressekonferenz viel Verständnis in der Öffentlichkeit hervor.

Barisic zählt zu jenen Leuten, die selbst wissen, wie die jahrelange Arbeit an vorderster Front eines Vereins schlauchen kann. "Es ist extrem intensiv, was die Arbeit betrifft, dass ich gar nicht dazukomme, mich zu informieren, was die Nachrichten und die Foren betrifft. Aber bei einem Klub wie Rapid ist es sehr emotional, man will immer alles wissen, immer upgedatet sein und immer mehr, mehr, mehr. Das ist aber nicht so einfach, vor allem in Zeiten wie diesen."

Barisic: "Dafür bin ich nicht zu haben"

Die Corona-Pandemie sorgt nicht nur für sportliche Personal-Engpässe - aktuell könne nicht garantiert werden, ob alle Spieler für das Cup-Spiel gegen Hartberg fit werden - sondern erschwert auch die Arbeit innerhalb des Vereins, wie Barisic schildert.

"Wenn man weiß, was uns an Zuschauer-Einnahmen, Hospitality, Ticketing etc. entgeht, kann man sich ungefähr vorstellen, wie schwer es für uns im Moment ist. Deshalb werde ich nicht müde zu betonen, dass es für uns ganz wichtig ist, aus dieser Krise rauszukommen und stabil zu bleiben. Natürlich wollen wir sportlich erfolgreich sein, aber was haben wir am Ende des Tages davon, wenn wir investieren, sportlich erfolgreich sind, aber die kommenden Jahre mit einem dicken Minus bilanzieren müssen? Dafür bin ich nicht zu haben."

Umso entscheidender sei es, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und Alternativen für diverse Ausfälle aller Art zu finden. "Deshalb ist es sehr wichtig, an unserer Philosophie festzuhalten, junge Spieler zu entwickeln und weiterzuentwickeln, sich modern zu machen für junge österreichische Spieler, die bei uns ihren nächsten Step in ihrer eigenen Entwicklung machen wollen. Weil wir haben schon in den letzten Jahren bewiesen, wie viele Spieler zu Einsätzen in der Kampfmannschaft gekommen sind, die aus unserer Akademie kommen. Ich glaube, dass wir da sehr modern unterwegs sind, auch was die zukünftigen österreichischen Talente betrifft. So kann es weitergehen. Wir müssen lernen, mit schwierigen Situationen umzugehen. Man muss bereit sein dafür, Mut zeigen und sehr viele Opfer dafür bringen."


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