Der Trainer redet sich in Rage: "Es war ein schlechtes Verhalten, aber sie sind dadurch keine schlechten Menschen. Aktuell habe ich das Gefühl, dass jeder die Chance nutzt, mit dem Finger auf uns und die Jungs zu zeigen. Es wird immer wieder angeheizt, weil jeder sich bemüßigt fühlt, sich dazu zu äußern, egal aus welcher Ecke."
"Vier, fünf, vielleicht zehn Jahre lang hat sich niemand darum geschert, wenn homophobe Fan-Gesänge waren oder jemand eine verbale Entgleisung hatte. Auf einmal darf sich jeder zu Wort melden. Wer noch nie in seinem Leben verbal entgleist ist, möge seinen Finger heben. Ich kann das nicht."
Als Verein müsse man an dieser Stelle einmal "Stopp" sagen.
"Ich habe hier in vier Monaten mehr erlebt als andere in vier Jahren"
Den Abzug von zwei Punkten habe er einfach zur Kenntnis genommen. "Ich habe mir null Gedanken gemacht, es ist noch sehr weit, wir haben jetzt unsere Ziele, und es ist noch immer ein laufendes Verfahren, wo das Urteil nicht bestätigt ist. Es liegt bei unseren Juristen, der Geschäftsführung. Ich nehme eh alles, wie es kommt", sagt Klauß.
Dabei musste er in seinen ersten Monaten als Rapid-Trainer schon viel Kurioses erleben. "Ich habe hier in vier Monaten mehr erlebt als andere in vier Jahren", betont der Deutsche.
"Ich bin nach Tirol gefahren, musste wieder zurückfahren und zwei Tage später wurde auf Schnee gespielt. Ich bin in der Türkei und es kommt ein Schiedsrichter, der keine Lizenz hat. Danach das Derby, dann werden vier Spieler gesperrt. Wir spielen letzten Spieltag in Klagenfurt und beiden reicht ein Unentschieden."
"Also ganz ehrlich, was soll noch passieren, mich kann wenig schocken aktuell. Dann kommen zwei Punkte Abzug, ist halt so."