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So sucht Rapid Trainer-Nachfolger für Mike Büskens

Kriterienkatalog umfasst interessante Details. Chancen einiger Kandidaten schwinden dadurch:

So sucht Rapid Trainer-Nachfolger für Mike Büskens

Nach der Beurlaubung von Trainer Mike Büskens muss der SK Rapid rasch einen Nachfolger präsentieren.

Präsident Michael Krammer gewährt einen kleinen Einblick in das Anforderungsprofil.

Anhand eines 12 Punkte umfassenden Kriterien-Katalogs soll die beste Lösung für die Grün-Weißen gefunden werden. Allerdings fehlt nach der Entlassung von Andreas Müller ein Sportdirektor, der die Wahl trifft.

"Wir haben im Rapid-Umfeld entsprechende Personen mit großer Erfahrung, die wir zu Rate ziehen", so Krammer.

Österreicher? "Nicht unbedingt ein Kriterium" 

Der nächste Umbruch bei Rapid ist unumgänglich. Seit 2008 wartet der Klub auf einen Titel, die hohen Ansprüche wurden zuletzt nicht erfüllt.

Büskens hätte auf Dauer zur Lösung werden sollen, doch es klappte nicht.

"Wir wollen eine möglichst langfristige Entscheidung treffen, aber Sport ist leider nicht immer planbar. Wir machen die Auswahl anhand des Kriterienkatalogs, stellen uns breit auf, um verschiedene Aspekte zu beleuchten. Auch als wir Büskens nur für ein Jahr geholt haben, haben wir gehofft, dass es darüber hinaus auf zehn Jahre funktioniert", erklärt Krammer.

Dem war nicht so. Deshalb beginnt die Suche von Neuem. Nach dem deutschen Duo deutet diesmal viel auf eine österreichische Lösung hin. In dieser Hinsicht will sich Rapid aber nicht selbst einschränken: "Das ist nicht unbedingt ein Kriterium, dass er Österreicher sein muss. Schon eher, dass er Erfolge vorzuweisen hat, auch wenn diese durch Meistertitel etc. unterschiedlich definiert sein können."

Taktische Varibilität sollte unbedingt vorhanden sein

Viel wichtiger erscheint da schon die Tatsache, dass nach dem fehlenden Plan B bei Zoran Barisic und auch Mike Büskens ein Trainer kommen soll, "der schon seine taktische Variabilität unter Beweis gestellt hat."

Dies würde auf einen der Favoriten, Damir Canadi, zutreffen, der den SCR Altach aufgrund einer Ausstiegsklausel im Fall der Fälle verlassen könnte. Dieser zeigte mit den Vorarlbergern schon vor, dass er seinem Team unterschiedliche Marschrouten vorgeben kann.

Vom offensiven 4-3-3 in der Ersten Liga ging er zur defensiveren 5-3-2-Variante in der Bundesliga über, wo Altach gerade einen sensationellen Erfolgslauf hinlegt und punktegleich mit Leader Sturm Graz auf Rang zwei liegt.

Ebenfalls auf der Liste stehen Punkte wie Bundesliga-Erfahrung, am besten auch international vorzuweisende Erfolge oder auch ein Faible für das erfolgreiche Einbinden junger Talente und Spieler, wie es bei Rapid in den letzten Jahren gang und gäbe war.

"Wirkung des Trainer-Kandidaten in der Rapid-Community"

Eines der zwölf Auswahlkriterien lässt besonders aufhorchen und erklärt in dieser Hinsicht die Vereinspolitik der vergangenen Jahre - Büskens ausgenommen.

Krammer beschreibt es als "die Wirkung des Trainer-Kandidaten in der Rapid-Community". Dadurch würden einige Kandidaten wohl schon ausscheiden, möglicherweise auch Canadi, der schließlich ein Spiel für Austria Wien bestritt.


LAOLA1-Dreierkette diskutiert über den Rauswurf von Büskens und Müller:


Trotzdem wird betont, dass es sich dabei nur um einen der zwölf Punkte handle und schlussendlich nicht entscheidend sein muss. Dass damit auf die Beliebtheit einer Person bei den Hardcore-Fans Rücksicht genommen wird, wird ebenfalls abgeschwächt.

"Nach dem geht es definitiv nicht. Die Rapid-Community besteht ja nicht nur aus dem Blockt West, sondern den Personen, die Abos kaufen, uns im Hospitality-Bereich unterstützen, den rund 16.000 Mitgliedern und 900.000 Sympathisanten", erklärt Krammer.

Direkt gefragt, ob denn der neue Mann eine Austria-Vergangenheit haben dürfte, meint er nur: "Das fällt in die Kategorie Standing in der Rapid-Community."

Absage an Herzog? "Trainer muss Erwachsenen-Mannschaft geführt haben"

Schon in der Vergangenheit waren Erfahrungen bei Rapid - ob als Spieler oder in einer anderen Position - immer von Vorteil. Erfolge wie sie etwa die Kandidaten Dietmar Kühbauer, Oliver Lederer oder Andreas Heraf feiern durften, wiegen dabei noch schwerer.

Auch Andreas Herzog wäre ein Thema, doch dem knallt Krammer indirekt schon die Tür zu: "Der neue Trainer muss schon eine Erwachsenen-Mannschaft in einem Bewerb geführt haben." Die ÖFB-U21 sowie die U23 der USA fällt laut ihm - wenn man zwischen den Zeilen liest - nicht in diese Kategorie.

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Ebenso traut man auch einem derzeitigen Co-Trainer nicht den nächsten Schritt zu, wie es in Deutschland öfters der Fall ist: "Das haben wir auch bewertet, da fehlt einfach die Erfahrung mit einer Kampfmannschaft. Barisic habe damals nicht ich ausgesucht, aber der war davor schon Cheftrainer bei Rapid II und hatte somit Erfahrung in der Führung einer Kampfmannschaft."

Kontakte zu Kandidaten immer gegeben

Angesprochen auf Favoriten auf den Posten meint Krammer nur: "Lassen wri einfach die Gerüchte leben, wir arbeiten rasch an einer Lösung." Dabei startet Rapid nicht ganz bei Null, denn die Kontakte zu potenziellen Kandidaten wurden stets gepflegt.

"Ich habe einen Wunschkandidaten, wir haben aber auch konkrete Gespräche mit Nachfolgern geführt. Natürlich sprechen wir immer mit Trainern, aber halt noch nicht in der aktuellen Situation."

Trotzdem könnte es schnell gehen. Es heißt, dass man noch in der Länderspiel-Pause einen Büskens-Nachfolger ernennen will, viel deutet bereits auf die nächsten Tage hin, um dann noch bis zur nächsten Bundesliga-Runde gegen Salzburg das Werk'l zum Laufen zu bringen.


Alexander Karper

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