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Müldür: "Sturm sollte sich fürchten"

Der Rapid-Verteidiger lieferte gegen Mattersburg zwei Assists und eine starke Partie.

Müldür: Foto: © GEPA

13 Minuten dauerte es, ehe der SK Rapid Wien im ersten Entscheidungsspiel um den letzten Europa-League-Qualifikationsplatz gegen den SV Mattersburg das entscheidende 2:0 in der Tasche hatte.

Christoph Knasmüllner nach einer Eckball-Variante (8.) und Aliou Badji (13.) sorgten schon in der Anfangsphase für klare Verhältnisse.

Während sich beide im Laufe des Spiels vergeblich daran versuchten, weitere Tore folgen zu lassen, durfte sich Mert Müldür über einen gelungenen Arbeitstag freuen.

Der Rechtsverteidiger leistete zu beiden Treffern die Vorarbeit und ließ auch danach eine seiner stärksten Leistungen im grün-weißen Trikot folgen, seit der 20-Jährige Anfang der Saison vom Innen- zum hauptberuflichen Außenverteidiger umfunktioniert wurde.

War es gar sein bestes Spiel auf der rechten Außenposition? "Das kann man nicht beurteilen. Ich glaube, dass jeder eine gute Partie gemacht hat. Es wären auch mehr als zwei Assists drin gewesen, aber ich bin auch mit zwei zufrieden", grinste der Austro-Türke nach seiner Vorstellung.

Offensive ohne Spezial-Auftrag

Über Müldürs rechte Seite lief besonders in der starken Anfangsphase viel. Während eine starke offensive Orientierung auf der Gegenseite bei Boli Bolingoli schon Markenzeichen ist, ging der 20-Jährige nicht mit einem speziellen Offensiv-Auftrag in die Partie.

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"Ich fühle mich jetzt auf dieser Position wohler, weil ich vieles lernen konnte. Mittlerweile ist es mir egal, ob ich innen oder außen spiele."

Mert Müldür

"Es hat mir keiner gesagt, dass ich offensiver spielen soll. Ich habe mich heute einfach gut gefühlt und bin froh über die zwei Assists", so Müldür.

Dass er auf dem Außenverteidiger-Platz derart gute Figur macht, war in der Anfangsphase dieser Umstellung nicht immer der Fall.

Die Einschulung ist vollzogen

Mittlerweile ist der türkische Nationalspieler aber in diese Rolle hineingewachsen und auf den dünner besetzten Außenpositionen eine nicht nur benötigte, sondern auch häufig eingesetzte Alternative.

24 Saison-Einsätze hat Müldür in seiner ersten vollen Bundesliga-Saison zu Buche stehen, den großen Teil davon als Außenverteidiger.

Auch seine ersten beiden Spiele im Nationalteam der Türkei bestritt er auf dieser Position.

"Ich fühle mich jetzt auf dieser Position wohler, weil ich vieles lernen konnte. Mittlerweile ist es mir egal, ob ich innen oder außen spiele", so der Youngster, der damit beweist, dass es manchmal Geduld braucht.

Die Kampfansage für Sturm

Geduld, die sich besonders in kritischen Saisonphasen bezahlt machen kann. Denn Marvin Potzmann stand gegen Mattersburg gar nicht zur Verfügung, nachdem er gegen Altach ausgewechselt werden musste – wie es mit regelmäßigen Einsätzen für den Sommer-Neuzugang im Frühjahr überhaupt generell nicht gut aussah.

Zwar könnte Potzmann gegen seinen Ex-Verein Sturm wieder einsatzfähig sein, Müldür hat sich mit seiner Leistung aber für einen erneuten Einsatz aufgedrängt – obwohl er, wie der Rest der Mannschaft, unter der kurzen Regenerationszeit leidet.

Müldür selbst war sich jedenfalls sicher, am Donnerstag wieder am Platz zu stehen.

Dass er das überhaupt in Betracht ziehen kann, verdankt er der Tatsache, dass seine fünfte Gelbe Karte, die er sich gegen Mattersburg holte, im Playoff ohne Bedeutung bleibt.

"Wir werden voll da sein, und davor sollte sich Sturm fürchten", lautete seine Kampfansage.

Für Müldür schließt sich gegen Sturm auf jeden Fall ein Kreis. Denn seine Premiere als Rechtsverteidiger legte er beim 1:1 Anfang September in Graz hin.

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