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Lukas Grozurek: Sturms überraschter Matchwinner

Grozurek nutzt seine Chance. Zuvor haperte es an den Trainings:

Lukas Grozurek: Sturms überraschter Matchwinner Foto: © GEPA

Beim SK Sturm Graz bejubelt man die Teilnahme an der Meister-Runde. Derjenige, der selbige endgültig finalisiert hat, hat wiederum gar nicht damit gerechnet, dass er diese Gelegenheit bekommt.

Lukas Grozurek avancierte beim 1:0 gegen die Austria mit seinem Goldtor zum Matchwinner. Den Hinweis, dass es einige überrascht hat, dass er in der Startelf stand, erwidert er grinsend mit einem: "Mich auch!"

Denn nachdem er unter Heiko Vogel regelmäßig zum Zug kam, war es unter Roman Mählich erst das zweite Mal der Fall, dass die Offensivkraft den Anpfiff auf dem Feld miterlebte.

Gute Trainings, schlechte Trainings

Zwei Tage vor dem Spiel sei Mählich zu ihm gekommen und habe ihm mitgeteilt, dass er diesmal von Beginn an ran darf: "Er hat gesagt, dass ich es mir verdient habe, weil ich in den letzten zwei Wochen richtig gut trainiert habe. Diese Chance wollte ich nutzen."

Eine Begründung, die der Coach bestätigt. "Er hat so trainiert, wie man als Profi zu trainieren hat. Das ist alles", erklärt Mählich, warum er Grozurek diesmal das Vertrauen geschenkt hat und führt weiter aus:

"Ich bin ein Verfechter der Theorie, dass Leistung im Training im unmittelbaren Zusammenhang mit Leistung im Spiel am Wochenende steht, und das fordere ich von jedem Spieler ein. Wenn ich das Gefühl habe, das bringt einer nicht, dann wird es schwierig am Wochenende. Wenn ich das Gefühl habe, einer hat's verstanden und gibt im Training Gas, steigt die Chance, dass er spielt. Denn fußballerisch ist er sehr weit oben anzusiedeln."

Mählich: "Er ist ein Riesen-Kicker"

Die Annahme, dass dies im Umkehrschluss bedeutet, dass Grozurek etwas länger gebraucht habe, um zu verstehen, was er will, lässt der 47-Jährige nur teilweise gelten:

"Er ist ein Riesen-Kicker - das wissen wir alle in Österreich. Das Einzige, was ich einfordere, ist, dass man ordentlich trainiert."

Roman Mählich

"Er hat auch ein bisschen Pech gehabt, da er sich noch vor der Wintervorbereitung am Knie verletzt und dann praktisch die gesamte Vorbereitung versäumt hat. Wir hatten dann ein paar Gespräche. Es liegt an ihm. Er ist ein Riesen-Kicker - das wissen wir alle in Österreich. Das Einzige, was ich einfordere, ist, dass man ordentlich trainiert."

Die problematische Vorbereitung erklärt das Fehlen in den ersten beiden Frühjahrs-Partien, aber schon im Herbst-Finish setzte Mählich nur sporadisch auf den 27-Jährigen, der im vergangenen Sommer von der Admira nach Graz übersiedelte.

"Der Trainer hat halt andere Ideen gehabt", meint Grozurek auf den Herbst zurückblickend, "aber ich denke nicht an die Vergangenheit, was in den letzten Monaten war. Ich bin einfach froh, dass ich gegen die Austria wieder gespielt habe und das entscheidende Tor machen konnte."

Der Anspruch zu spielen

Diese Chance wollte der Wiener auch mit aller Macht nutzen: "Ich habe vom Trainer die Chance bekommen, als Stürmer zu spielen. Ich weiß, wie viele Stürmer wir im Kader haben. Es ist natürlich schön, wenn man das Vertrauen bekommt. Wenn man es zurückzahlen kann, ist es umso schöner."

Nun würde es gelten, weiter Gas zu geben. "Es ist natürlich mein Anspruch, dass ich spiele und der Mannschaft helfe, denn ich weiß, was ich kann", betont Grozurek.

Die Statistik spricht zumindest nicht gegen ihn, wie er nach seinem fünften Saison-Tor grinsend feststellt: "Gemeinsam mit Peter Zulj habe ich jetzt die meisten Tore für Sturm in dieser Saison geschossen."

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