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Keine heftigen Strafen für Austria?

Investor-Suche hat oberste Priorität. Ansonsten regiert bei Austria die Hoffnung.

Keine heftigen Strafen für Austria? Foto: © GEPA

Die Wiener Austria befindet sich weiterhin in finanzieller Schieflage!

Am Donnerstag wurde bekannt, dass die Veilchen die von der Bundesliga geforderten Unterlagen für die Lizenzvergabe nicht zeitgerecht einreichen konnten. Genauer gesagt macht der Austria im Moment ein fehlender Jahresabschluss zu schaffen.

Um diesen einreichen zu können, benötigt die Austria allerdings schnellstmöglich neue Investoren. Gelingt das den Favoritnern jedoch nicht, drohen Sanktionen.

"Es geht nur darum, dass der Jahresabschluss nachgereicht wird, natürlich so schnell wie möglich, um einer etwaigen Sanktion vorzubeugen", erklärt Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer gegenüber "Sky".

Keine heftigen Strafen für FAK erwartet

"Das Strafmaß bei Sanktionsverfahren im Linzenzierungsverfahren ist immer dasselbe. Das geht wirklich von Ermahnen zu Geldstrafe bis zum Lizenzentzug im schlimmsten Fall", meint Ebenbauer, der den Wienern gleichzeitig aber auch Hoffnung macht, dass sich das Strafmaß in Grenzen halten wird.

"Wegen einer zu späten Abgabe eines geprüften Jahresabschlusses hat es bis dato vorwiegend Geldstrafen gegeben. Es hat zwar einmal bei Blau-Weiß Linz auch einen Punkteabzug gegeben, der ist allerdings vom Schiedsgericht aufgehoben worden", so der Bundesliga-Vorstand.

Dicke Strafen hat die Wiener Austria derzeit also nicht zu befürchten, wie das Beispiel Blau-Weiß Linz zeigt. Austria-Vorstand Gerhard Krisch erklärte am Samstag, jede Strafe, die die Bundesliga dem FAK auferlegen wolle, auch zu akzeptieren.

"Wenn eine Strafe ausgesprochen wird, dann werden wir die akzeptieren müssen, das ist gar keine Frage. Ich hoffe doch, aufgrund der Tatsache, dass wir alle Unterlagen geliefert haben, einzig dieses Testat ausständig ist, auf ein mildes Urteil", so Krisch.

Die aktuelle Saison ist bei der Wiener Austria aber ohnehin nicht mehr in Gefahr. Alle Strafen, die die Bundesliga ausspricht, beziehen sich ausschließlich auf die kommende Saison. 

Geht FAK-Plan mit nur einem Investor auf?

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

 

Krisch beschäftige sich im Moment aber ohnedies nicht mit etwaigen Strafen, sondern mit der Suche nach einem neuen Investor. Der Vorstand versprühte zuletzt bereits Zuversicht, das Investoren-Loch so schnell wie möglich zu füllen (Mehr dazu >>>).

"Wir haben im Zuge unserer Fortbestandsprognose Pläne aufgesetzt, wie sich die Wiener Austria kooperativ wieder positiv einbringen möchte, mit all den Maßnahmen in Bereich Kosteneinsparungen, Erlössteigerungen sollte das bis zur nächsten Saison auch gelingen, aber wir brauchen externes Geld", erläutert Krisch die aktuelle Lage. "Und das wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nur ein Investor sein."

Ob allerdings ein einziger Investor reicht, um die Austria langfristig wieder auf Schiene zu bringen, darf bezweifelt werden. Laut Aussagen des Abschlussprüfers sollen wohl mehr als ein Geldgeber nötig sein, um die Austria zu stabilisieren.

Krisch halte aber weiter an seinem Vorhaben fest, die Austria mit einem einzigen Investor zu retten. "Weil man ja gemeinsam mit dem Investor einen Weg sucht, wirtschaftlich und sportlich eine Strategie zu entwickeln, die man dann gemeinsam umsetzen kann", erörtert der FAK-Vorstand seine Beweggründe.

Krisch: "Kann nicht sagen, wie sich Insignia positioniert"

Feststeht, dass die Austria schleunigst Geld braucht, um sich heftigeren Sanktionen zu entziehen. Wenn es um die Themen "Austria" und "Geld" geht, da ist der Name "Insignia" meist nicht weit.

Geld wird es vom strategischen Partner bekanntlich keines geben, Hilfe auf der Suche nach einem Investor wohl auch nicht. "Insignia ist ein Sponsor. Insignia weiß natürlich, dass wir einen Investor suchen", erklärt Krisch.

"Man wird sehen, ob sich in den nächsten Wochen das Thema Sponsoring-Agreement mit Insignia zu einem positiven Ergebnis wendet oder nicht. Da geht es um einen Sponsoring-Vertrag, um eine strategische Partnerschaft. Da kann ich heute noch nicht genau sagen, wie sich Insignia zu dem Einstieg des Investors positioniert, aber für uns hat das Thema Investor natürlich eine hohe Priorität", meint der FAK-Vorstand.

Schmid: "Haben kompetente Leute, die alles für den Verein tun"

Die finanzielle Schieflage ist natürlich auch den verantwortlichen Personen im sportlichen Bereich nicht verborgen geblieben. Cheftrainer Manfred Schmid bestätigte, das Thema in der Mannschaft angesprochen zu haben - für fünf Minuten.

"Natürlich ist das auch Thema bei uns", erklärte Schmid nach dem 4:1-Sieg über die SV Ried, bestätigte aber auch, dass der Fokus seiner Mannschaft ganz wo anders - nämlich auf dem Sportlichen - lag.

"Wir hatten eine sehr ruhige Woche. Wir beschäftigen uns mit dem sportlichen Bereich. Das ist meine Aufgabe. Für die anderen Bereiche haben wir sehr kompetente Leute, die alles für den Verein tun, dass keine Probleme bekommen und ich gehe davon aus, dass es auch so geschehen wird", zeigt sich Schmid zuversichtlich.

Suttner: "Spieler müssen sich präsentieren"

FAK-Kapitän Markus Suttner versuchte dieser Tage seinen jüngeren Mitspielern die Angst vor dem Ungewissen etwas zu nehmen. "Die Jungs hoffen natürlich, dass es beim Verein weitergeht, das hoffen alle", so der Niederösterreicher.

Der Routinier riet seinen Kollegen einfach dazu, weiterhin 100 Prozent zu geben. "Auch wenn es nicht weitergehen sollte, muss sich einfach jeder präsentieren, auch wenn es für den nächsten Verein ist. Wenn wir gute Spiele machen, vorne dabei sind, dann schauen mehr Leute auf die Austria. Natürlich hoffe ich trotzdem, dass es bei uns weitergeht und die Spieler bei uns bleiben", versucht es Suttner realistisch zu sehen.

Aufgrund der finanziell so angespannten Situation lässt sich die Zukunft der jeweiligen Spieler einfach noch schwerer vorherzusagen als sonst. So auch die Zukunft von Markus Suttner, dessen Vertrag am Ende dieser Saison ausläuft. Zeit um über Verträge nachzudenken, sei derzeit aber ohnehin noch nicht.

"Verlängerungen sind aktuell gar kein Thema. Natürlich kann man nicht wegleugnen, dass das irgendwann mal Thema wird, aber bis jetzt ist das nicht der Fall", versucht Suttner seinen Fokus weiter auf das Geschehen am Fußballplatz zu richten.


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