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Lizenzverfahren: Ortlechner-Kritik an Bundesliga

Austria-Sportdirektor kann das Vorgehen der Liga nicht nachvollziehen.

Lizenzverfahren: Ortlechner-Kritik an Bundesliga Foto: © GEPA

Die Zukunft der Wiener Austria bleibt weiterhin ungewiss.

Die Veilchen kämpfen derzeit um ihre Lizenz für die kommende Bundesliga-Saison. Bis kommenden Donnerstag ist noch Zeit, die Auflagen der Bundesliga zu erfüllen, um dann die Lizenz in zweiter Instanz zu erhalten.

FAK-Sportdirektor Manuel Ortlechner strahlt im Interview mit "Sky" Zuversicht aus, dass das klappt. 

"Wir haben versucht, die Hausaufgaben so zu erledigen, dass es uns eigentlich gelingt, die Lizenz in erster Instanz einzuheimsen. Das ist jetzt nicht gelungen. Jetzt rauchen die Köpfe im Hintergrund", so Ortlerchner.

"Ich bin guter Dinge, dass es uns gelingt, weil es weniger mit Liquidität zu tun hat. Meiner Auffassung nach, geht es primär darum, die Lizenz dann zu erhalten, wenn die Liquidität für ein weiteres Spieljahr gewährleistet ist. Ich glaube, das ist der Fall. Deswegen bin ich sehr, sehr positiv", erklärt der Sportdirektor.

Ortlechner hinterfragt Bundesliga-Vorgaben

Auch FAK-Vorstand Gerhard Krisch äußerte sich zuversichtlich, dass man keine Probleme mit der Liquidität haben werde.

Im offiziellen Statement der Bundesliga stand lediglich, dass die Austria rechtliche und finanzielle Vorgaben verfehlte. "Ich bin der Meinung, dass das Finanzielle leichter geradezubiegen ist als die Fragestellung rund um die rechtlichen und juristischen Themen", sagt Ortlechner.

Derzeit hakt es bei der Austria auch an der Vereinsstruktur. Genauer gesagt geht es um die Viola Investement. Die Liga bemängelt, dass der neu zusammengestellte Aufsichsrat der Austria derzeit vier Stimmen für die Veilchen, aber auch vier Stimmen für die Investorengruppe beinhaltet. Nun sieht sich der FAK gezwungen, eine weitere Person aus den eigenen Reihen in den Aufsichtsrat einzuberufen.

Ortlechner beäugt die ganze Sache kritisch: "Da frage ich mich, wie man gewährleisten will, dass der dann auch wirklich zugehörig ist zur Vereinsseite. Deswegen ist das für mich schon ein schwammiges Thema, das ich nicht hundertprozentig verstehen kann."

"Das irritiert mich etwas"

Generell ist der ehemalige FAK-Kapitän nicht unbedingt einverstanden mit dem Vorgehen der Bundesliga. "Ein bisschen verwundert mich, dass wir das nicht alles schon im Vorhinein bereinigen konnten. Das irritiert mich etwas", so Ortlechner.

"Es gab immer wieder Austausch mit der Bundesliga. Wir wollen weiter in der Bundesliga bleiben. Ich glaube, dass hätte man schon mit dem ein oder anderen Gespräch im Vorfeld erledigen können", hätte sich der 42-Jährige etwas mehr Kooperation gewünscht.

"Versuchen schon, den Gürtel enger zu schnallen"

Was die Finanzen angeht, sieht Ortlechner die Austria - den Umständen entsprechend - gut genug aufgestellt. Auch aufgrund der jüngsten Einsparungen. "Wir versuchen schon, den Gürtel enger zu schnallen", so Ortlechner.

"Es wurden seit Sommer neun oder zehn Mitarbeiter gekündigt und nicht nachbesetzt. Da merkt man schon, dass wir dieses Thema ernst nehmen. Wir wollen die Kosten weiter drücken. Müssen auch im Erlösbereich schauen, dass wir Potenziale ausschöpfen - Sprichwort Brustsponsor. Da sind ein paar Themen dabei, die von der Bundesliga noch nicht akzeptiert worden, aus unserer Sicht aber völlig normal und selbstverständlich sind", findet der FAK-Sportdirektor.

FAK mit einigen Maßnahmen in der Pipeline

Ein Budgetposten, der zuletzt verlässlich Geld einbrachte, ist das Sponsoring mit Gazprom. Der kontroverse Deal mit dem russischen Energieriesen soll jährlich fünf Millionen Euro einbringen. 

"Es geht auch ohne Gazprom", ist sich Ortlechner sicher. "Das ist bei uns ein entscheidender Budgetposten, der dazu beiträgt, dass sehr viele Menschen einer Arbeit nachgehen können und darum versuchen wir hier einen Balanceakt zu reiten."

Bei der Austria macht man sich auf alle Fälle weiter Gedanken, wie man das Schiff langfristig wieder auf Kurs bringt: "Ich hoffe, dass der Senat 5 dann trotzdem hergeht und das akzeptiert, weil wir haben echt schon einige Maßnahmen in der Pipeline, die nur darauf warten, dass wir sie ausrollen, aber noch nicht ausrollen konnten."

Mal sehen, ob die Austria auch die Chance dazu erhält.

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