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Kühbauer: Neuer LASK "gut genug" für Meistergruppe

Didi Kühbauer stellt seine Zugänge vor und schließt weitere neue Spieler nicht aus:

Kühbauer: Neuer LASK Foto: © GEPA

Der LASK hat ein wahres Seuchenjahr hinter sich.

Schon früh in der Spielzeit 2021/22 wurde Dominik Thalhammer auf der Trainerbank durch Andreas Wieland ersetzt, der nach ansprechenden Leistungen in der Herbst-Saison der Bundesliga mit einem Vertrag bis Sommer 2024 ausgestattet wurde.

Diesen konnte der nunmehrige Coach von Beerschot VA jedoch nicht annähernd erfüllen, noch im Mai übernahm völlig überraschend Dietmar Kühbauer die Trainer-Agenden der "Athletiker".

Der Burgenländer beendete damit eine rund sechs Monate andauernde Auszeit nach seiner Entlassung beim SK Rapid und übernahm eine Mannschaft, die in der UEFA Europa Conference League zwar ins Achtelfinale einzog, doch in der Bundesliga völlig hinter den Erwartungen blieb.

Die Meistergruppe wurde zum ersten Mal seit der Liga-Reform 2018 verpasst, in der folgenden Qualifikationsgruppe reichte es als haushoher Favorit nur zum zweiten Platz hinter der WSG Tirol. Das verlorene Playoff-Halbfinale um ein Conference-League-Ticket gegen die Tiroler konnte Kühbauer nicht verhindern.

Kühbauer verpasst dem LASK sein Gesicht

Foto: © GEPA

Nun läuft die Ära des Burgenländers aber voll an. Die Sommer-Vorbereitung nützte der 51-Jährige, um seinem Team ein neues Gesicht zu verpassen. Kühbauer konnte zufrieden bilanzieren, wurde im letzten Testspiel gegen Europa-League-Triumphator Eintracht Frankfurt doch ein torloses Remis erreicht.

Ein Achtungserfolg, den der LASK-Coach im LAOLA1-Interview aber richtig einzuschätzen weiß: "Ich denke, es ist noch immer nur die Vorbereitung. Natürlich will man auf einem guten Niveau spielen. Wir wollten uns messen und das ist geglückt. Trotzdem hat man Dinge gesehen, die wir noch verbessern müssen, aber auch schon gut gemacht haben. Es ist aber noch nicht der Zeitpunkt, wo du schon auf 100 Prozent bist."

Trotzdem wurde bereits gute Figur abgegeben, insbesondere die Defensive wirkt weitaus sattelfester als noch in der Vorsaison nach den Abgängen von Reinhold Ranftl und Gernot Trauner. Mit Letzterem haben die Schwarz-Weißen auch eine absolute Identifikationsfigur verloren, dessen Abschied nach Rotterdam besonders schwer wog.

Ist Ziereis die gesuchte Identifikationsfigur?

Umso glücklicher war man im Lager der Linzer, als die Verpflichtung von Philipp Ziereis bekannt wurde. Der 29-jährige Deutsche spielte die letzten neun Jahre in der 2. deutschen Bundesliga und war Kapitän des FC St. Pauli. Gerade deshalb kam der Wechsel des Innenverteidigers nach Österreich aber auch etwas überraschend.

Kühbauer klärt auf: "Er hat nach neun Jahren zweite Liga eine neue Herausforderung gesucht. Er ist aus Regensburg, das ist sehr nahe zu Linz und das war sicher auch ausschlaggebend."

Der ehemalige Rapid-Trainer gerät ins Schwärmen: "Er ist ein sehr guter Profi. Du wirst nicht umsonst Kapitän einer Mannschaft, sondern du musst vorangehen, fußballerische wie menschliche Qualitäten haben, und das zeichnet ihn aus."

Ziereis bringt gemeinsam mit Filip Stojkovic viel Routine in die Abwehr des LASK. Der 29-jährige Serbe spielte bereits bei Rapid unter Kühbauer, seine Zeit in Wien-Hütteldorf endete jedoch äußerst unrühmlich. Trotzdem war er der absolute Wunschspieler des LASK-Trainers, der Stojkovic bei dessen Präsentation als "Teamplayer" bezeichnete.

"Aber gegen uns sollen sie nicht gut spielen."

LASK-Coach Didi Kühbauer zwinkert

Kühbauer wünscht Raguz und Co. nicht überall viel Glück

Vor ihnen soll Nemanja Celic agieren. Die "Athletiker" wissen um die Stärken des 23-Jährigen, der in der eigenen Akademie ausgebildet wurde und seine ersten Profi-Schritte in der Bundesliga ging.

Dort empfahl sich Celic allerdings nicht beim LASK, sondern in Diensten der WSG Tirol für ein Engagement in Deutschland beim SV Darmstadt. Es reichte aber nur zu 14 Einsätzen für die "Lilien", die den früheren ÖFB-Nachwuchsteamspieler nun für ein Jahr inklusive Kaufoption an seine alte Wirkungsstätte verliehen.

Auf der Sechser-Position waren Kühbauer und Co. auch zum Handeln gezwungen, verließ James Holland doch den Verein und kehrte zur Wiener Austria zurück. Dem nicht genug, folgten auch Andreas Gruber und Marko Raguz dem Australier in den zehnten Wiener Gemeindebezirk.

Nachtrauern will Kühbauer seinen Ex-Schützlingen aber nicht. "Das sind die Mechanismen im Fußball. Als ich gekommen bin, war der Abgang vom James schon geklärt. Bei Marko und Andi war es so, dass sie gerne zur Austria wollten. Man muss diese Entscheidung der Spieler respektieren und ich glaube, nur ein zufriedener Spieler kann Leistung bringen."

Böses Blut gebe es ebenfalls keines, vielmehr wünscht der 51-Jährige dem Trio alles Gute am Verteilerkreis. "Speziell dem Marko, der leider immer noch mit der Verletzung zu kämpfen hat. Aber gegen uns sollen sie nicht gut spielen", lacht der LASK-Coach.

Das neue Offensiv-Duo und noch mögliche Neuzugänge

Ersetzt wurden Gruber und Raguz durch Marin Ljubicic und Efthymios Koulouris. Der 20-jährige Kroate wurde vorerst einmal für ein Jahr von Hajduk Split ausgeliehen, wie bei Celic besitzen die Linzer auch beim Stürmer eine Kaufoption. Und für den 26-jährigen Koulouris investierten die "Athletiker" die eingenommene Million vom Raguz-Verkauf.

(Artikel wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

VIDEO: Didi Kühbauer stellt sein neues Sturm-Duo vor

Beide gilt es nun schnellstmöglich in die Mannschaft zu integrieren. "Wir werden sie benötigen", sagt Kühbauer. Der mit der Aussprache des griechischen Vornamens noch Probleme hat, sich von ihm aber viel verspricht.

"Koulouris ist sicher ein sehr guter Spieler. Du wirst nicht ohne Grund Nationalspieler. Er hat seine Stärken in der Box, genau diese Spieler werden gesucht", erläutert der Burgenländer, der durchaus hofft, dass der 18-fache griechische Internationale seine Torjäger-Qualitäten auch in Österreich unter Beweis stellt.

Rohdiamant Ljubicic muss hingegen noch geschliffen werden, ließ sein großes Potenzial in den Testspielen aber schon aufblitzen. Er sei noch sehr jung, "geht aber sehr viele Wege", meint Kühbauer. "Er muss noch an seinem Abschluss arbeiten, aber zusammmen können sie sich sehr gut ergänzen", konstatiert er.

Und obwohl der Übungsleiter mit der aktuellen Kaderzusammenstellung "grundsätzlich schon zufrieden ist", lässt er durchblicken, dass mit Blick auf das ausgerufene Saisonziel "Meistergruppe" noch die eine oder andere Verstärkung hinzustoßen könnte.

"Ich denke, dass der eine oder andere Spieler noch kommen wird. Wir haben leider das Problem gehabt, dass Spieler sich in der alten Saison verletzt haben und dadurch die Vorbereitung nicht bestreiten konnten. Ob das jetzt ein Spieler wird, oder zwei - die Truppe ist gut genug, um besser als letztes Jahr zu spielen."


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