Die "Landstrassler" reagieren auf ihrer Website auf den Vorwurf, dass es beim LASK-Auswärtsspiel gegen den GAK rassistische Beleidigungen gegeben haben soll (Mehr zu den Vorwürfen>>>).
Unter anderem in den sozialen Medien hatte der LASK auf diskriminierende Rufe hingewiesen und diese verurteilt, LASK-Verteidiger Jerome Boateng hatte sich in einer Instagram-Story geäußert.
"Rassismus hat bei uns im Stadion keinen Platz", wird von den Landstrasslern betont, die zudem darauf hinweisen, dass man sich schon in der Vergangenheit klar gegen rassistische Vorfälle positioniert habe, die antirassistische Haltung durch Spruchbänder und Flyer unterstrichen habe. Ein solches mit der Aufschrift "Rassismus aus den Köpfen!" hing im April 2023 etwa über dem Tribüneneingang.
"Umso überraschter waren wir damals, dass der Verein sich trotz mehrfacher Bitte unsererseits nur mittels kurzer Stadiondurchsage durch Spieler an der Anti-Rassismus-Aktion beteiligen und es nicht größer thematisieren wollte", heißt es von den Landstrasslern.
Zweifel bei den Landstrasslern
Vom Boateng-Posting - er deutete an, gegen den GAK von einigen LASK-Fans rassistische Beleidigungen erfahren zu haben - sei die LASK-Fanszene auf der Heimfahrt überrascht worden.
"Überrascht deswegen, weil niemandem - wir haben mittlerweile mit einer dreistelligen Zahl an LASK-Fans, die quer über den gesamten Auswärtssektor verteilt waren, sowie auch den Fotografen vor dem Sektor Rücksprache gehalten - rassistische Beschimpfungen aufgefallen wären. Dennoch wäre es unseriös, einen derartigen Vorfall zu 100 Prozent auszuschließen."
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Nach dem Spiel sei Interimscoach Maximilian Ritscher mit ein paar Spielern zum Block gekommen, angesprochen seien Beleidigungen gegen Boateng geworden. Diese habe es definitiv gegeben, sie seien während des Supports passiert und auch in der Fanszene kontrovers. "Wir möchten aber festhalten, dass die aktive Fanszene weder am Samstag in Graz, noch in der restlichen Saison als Kollektiv einen Spieler des LASK bewusst und vor allem persönlich beleidigt hat. Wären diese Beleidigungen allerdings einer rassistischen Tendenz verfallen, wären diese ohne wenn und aber umgehend unterbunden worden."
Von rassistischen Beleidigungen sei nicht gesprochen worden. Nach dem Spiel habe es zudem widersprüchliche Aussagen für den Grund, sich nicht von den Auswärtsfans zu verabschieden, gegeben. Zudem habe sich die Mannschaft auch schon beim letzten Heimspiel nicht von den Zuschauern verabschiedet, zuvor hatte es "Gruber raus"-Rufe gegeben.
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"Niederträchtige Versuche des Vereins"
Ein ebenfalls vom Verein erwähnter Zwischenfall beim Spiel der LASK-Amateure am Freitag sei der Fanszene bislang nicht bekannt gewesen. Der Verein hatte von einer "der organisierten Fanszene zuzurechnenden Person" gesprochen, die mit nationalsozialistischem Gedankengut aufgefallen sei.
"Das ist insofern überraschend, als dass wir für gewöhnlich sämtliche fanszenerelevanten Dinge binnen weniger Stunden auf diversen Wegen erfahren und uns auch der Verein nicht über diesen Vorfall informiert hat - schließlich könnten wir bei der Aufklärung helfen."
Mittlerweile habe man vom Vorfall erfahren, es sei keine Person der aktiven Fanszene, aber eine, die manchen Mitgliedern bekannt sei. Man distanziere sich von dieser Person, nationalsozialistischem Gedankengut trete man entschieden entgegen.
Geschlossen wird das Statement der Landstrassler mit den Worten:
"Wir verurteilen daher nicht nur den nationalsozialistischen Vorfall aufs Schärfste, sondern auch die aktuell niederträchtigen Versuche des Vereins, die Fans zu spalten und eine aktive Fanszene, die in den letzten Jahren vieles dafür getan hat, das zurecht rassistisch-negativ behaftete Image der Fanszene, welches in den Jahren vor der Landstrassler-Gründung entstand, aufzubessern, derart zu diskreditieren."