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Kühbauer: "Kann keine Spieler herbeamen"

Das hat der Rapid-Coach für das Hartberg-Spiel geplant:

Auch am Tag nach der klaren 1:4-Niederlage Rapids bei Arsenal in der Europa League verteidigte Coach Didi Kühbauer seine Aufstellung, bei der er zahlreiche Stammspieler schonte.

"Wir hätten uns natürlich eine bessere Leistung gewünscht. Arsenal hat aber bislang keinen einzigen Punkt abgebeben. Ich glaube, dass wir auch in Bestbestzung nur an einem unglaublich guten Tag eine Chance gehabt hätten. Zudem haben wir von Haus aus gesagt, dass es auf das Molde-Spiel hinausgeht", weist er daraufhin, dass selbst ein Punktgewinn in London am Ende wenig gebracht hätte. Schließlich geht es am kommenden Donnerstag zuhause gegen Molde sowieso ins direkte Duell um den zweiten Aufstiegsplatz hinter dem unantastbaren Leader Arsenal.

"Zudem hatten wir einige Spieler mit leichten Verletzungen. Wenn ein Fan glaubt, dass wir mit der Top-Besetzung Arsenal weggeschossen hätten, dann liegt der leider falsch. So ehrlich müssen wir sein. Wir haben nun mal eine angespannte Kader-Situation und mit der müssen wir leider leben. Wir müssen mit unseren Kräften haushalten. Ich und das Trainer-Team würden es wieder genauso machen", so Kühbauer weiter.

Trotz der hohen Belastung steht es für die Hütteldorfer aber außer Fragen, dass man natürlich alles unternehmen werde, um in der kommenden Woche den angepeilten Aufstieg ins Sechzehntel-Finale der Europa League zu schaffen und damit auch im Frühjahr im internationalen Geschäft vertreten zu sein.

"Diese Dreifach-Belastung würden wir gerne nehme. Das ist schließlich Reputation für den Klub und auch Geld kommt dadurch rein. Wir brauchen aber auch gegen Molde eine starke Leistung. Wir reden in Österreich oftmals Gegner schlechter als sie in Wirklichkeit sind. Ich werde als Trainer alles dafür geben, dass wir Molde schlagen. Wir müssen aber Schritt für Schritt gehen. Vorher steht einmal das Bundesliga-Spiel gegen Hartberg auf dem Programm", steht für Kühbauer nun die Konzentration auf die heimische Liga im Vordergrund.

Die Wiener gastieren am Sonntag (ab 14:30 Uhr im LIVE-Ticker) beim TSV Hartberg. Die Steirer liegen aktuell mit zehn Punkten zwar nur auf Rang zehn, allerdings auch nur einen Zähler hinter dem fünftplatzierten SKN St. Pölten. Die letzten beiden Partien im Juni konnte Rapid gegen Hartberg jeweils knapp mit 1:0 gewinnen.

"Werden Hartberg ernst nehmen"

Kühbauer warnt aber vor der Erfahrung des kommenden Gegners: "Hartberg ist ja nicht die Mannschaft, als die sie der Schoppi (Anm.: Trainer Markus Schopp) immer hinstellt. Also dass sie nicht in die Bundesliga gehören. Wenn ich mir da viele Spieler anhand der Spiele, die sie absolviert haben, anschaue, sind sie da weit über uns zu stellen. Wenn ich mir die Abwehr allein hernehme: Andreas Lienhart hat über 300 Spiele, Christian Klem über 200, Tobias Kainz auch", verweist der Rapid-Coach auf die durch viele Bundesliga-Einsätze gestählte TSV-Defensive.

"Wir werden Hartberg ernst nehmen und wir wissen, dass sie Qualität haben. Trotzdem ist es unser Ziel, dass wir nach Hartberg fahren und dort etwas mitnehmen." Deshalb wird Kühbauer am Sonntag auch die bestmögliche Mannschaft auf das Feld bringen.

In der Defensive fehlt dem Coach in Hartberg der gesperrte Maximilian Hofmann. Paul Gartler kehrt ins Tor zurück, der gegen Arsenal angeschlagen ausgeschiedene Maximilian Ullmann sollte ebenso zur Verfügung stehen wie Taxiarchis Fountas, der wieder fieberfrei ist. Dennoch bleibt die Lage vor allem im Zentrum prekär. "Wir haben eine angespannte Kadersituation, damit müssen wir leben", meinte Kühbauer.

"Ich kann leider nicht zaubern oder schnitzen. Ich kann keine Spieler irgendwo herbeamen, das geht nur in Raumschiff Enterprise. Das ist aber nicht lustig, sondern eine ernste Geschichte. Wir hängen zwar nicht in den Seilen, aber wir sind wirklich am Limit und das muss einmal auch der letzte Fan verstehen."

Schopp hat Verständnis für Rapid

Hartberg-Coach Markus Schopp zeigte Verständnis für Rapids Rotationen. "Die Belastungen für die Mannschaften, die international spielen, sind massiv", erklärte der Steirer.

Um gegen Rapid bestehen zu können, bedürfe es im Vergleich zum Admira-Match einer deutlichen Steigerung, betonte Schopp. "Wenn wir gegen Rapid so wie gegen die Admira spielen, wird es zu wenig sein. Aber trotzdem ist es angenehm, drei Punkte mehr auf dem Konto zu haben."

Die Hartberger liegen als Tabellenzehnter sechs Zähler vor dem Schlusslicht aus der Südstadt.

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