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Werner nach Rücktritt: "Kein Schuldgeständnis"

Der zurückgetretene Vize-Präsident des LASK will "um seine Reputation" kämpfen:

Werner nach Rücktritt: Foto: © GEPA

Mit dem Rücktritt als Vize-Präsident des LASK hat Jürgen Werner Konsequenzen aus den Ereignissen der letzten Tage und Woche gezogen.

Der 59-Jährige legt nach medial erhobenen Vorwürfen und einem eingeleiteten Bundesliga-Verfahren sein Amt beim Linzer Bundesligisten zurück. Er betont aber: "Wer diesen Rücktritt als Schuldeingeständnis sieht, der irrt."

Seinen Entschluss teilt er in einem an Medien, darunter LAOLA1, versendeten Brief mit. Und stellt klar: "Ich werde die neu gewonnene Zeit nun aufwenden, um meine Reputation wiederherzustellen und gegen diese Vorwürfe auch rechtlich vorzugehen."

Werner hofft, dass "bösartige Vorverurteilungen" aufhören

Er bedankt sich bei "Präsident und den wahren Freunden des LASK sowie den Mitarbeitern im Verein für ihren Rückhalt in den letzten Wochen. Bis zuletzt haben sie versucht, mich umzustimmen."

Sein Entschluss steht aber nun fest. Und diesen treffe er "zum Wohle des LASK und in der Hoffnung, dass die bösartigen medialen Vorverurteilungen damit aufhören."

"Hassbotschaften und Drohung von Menschen, die wir nicht einmal kennen"

Diese Vorverurteilungen und eine "aktuelle Medienkampagne" führt er im Brief als Gründe für den Rücktritt an. Diese würden seine "Belastungsgrenze" übersteigen.

"Die sich ständig wiederholenden Vorwürfe haben mich erschöpft. Meine Familie und ich erhalten Hassbotschaften und Drohungen von Menschen, die wir nicht einmal kennen", schrieb Werner. "Die gezielten Vorwürfe, die seit Wochen gegen mich in Boulevardmedien platziert werden, sind falsch bzw. völlig aus dem Zusammenhang gerissen."

Vom LASK gab es vorerst keine offizielle Stellungnahme. Wie aus dem Klub-Umfeld zu vernehmen war, soll bereits am Freitag in einer Vollversammlung ein neuer Vizepräsident gewählt werden.

Bundesliagverfahren gegen LASK und Werner

Wie das Magazin "News" Ende April berichtete, soll der Oberösterreicher über eine Firmenbeteiligung mit den Transferrechten von LASK-Spielern Geschäfte gemacht und damit gegen FIFA-Regeln verstoßen haben.

Werner, der früher Spielervermittler war und seit 2019 auf seine Rolle als LASK-Vizepräsident fokussiert ist, habe demnach diskrete Deals mit Transferrechten abgewickelt, und zwar mutmaßlich auch nach 2015, als diese von der FIFA und dem ÖFB längst ausdrücklich untersagt waren.

Der Senat 5 der Bundesliga hat deswegen gegen den LASK in der Vorwoche ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Der Verein hat bis 1. Juni Zeit zur Stellungnahme sowie die Möglichkeit einer persönlichen Anhörung während der in der darauffolgenden Woche stattfindenden Sitzung.

Am (gestrigen) Mittwoch eröffnete zudem der Senat 2, der Schlichtungs- und Kontrollausschuss, ein Verfahren, da Werner gegen das ÖFB-Reglement zur Arbeit mit Spielervermittlern verstoßen haben könnte.

Die Frist für eine offizielle Stellungnahme läuft hier bis 9. Juni. Die möglichen Sanktionen sind derzeit weitgehend unbekannt.

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