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Siebenhandl zu seinem Sturm-Aus: "Net leiwand"

Das Kapitel Sturm Graz endet für den Torhüter spätestens im Sommer. Er wäre gerne geblieben, weil man gemeinsam noch viel erreichen hätte können.

Siebenhandl zu seinem Sturm-Aus: Foto: © GEPA

"Leiwand find ich's net", bedauert Jörg Siebenhandl den nahenden Abschied.

Der SK Sturm Graz verlängert den im Sommer auslaufenden Vertrag des Torhüters nicht. Diese Entscheidung wurde ihm Anfang Dezember mitgeteilt.

"Ich habe es irgendwie kommen gesehen, deswegen war es für mich nicht die große Überraschung", erklärt der 32-Jährige im Gespräch mit LAOLA1 und konkretisiert seine Vorahnung:

"Ich gehe davon aus, dass Dinge bei Führungsspielern relativ früh erledigt werden. Je länger es gedauert hat, desto mehr habe ich mir gedacht, es geht vielleicht in die andere Richtung. So ist der Fußball."

Der Fußball ist bekanntlich tatsächlich so. Das Kommen und Gehen gehört zum Geschäft - mal spielerseitig initiiert, mal wie diesmal vom Verein.

Siebenhandl: "Ich mag den Verein, die Fans, die Stadt"

Meist sind diese Entscheidungen eine logische Folge aus den zuvor gezeigten Leistungen. Bisweilen lassen sie jedoch auch aufhorchen, so wie in diesem Fall.

"Freude bereitet es mir nicht. Ich bin der Meinung, dass wir noch viel erreichen hätten können."

Jörg Siebenhandl

Siebenhandl ist das sechste Jahr bei Sturm. Seit er im Sommer 2017 von den Würzburger Kickers kam, sorgte er für Konstanz auf der Position. Sein Stammplatz war nie gefährdet.

Daraus, dass er gerne geblieben wäre, macht der Keeper kein Geheimnis: "Ich habe eine gute Zeit hier, es passt alles. Wir sind sportlich erfolgreich. Ich mag den Verein, ich mag die Fans, ich mag die Stadt."

Offen für alles

Aber man könne es sich leider nicht aussuchen: "Freude bereitet es mir nicht. Ich bin der Meinung, dass wir noch viel erreichen hätten können. Aber wie gesagt, so ist das Geschäft. Ich weiß um meine Qualitäten Bescheid. Jetzt heißt es ein neues Kapitel aufzuschlagen."

Für Gedankenspiele, ob es einen erneuten Anlauf im Ausland geben soll oder der heimische Markt Priorität genießt, ist es zu früh.

"Ich bin für alles offen", sagt Siebenhandl, bremst jedoch gleichzeitig: "Jetzt ist einmal dieses Transferfenster. Dann schauen wir, was im Sommer ist."

Was Siebenhandl wurscht sein kann

Der Gedanke, die Winter-Übertrittszeit abzuwarten, macht vermutlich Sinn. Trainer Christian Ilzer und Geschäftsführer Sport Andreas Schicker betonen zwar ihr Vertrauen in Siebenhandl für die Frühjahrs-Saison. Auszuschließen ist es jedoch nicht, dass noch im Winter ein neuer Torhüter kommt.

In die Überlegungen des Vereins ist Siebenhandl hier nicht eingeweiht ("Ich weiß auch nur, was ihr in den Medien schreibt"), ebensowenig lässt er sich großartig auf dessen Begründungen, dass man ein anderes Profil suche, ein:

"Darüber mache ich mir keine Gedanken, denn letztendlich kann es mir auch wurscht sein."

Nicht nur das eigene Ego befriedigen

Ganz und gar nicht wurscht ist Siebenhandl indes, dass Sturm nach dem starken Herbst im Frühjahr noch einiges erreichen kann. Gleich zum Auftakt steht Anfang Februar der ÖFB-Cup-Kracher beim FC Red Bull Salzburg auf dem Programm.

Der Goalie lässt keinen Zweifel daran, dass er nach der Aussaat auch bei der erhofften Ernte dabei sein möchte - auch wenn es sein persönliches Schlusskapitel bei Sturm ist:

"Ich bin noch ein richtiger Fußballer. Ich spiele nicht einfach nur, damit ich mein eigenes Ego befriedigen kann, sondern ich bin Spieler des Vereins - so lange ich einen Vertrag habe, gebe ich mein Bestes. Wir haben ja auch eine Verantwortung den Fans gegenüber. Das weiß ich, so bin ich. Ich gebe bis zum Ende Gas."

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