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Sonnleitners emotionale Rückkehr nach Hütteldorf

Trotz Niederlage gegen Hartberg! Rapid-Fans würdigen ihre Klub-Ikone:

Es waren emotionale Momente für Mario Sonnleitner!

Besser hätte es das Drehbuch wohl nicht schreiben können. Nach elf gemeinsamen Jahren mit Rapid Wien kehrte der 34-jährige Verteidiger am Samstag für sein erstes Bundesliga-Spiel mit Neo-Klub TSV Hartberg ausgerechnet nach Hütteldorf zurück, um dort auf seine alte Liebe zu treffen. Eine Story mit Happy End - allerdings nur für Mario Sonnleitner.

Entgegen vieler Erwartungen rang Hartberg die favorisierten Wiener am ersten Spieltag der neuen Bundesliga-Saison nämlich mit 2:0 nieder (Spielbericht >>>) und feierte so die erste dicke Überraschung der noch jungen Spielzeit.

"Es ist eigenartig. Natürlich ist das für mich persönlich sehr schön, wenn man wieder retourkommt und einen Sieg feiern kann. Es tut mir natürlich Leid für Rapid, aber ich bin glücklich über die Leistung dieser Mannschaft", so Heimkehrer Mario Sonnleitner nach dem Spiel gegenüber "Sky".

Sonnleitner: Orientierungs-Probleme zu Beginn

"Alsich den Wechsel durchgeführt habe, habe ich am Spielplan geschaut und gesehen, erste Partie bei Rapid. ‚Das passt ja super‘, habe ich mir gedacht", wusste der neue Hartberger Abwehrchef, dass ein emotionales Spiel auf ihn zukommen werde.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

 



Foto: © GEPA

"Es war natürlich schon sehr emotional. Die ersten 20 Minuten habe ich schon einen Fokus gebraucht, weil es doch etwas Besonderes ist. Ich habe hier elf Jahre gespielt und habe mich orientieren müssen, dass ich keinen Grün-Weißen anspiele. Dann ist es aber immer besser geworden", scherzt Sonnleitner, der eine bärenstarke Leistung ablieferte.

Sonnleitner von Rapid-Fans "überwältigt"

Eine Leistung, die nach dem Spiel auch von den Rapid-Fans honoriert wurde. Die Anhänger der Grün-Weißen verabschiedeten ihren jahrelangen Abwehrchef am Samstag mit Plakaten und Sprechchören. 

"Ich bin überwältigt, was die Fans mir zurückgegeben haben. Ich habe einfach immer versucht, alles reinzulegen, was ich geben kann. Es war grandios, wie sie mich verabschieden. Ich habe gesagt, es ist keine Lebewohl, irgendwann sieht man sich wieder", so ein emotionaler Sonnleitner.

Dass der 34-jährige Routinier keine lange Anlaufzeit brauchte, um in Hartberg Fuß zu fassen, bewies er am Samstag eindrucksvoll. Sonnleitner hielt gemeinsam mit seinen Defensiv-Kollegen den Laden dicht und ließ keinen Treffer zu.

"Wir sind eine neue Mannschaft mit vielen Neuzugängen. Wir arbeiten hart, haben ein richtig gutes Team. Bei Hartberg wird alles reingeworfen. Ich muss sagen, ich bin extrem überrascht, wie professionell alles in Hartberg ist. Jetzt müssen wir weiterarbeiten, demütig bleiben und schauen, wo die Reise hingeht", so Sonnleitner.

Russ: "Rapid hat uns unterschätzt"

Eine ganz besondere Premiere feierte am Samstag auch Kurt Russ. Der Nachfolger von Markus Schopp betreute erstmals ein Bundesliga-Team als Cheftrainer - ein mehr als gelungenes Debüt.

"Wenn man gewinnt, das ist immer ein Traum, überhaupt wenn man gegen Rapid gewinnt. Wir haben heute viel umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Natürlich braucht man immer ein bisschen Glück und das haben wir heute gehabt", so Russ.

Der 56-Jährige sah sein Team von der ersten Minute an am Drücker und sehr aggressiv. "Ich glaube, wir haben Rapid die Klasse weggenommen", so Russ, der auch der Meinung war, dass man Rapid genau zur richtigen Zeit erwischte.

"Ich denke auch, dass sie uns ein bisschen unterschätzt haben, nicht der Trainer, aber die Spieler. Es ist oft so bei den Spielern, dass sie glauben, da kommt jetzt das kleine Hartberg. Dann kommt so etwas raus. Ich kann meiner Mannschaft nur gratulieren", findet Russ.

 

Tadic: "Wusste, dass ich es nicht verlernt habe"

Mann des Spiels aus Hartberger Sicht war selbstverständlich Dario Tadic, der beide Treffer beisteuerte. "Ich glaube, wir hätten es uns nicht besser erträumen können. Wir haben alles reingehaut 90 Minuten lang. Wir haben unseren Matchplan unglaublich umgesetzt. Wir haben bis zum letzten Drücker alles rausgehaut und gehen deshalb auch als verdienter Sieger vom Platz", sagt Tadic.

Für den 31-jährigen Stürmer ist es auch ein bisschen Genugtuung, nachdem die vergangene Spielzeit für ihn persönlich nicht wirklich nach Wunsch lief.

"Letztes Jahr habe ich ein bisschen eine schwere Phase gehabt, aber ich habe gewusst, dass ich es nicht verlernt habe. Es freut mich, dass ich heute zwei Tore beitragen habe können. Ich hoffe, dass war ein Start für eine erfolgreiche Saison", so Tadic abschließend.

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