Endstand
3:1
2:1, 1:0
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Tabakovic - "Ich habe gehört, sie nennen ihn Jesus"

Haris Tabakovic ist nach seinem Triplepack im Derby der gefeierte Held der Austria und wandelt auf den Spuren von Will Grigg.

Tabakovic - Foto: © GEPA

1996 lieferte die italienische Sängerin Gala mit "Desire" einen Eurodance-Hit, der in den europäischen Clubs, die damals eher noch Disco hießen, gefeiert wurde.

2016 fand das Lied dank der nordirischen Fans bei der Europameisterschaft den Weg in die Fußball-Stadien der Welt. Stürmer Will Grigg wurde weltberühmt.

Dieser Tage feiert das Lied in Wien-Favoriten fröhliche Urständ. "Your defence is terrified cause Haris‘ on fire!"

Haris Tabakovic grinst: "Das Lied habe ich jetzt schon öfter gehört, es ist cool." Nach einem Hattrick beim 3:1-Heimsieg der Austria im Wiener Derby gegen Rapid ist der Schweizer der gefeierte Held der violetten Fans.

Tabakovic hat das Ergebnis übrigens am Stammtisch bei Andy Ogris vorhergesagt >>>

"Ich habe mal gehört, er wird bei den Fans und der Mannschaft Jesus genannt", lacht Trainer Michael Wimmer.

Heiligen-Status und die Torjägerkrone

Wer innerhalb einer Saison gegen den Erzrivalen sechs Tore erzielt – das ist in der Bundesliga-Historie vor ihm noch keinem Veilchen gelungen – ist dem Heiligen-Status innerhalb der FAK-Familie tatsächlich schon ziemlich nahe, wenngleich religiöse Gefühle für ihren Verein ja eher den Hütteldorfern zugeschrieben werden.

Nach seinem Triplepack durfte Tabakovic jedenfalls den Ball mit nachhause nehmen, als Reliquie quasi. "Der Ball wird neben der Trophäe zum Torschützenkönig der 2. Liga aus dem Vorjahr Platz finden", berichtet der Goalgetter.

Dort wäre auch noch Platz für die Torjägerkrone der Bundesliga. Mit inzwischen 17 Saisontoren liegt der 28-Jährige nur noch zwei Treffer hinter Rapids Guido Burgstaller auf Platz zwei der Schützenliste.

"Ich kann euch nicht erzählen, dass ich als Stürmer nicht darauf schaue. Der Burgstaller schießt auch die ganze Zeit Tore. Ich will einfach Tore schießen. Wir werden sehen, wo ich am Ende der Saison stehe. Noch mehr hoffe ich aber, dass wir am Ende auf dem vierten Platz stehen", kommentiert der FAK-Kicker den Status quo.

"Nicht nur auf die Tore reduzieren"

Nach dem schwierigen Herbst unter Trainer Manfred Schmid ist der Sommer-Neuzugang freilich der größte Gewinner in der Ära Wimmer.

Taktik-Analyse: Darum funktioniert Tabakovic unter Wimmer so gut >>>

Doch der deutsche Coach will sich da gar nicht selbst auf die Schulter klopfen: "Wir im Trainerteam können ganz wenig dafür. Er ist der, der als Erster auf den Trainingsplatz kommt und der Letzte, der geht."

Wimmer weiter: "Man darf ihn nicht nur auf die Tore reduzieren. Was er für die Mannschaft arbeitet, ist enorm, wie er die Bälle festmacht, ist sensationell."

Fitz als kongenialer Partner

Zudem hat Tabakovic zuletzt mit Dominik Fitz einen kongenialen Partner gefunden. "Ich muss ihm nur noch die Bälle hinspielen. Der ist eine Maschine. Wenn ich den Haris vorne habe, suche ich ihn. Ich weiß, dass es immer gefährlich ist, wenn ich ihn anspiele", sagt Fitz.

Nachsatz: "Ohne ihn hätte ich wahrscheinlich nur die Hälfte an Assists." Tatsächlich hat Fitz fünf seiner elf Torvorlagen Tabakovic geliefert.

Wimmer weiß, was er an den beiden hat: "Es sind in einer Mannschaft immer Bausteine, die miteinander funktionieren, harmonieren müssen. Es ist wichtig, dass sie solche Pärchen finden."

Wie lange dieses Pärchen noch gemeinsam auf dem Platz steht, ist aber fraglich. Fitz weiß: "Wenn er so einen Lauf hat, wird er nicht mehr lange da sein."

Bis dahin wird aber von den Austria-Fans noch gesungen. "Nanananananananananananana…"

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