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Struber sauer über Remis: "Waren klar besser als Sturm"

Struber sauer über Remis: "Waren klar besser als Sturm"

Gerhard Struber gilt grundsätzlich als angenehmer Zeitgenosse. Als einer, der seinen inneren Unmut selbst nach Rückschlägen nicht nach außen dringen lässt und, wenn nötig, gute Miene zum bösen Spiel macht.

Am vergangenen Freitag war das anders. Der Kuchler trat das obligatorische "Sky"-Interview nach dem mit einem Remis zu Ende gegangenen Bundesliga-Gipfeltreffen zwischen seinem FC Red Bull Salzburg und dem SK Sturm (Spielbericht>>>) sichtlich bedient an.

Mit finsterer Miene analysiert er: "Wir waren heute ganz klar besser als Sturm Graz. In der ersten Halbzeit war das genau so, wie wir uns das vorgestellt haben, Sturm Graz ist nicht mal gescheit über die Mittellinie gekommen."

"Es war viel Investment für nur einen Punkt. Wir hätten uns heute einfach mehr verdient. Es ist gerade ein bisserl unangenehm", geht das Hadern weiter.

Tolle erste Salzburger Hälfte

Bei der Pressekonferenz rund eine halbe Stunde später ist der erste Ärger großteils verflogen. Entsprechend sachlicher fällt Strubers Analyse diesmal aus.

"In den ersten 45 Minuten haben wir genau diese Dominanz und diese Kontrolle ausgestrahlt, wie ich mir das von meiner Mannschaft vorstelle. Da ist Sturm massiv ins Wackeln gekommen", reflektiert der Kuchler die wohl beste Halbzeit seines Teams, seit er in der Mozartstadt übernommen hat.

Die "Bullen" ließen die "Blackies" am Freitagabend tatsächlich kaum aus der eigenen Hälfte herauskommen; das Salzburg Pressing war so giftig wie schon lange nicht und bereitete den steirischen Gästen enorme Probleme beim Herausspielen. Erst nach Seitenwechsel, als Christian Ilzer im Mittelfeld auf Doppel-Sechs umstellte, wurden diese gelöst.

"In der zweiten Halbzeit war Sturm ein Stück weit geradliniger. Sie haben die Bälle schnell in unsere Hälfte geschlagen, da war es schwierig, den Gegner weiter wegzuhalten. Trotzdem haben wir uns auch in dieser Phase gute Chancen im Umschalten herausgespielt. Da müssen wir in den Laufwegen ein bisschen schlauer werden und im Abschluss eiskalt bleiben, um die Führung auszubauen", spricht Struber die zahlreichen vergebenen Möglichkeiten seiner Mannschaft an.

Debütant Daniliuc: "Da müssen wir uns selbst an der Nase packen"

Dass es in der Mozartstadt nach wie vor Probleme mit der eigenen Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor gibt, fiel auch einem auf, der am Freitag sein erstes Spiel im "Bullen"-Dress absolvierte: Flavius Daniliuc.

"Die Chancenverwertung war heute ausschlaggebend. Am Ende des Tages müssen wir die Tore machen. Da müssen wir uns selbst an der Nase packen", spricht der Wiener unter anderem eher kläglich vergebene Großchancen von Fernando und Oumar Solet oder auch einen gefinkelten Sucic-Freistoß an die Stange an.

Daniliuc stand zum Zeitpunkt des späten Grazer Ausgleichs längst nicht mehr auf dem Spielfeld. Er wurde rund 25 Minuten vor Spielende ausgewechselt, genau so, wie es wenig später bei Maurits Kjaergaard, einem der besten Salzburger am Freitag-Abend, der Fall war.

Dass der Grazer Ausgleich nach einem ungenügenden Zweikampfverhalten von Kjaergaard-Ersatzmann Daouda Guindo sowie einer anschließend verpassten Kopfball-Abwehr von Daniliuc-Ersatzmann Lucas Gourna-Douath passierte, kann man Struber vorwerfen, sollte man aber nicht, wenn man die Salzburger Verletzungsmisere des letzten Herbsts noch im Gedächtnis hat.

Zu frühe Wechsel? "Wollen, dass jeder gesund vom Platz geht"

Struber gibt diesbezüglich zu: "Ich bin da tatsächlich sensibel, nach dem, was im Herbst alles passiert ist. Ich will vermeiden, dass wir wie im Herbst wieder in einen negativen Domino-Effekt kommen. Wir wollen bei den Jungs so eine Belastungssteuerung erreichen, dass jeder gesund vom Platz heruntergeht."

Nur wenn ausreichend Spieler fit seien, sind solch überzeugende Leistungen, wie sie beim Cup-Halbfinal-Aufstieg gegen den LASK in der Vorwoche und am Freitag gegen Sturm über einen Großteil der Spieldauer auf den Rasen gebracht wurden, möglich, hält der 47-Jährige fest:

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