Endstand
3:1
2:1 , 1:0
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FAK: Turbulente Wochen, positiver Abschluss - und jetzt?

Die Wiener Austria jubelt über den Sieg gegen Sturm. Doch abseits des Rasens bleibt es unruhig. Was wird aus Trainer Stephan Helm?

FAK: Turbulente Wochen, positiver Abschluss - und jetzt? Foto: © GEPA
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Am Ende war Feiern angesagt.

Der FK Austria Wien verabschiedet sich mit einem 3:1-Heimsieg gegen den SK Sturm in die Winterpause. Zum siebenten Mal in Folge blieben die Veilchen gegen die Grazer ungeschlagen.

Turbulente Wochen

"Die letzten Wochen waren ein bisschen turbulent, umso schöner ist dieser Sieg. Das war wichtig. Man hat gesehen: Die Austria lebt noch!", jubelt Aleksandar Dragovic.

In den sechs Spielen davor konnten die Violetten nur zwei Siege bejubeln. Hinzu kamen Querelen zwischen der aktuellen Führungsetage und der Investoren-Gruppe rund um Jürgen Werner. Und Gerüchte über eine mögliche Ablöse von Trainer Stephan Helm – dazu später mehr.

"Dass es nicht ideal ist, was rund um den Verein passiert, braucht man nicht schönzureden"

Aleksandar Dragovic

Kapitän Manfred Fischer sagt: "Ich bin sehr, sehr glücklich. Wir haben wieder gezeigt, dass wir eine super Truppe sind und uns nicht von äußeren Umständen beirren lassen. Es ist in dieser Woche ja doch wieder sehr viel auf uns eingeprasselt."

Dragovic ergänzt: "Man hat gesehen, dass uns das nicht beeinflusst. Ich bin Spieler, ich werde fürs Trainieren und Spielen bezahlt. Dass es nicht ideal ist, was rund um den Verein passiert, braucht man nicht schönzureden. Aber das müssen die Verantwortlichen regeln."

Helm steht nicht zur Debatte

Während sich die Spieler mit dem Sieg gegen den Titelverteidiger in den Urlaub verabschieden, wird in der kommenden Woche am Verteilerkreis noch reger Betrieb herrschen. Die Analysen der Herbstsaison stehen auf dem Programm.

LAOLA1-Informationen zufolge steht Trainer Helm aktuell aber nicht zur Debatte, auch an der kolportierten Kontaktaufnahme mit dem SKN St. Pölten bezüglich Trainer Cem Sekerlioglu ist nichts dran.

Fischers Plädoyer für den Coach

Geht es nach Fischer, sollte sich die Trainer-Frage auch gar nicht stellen: "Wir wissen, was wir an unserem Trainer haben. Wir wissen, durch welche Phasen wir mit ihm gegangen sind. Wir wissen, was wir in der letzten Saison erreicht haben. Wir sind jetzt sechs Punkte hinter dem Tabellenführer."

"Wir haben im Sommer die wichtigsten Spieler in der Offensive verloren. Derzeit spielen wir mit Barry und mir in der vorderen Reihe – das hätte nie jemand gedacht – und gewinnen das Spiel gegen Sturm. Wir kämpfen gemeinsam – die Mannschaft und das gesamte Trainerteam – gegen alle Widerstände an, und machen das sehr ordentlich. Da kann sich jeder selbst fragen, ob der Trainer in Frage stehen sollte, oder nicht", so das Plädoyer des Steirers.

Die nackten Zahlen: Die Austria überwintert als Fünfter, hat sechs Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze und acht Zähler weniger geholt als nach 17 Runden in der Vorsaison.

"Wir sind keine Punktezähler"

Coach Helm sagt dazu: "Seit ich bei der Austria bin, halten wir es so: Wir sind keine Punktezähler. Natürlich schauen wir auf die Resultate. Genauso wichtig ist aber, was man sieht, wenn man auf den Platz schaut. Wir können das immer gut einschätzen. Du brauchst Fachleute, die das beurteilen können."

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Eggestein und Co. jubeln über den Sieg gegen Sturm
Foto: ©GEPA

Es gehe eben nicht nur um die Ergebnisse, sondern auch das Wie: "Wenn man nach 17 Runden auf die Stats schaut, kann man schon kontrollieren, ob unsere Sachen funktionieren, da sind wir schon selbstkritisch. Wir sind mit die Mannschaft, die die wenigsten Torschüsse zulässt. Wir sind eine der Mannschaften, die am meisten Präsenz im letzten Drittel hat. Diese Dinge haben wir im Blick."

"In dieser Phase sind uns die Punkte durch die Hände geflossen"

Nichtsdestoweniger sind sich in Wien-Favoriten alle einig, dass es gut und gerne auch ein paar Punkte mehr sein hätten können.

Für den Coach liegt das vor allem an der Anfangsphase der Saison, als in der Defensivreihe personelle Probleme herrschten.

"Wir haben relativ lange gebraucht, bis wir unsere Innenverteidigung beisammen hatten – in dieser Phase sind uns die Punkte durch die Hände geflossen. In so einer Phase kannst du dich nur an deinem Konzept festhalten. Das gibt uns Halt und macht es möglich, dass wir genau wissen, woran wir arbeiten müssen. Ich glaube, das ist ein guter Weg für den Verein", sagt er.

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Die Fanszene nimmt die Proteste gegen Jürgen Werner wieder auf

Wer künftig über das Schicksal des Trainers entscheiden soll, ist ja noch nicht geklärt. Mit Michael Wagner, Manuel Takacs und Robert Urbanek gibt es eine neue Sportdirektion.

Aber es gibt noch die vakante Stelle des Sportvorstands. Die Gruppe rund um Jürgen Werner (WTF) hat zuletzt den Deutschen Tomas Zorn vorgeschlagen, der Verein – allen voran Präsident Kurt Gollowitzer und Wirtschaftsvorstand Harald Zagiczek haben offenbar kein großes Interesse daran, überhaupt einen neuen Sportvorstand zu besetzen.

Proteste der Fans

Die Fanszene nahm gegen Sturm ihre Proteste gegen Jürgen Werner wieder auf.

"WTF: Die Austria ist kein Selbstbedienungsladen. Werner, welchen Preis bist du bereit zu zahlen?", war auf einem Spruchband zu lesen. Gesänge über und unter der Gürtellinie folgten.

Helm sagt dazu nur: "Natürlich ist es so, dass es wünschenswert wäre, wenn rundherum auch alles geklärt ist. Ich hoffe, dass wir im nächsten Halbjahr weniger solcher Themen haben werden, weil im Endeffekt wirkt es sich auch ein bisschen auf die Mannschaft aus."

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