In Ried blieb der erwünschte Trainereffekt aus. Das Tabellenschlusslicht kassierte beim Debüt von Lassaad Chabbi eine 0:3-Heimpleite gegen die Austria. Es war die sechste Niederlage in Serie.
"Wir sind in seine Scheißsituation, müssen jetzt ruhigen Kopf bewahren und in Ruhe arbeiten", erklärt Dieter Elsneg bei „Sky“.
Gingen die Innviertler mit einem Sechs-Punkte-Vorsprung ans Tabellenende ins Frühjahr, beträgt der Rückstand auf Platz neun mittlerweile drei Zähler.
(Noch) keine Panik
Panik bricht in Oberösterreich (noch) keine aus. „Es ist jetzt zwar sehr schnell in eine negative Richtung gegangen, aber es kann sich genauso schnell wieder ins Positive ändern“, meint der 27-Jährige.
Die sechste Heimniederlage in dieser Saison sei jedenfalls viel zu hoch ausgefallen. „Man hat sogar am Platz gemerkt, dass selbst die Austria-Spieler nicht gewusst haben, wie sie in Führung gegangen sind. Von den Chancen und der Spielgestaltung war es nicht so eindeutig, wie es das Ergebnis widerspiegelt“, findet Elsneg, der aber klipp und klar sagt: „Wir müssen vorne einfach unsere Chancen nützen und hinten kompakt stehen – doch das gelingt uns momentan nicht.“
Chabbi: "Müssen 2:0 führen"
Chabbi, der nach einer der kuriosesten Trainer-Ablösen des heimischen Fußballs am Donnerstag in Ried präsentiert wurde und vor der Begegnung mit den Wienern nur zwei Übungseinheiten leitete, analysierte seine ersten 90 Minuten in Österreichs höchster Spielklasse wiefolgt:
„Wir haben versucht, in den ersten 20 Minuten Druck zu machen und hätten auch 2:0 führen müssen. Das zweite Gegentor haben wir uns selbst gemacht, weil wir im Spiel nach vorne den Ball verloren haben. Die Mannschaft hat teilweise gut gespielt, aber wir hätten die Chancen nutzen müssen.“
Der 55-Jährige sah durchaus positive Ansätze: „Das Team hat Herz. Wir hatten gegen eine Mannschaft wie die Austria viele Möglichkeiten, das Eckenverhältnis lautetet 10:1. Wenn wir gegen die Mannschaften in unserer Tabellenregion so spielen, dann haben wir eine gute Chance.“
Gebauer lobt Einstellung
Kapitän Thomas Gebauer glaubt jedenfalls fest daran, dass mit dem neuen Chefcoach Erfolg einkehren wird. "Die Leidenschaft war da, wir haben bis zum Schluss alles gegeben. Aber unser Problem ist, dass wir die Gegentore zu einfach bekommen. Teilweise wurden wir im eigenen Stadion ausgekontert. Wir hatten erst zwei Trainingseinheiten mit dem neuen Trainer und man konnte schon eine Handschrift erkennen. Er hat viel an die Mentalität appelliert und an den Kampf. Wir müssen als Rieder mehr laufen als die Gegner. Wir müssen vorne effektiver werden und hinten kompromisslos verteidigen."
Holzhausers Prognose
Aufmunternde Worte gibt es zum Abschluss noch von Austrias Raphael Holzhauser: „Ried hat uns das Leben sehr schwer gemacht. Da muss man ihnen ein Kompliment machen. Wenn sie so spielen, werden sie nicht absteigen.“
Unterm Strich verlief der erste Auftritt der SV Ried unter Lassaad Chabbi dennoch unter dem Motto: Neuer Trainer, alte Sorgen.