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Die Austria ist wieder "interessant" - und hat was vor

Der Kader der Wiener ist vor allem durch Defensiv-Zugänge breiter geworden, es könnten aber noch Abgänge drohen. Dennoch sind die Ziele des FAK ambitioniert.

Die Austria ist wieder Foto: © GEPA

Die Austria ist in der Testphase für die neue Saison ungeschlagen geblieben - das soll ein Fingerzeig für Kommendes sein.

"Ich glaube, dass wir auch interessant sind, dass wir auch was vorhaben", betont Trainer Michael Wimmer.

Gesteigertes Interesse des violetten Umfelds bezeugen definitiv die 7.600 Abos, die der Bundesliga-Fünfte der Vorsaison bis jetzt verkauft hat - ein Rekord zu diesem Zeitpunkt. Dämpfen könnten die gute Stimmung Abgänge von Leistungsträgern.

"Ich habe viel Gutes gesehen", sagte Wimmer über die Testspiele, unter denen ein 1:1 gegen den türkischen Meister Galatasaray Istanbul war sowie ein weiteres 1:1 gegen Zyperns Champion Aris Limassol. Die Zweitligisten Horn und FAC wurden relativ problemlos bezwungen, am Freitagabend steht noch der Cup-Auftakt beim SV Spittal a.d. Drau auf dem Programm (18 Uhr im LIVE-Ticker).

Austria ist defensiv "sicher besser aufgestellt"

Der Trainer des Conference-League-Aspiranten tüftelte in der Vorbereitung vor allem an der Abwehr, wo die Mannschaft breiter geworden ist. Den Abgang von Kapitän Lukas Mühl kompensierte die Austria in der Innenverteidigung mit Tin Plavotic von Absteiger SV Ried und Lucas Galvao, der in der Rückrunde verletzungsbedingt kein Spiel bestreiten konnte, daher fast als Neuzugang durchgeht.

Für die Außenbahnen kamen Hakim Guenouche (vorher Austria Lustenau) und Marvin Potzmann (LASK), Reinhold Ranftl wurde fix von Schalke 04 verpflichtet. In der Offensive dockten die Nachwuchstalente Silva Kani (Bnei Yehuda/ISR) und Moritz Wels (Sturm Graz) in Favoriten an.

"Wir haben Qualität dazubekommen, sind jetzt hinten sicher besser aufgestellt", bekundet Neo-Kapitän Manfred Fischer.

Abgänge? Transferphase bleibt wohl "bis Ende August spannend"

Außer Mühl hat vom Kernteam der Saison 2022/23 nur Can Keles das Weite gesucht. Stürmer Haris Tabakovic, Dominik Fitz und Matthias Braunöder gelten aber als Transferaktien, die auch Geld in die leeren Kassen spülen würden.

"Ich glaube, dass die Transferphase spannend bleibt bis Ende August und vielleicht auch Mannschaften erst reagieren, wenn einmal ein, zwei Spiele gespielt sind. Natürlich muss man immer damit rechnen, weil wir interessante Spieler dabei haben", meint Wimmer.

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Ziel sei es, den Kader zu halten, bekräftigt auch Sportvorstand Jürgen Werner. "Die Leute honorieren unseren Weg, dass wir junge Österreicher einbauen und Routiniers dazugeben und uns so an die vorderen Plätze heranhanteln." Bei der Mitgliederzahl ist man mit 6.500 ebenfalls auf einem Rekordhoch.

Fischer: "Top drei, dann wären wir zufrieden"

Eine sportliche Kampfansage in Richtung des Spitzenduos der Vorsaison trauen sich die Violetten aber noch nicht zu. "Sturm und Salzburg sind wahrscheinlich auch heuer wieder auf einem anderen Niveau", glaubt Fischer. "Ich sage: Top drei, dann wären wir als Austria Wien zufrieden."

Auch wenn die Rückholaktion von Aleksandar Dragovic zumindest vertagt wurde, ist im jungen Kader genug Routine vorhanden. Im zentralen Mittelfeld erlebt James Holland gerade ein Hoch, ist bei Wimmer trotz seiner 34 Jahre gesetzt.

"Es hilft, wenn einer dort steuert und dafür sorgt, dass wir die Kompaktheit herstellen", sagt der Bayer, der das taktische Verständnis und die Aggressivität des Australiers schätzt. "Er lebt die Energie jeden Tag im Training vor und auch im Spiel."

Drei Spieler noch länger auf der Verletztenliste 

Auf der Sechser-Position sähe Wimmer die Austria übrigens auch bei einem Abgang von Braunöder gut aufgestellt. Dabei fällt ein weiterer Kandidat länger aus: Der 19-jährige Florian Wustinger zog sich in der Vorbereitung den zweiten Kreuzbandriss binnen eines Jahres zu.

"Im Zentrum sind wir trotzdem gut besetzt. Der Mandi (Fischer; Anm.) kann die Position spielen, auch Aco (Aleksander Jukic) kann die Position spielen", sagt Wimmer auf APA-Nachfrage.

Ebenfalls noch länger auf der Verletztenliste stehen zwei Spieler, die der Chefcoach in seiner Zeit in Wien überhaupt erst sporadisch zu Gesicht bekommen hat: Ziad El Sheiwi, der im Mai bereits zum dritten Mal einen Kreuzbandriss erlitten hat, und Stürmer Marko Raguz, den die Auswirkungen seiner Hüftverletzung weiter zu individuellem Training zwingen. "Er ist auf einem besseren Weg, aber er ist noch nicht so weit, dass er jetzt einsteigen würde", informiert Wimmer.

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