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Das hat Thalhammer beim LASK vor

Was den Neo-Coach und Sportdirektor bei den Athletikern besonders beeindruckt:

Das hat Thalhammer beim LASK vor Foto: © GEPA

Am Freitag ist beim LASK offiziell der Startschuss in die Ära von Dominik Thalhammer gefallen. 

Der neue Trainer und Sportdirektor stellte sich im Rahmen einer Pressekonferenz vor und skizzierte dabei, was er mit dem LASK in Zukunft vor hat. 

"Ich freue mich sehr, wieder zurück im Vereinsfußball zu sein", sagte der ehemalige Frauen-Teamchef und Trainerausbildner des ÖFB. "Es ist eine große Herausforderung und ein großes Vertrauen, das ich bekommen habe. Das möchte ich rechtfertigen."

Erst vor zwei Wochen trennten sich die Athletiker überraschend vom bisherigen Coach Valerien Ismael und verpflichteten mit Thalhammer ihren Wunschkandidaten auf der Trainerbank. "Ich hatte in den letzten Wochen tiefgreifende Gespräche mit den Verantwortlichen das LASK, die mich extrem beeindruckt haben. Siegmund Gruber und Jürgen Werner haben eine Denkweise, die mich fasziniert. Sie denken über den Tellerrand und sind extrem aufgeschlossen. Da lohnt es sich, so ein Projekt mit Visionen anzugehen", sagt Thalhammer. 

Thalhammer: "Das zeichnet den LASK aus"

Der 49-Jährige hat sich in den letzten Tagen einen ersten Eindruck vom Klub und der Mannnschaft verschafft, viele Gespräche geführt.

Die Marschrichtung ist klar: "Der LASK ist eine Mannschaft, die sich in den letzten Jahren absolut im Spitzenbereich etabliert hat und das ist grundsätzlich das Ziel. Was den LASK auszeichnet, ist seine DNA, seine Intensität. Das Spiel gegen den Ball ist die Basis und darauf werden wir aufbauen. Man muss sich aber auch den Herausforderungen der Zukunft stellen."

Diese Herausforderungen hat der ehemalige Chef der Trainer-Ausbildung beim ÖFB bereits ausgemacht: "Der LASK hat im letzten Jahr unglaublich gut performt. Da muss man genau schauen, wenn man etwas entwickeln will. Es braucht mehr Lösungen gegen Gegner, die tief stehen. Da gibt es vielleicht noch Ansatzpunkte im Positionsspiel, um Optimierungen herbeizuführen." Das System soll sich nicht grundlegend ändern.

Pogatetz im Trainer-Team

Bei der Umsetzung der angesprochenen Optimierungen vertraut Thalhammer auf ein großes Trainerteam. Dieses umfasst neben dem bisherigen Staff künftig auch einen Offensiv- und Defensiv-Koordinator, sowie einen Spartentrainer für Standardsituationen. 

Letztere Position übernimmt Christian Heidenreich, der zuletzt im Team von ÖFB-Teamchef Franco Foda engagiert war. Die Stelle als Defensiv-Coach übernimmt Ex-LASK-Spieler Emanuel Pogatetz, der erst im Winter seine aktive Karriere beendet hat. "Er trägt die LASK-DNA in sich und kann ein Garant dafür sein, dass wir keinen Millimeter von dieser Basis abrücken werden", sagt Thalhammer. 

Wer den Part als Offensiv-Koordinators übernimmt, steht noch nicht fest, hier laufen aktuell noch Gespräche. Spätestens nach dem Europa-League-Spiel bei Manchester United soll aber auch diese Personalie geklärt sein und das Trainerteam in vollem Umfang stehen. Kein Thema im Trainerstab der Profis ist auf dessen eigenen Wunsch Andreas Wieland. Der ehemalige Co-Trainer von Ismael - er soll bei der Trennung vom Franzosen eine Rolle gespielt haben - soll dem Verein aber erhalten bleiben.

Der Cheftrainer sieht ihn und seine Assistenen in einer wichtigen Rolle, nennt immer wieder Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg. "Für mich ist es auch wichtig, das Trainerteam weiterzuentwicklen. Wenn wir Trainer uns nicht weiterentwicklen, dann werden wir auch die Spieler nicht weiterentwicklen können. Es geht nicht um Selbstverwirklichung, wir müssen die Leute überzeugen. Man muss intensiv diskutieren, aber vor der Mannschaft muss es absolute Einigkeit geben. Man muss mit einer Sprache sprechen, sonst können wir unsere Ziele nicht umsetzen."

Die Grundidee, das Trainerteam auf breite Basis zu stellen, um so die einzelnen Bereich noch mehr vertiefen zu können, sei gemeinsam mit Präsident Siegmund Gruber und Vize Jürgen Werner geboren worden.

VIDEO - Virtueller Rundgang durch das neue LASK-Stadion:

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Thalhammer: "Schätze den Kader sehr stark ein"

In seiner Rolle als Sportdirektor ist Thalhammer auch für den Kader der Linzer verantwortlich. Mit den bisherigen Verpflichtungen und dem aktuellen Spielermaterial ist der 49-Jährige zufrieden. 

Mit Yevgen Cheberko (Zorya Lugansk), Lukas Grgic (WSG Tirol), Mads Emil Madsen (Silkeborg), Mamoudou Karamoko (Wolfsburg) und Nikolas Polster (Rapid II) vermeldeten die Athletiker bisher fünf Neuzugänge. Im Gegenzug haben Joao Klauss (zurück zu Hoffenheim) und Samuel Tetteh (zurück zu Salzburg) den Verein verlassen. (Bundesliga-Transferliste >>>)

"Ich schätze den aktuellen Kader sehr stark ein. Die Transfers sind extrem gut ausgesucht worden und passen genau in das System, das der LASK verkörpert. Ich glaube, dass wir einen tollen Kader zusammen haben", meint Thalhammer. Für ihn sei die "Nummer 23 genauso wichtig wie die Nummer 3". 

Die erste und gleich auch extrem schwierige Bestandsprobe steht für Thalhammer und sein Team am 5. August mit dem Sechzehntelfinal-Rückspiel in der Europa League gegen Manchester United an. 

Trotz der klaren 0:5-Niederlage im Hinspiel vor der Corona-Pause sieht der Trainer keine völlige Chancenlosigkeit. "Der LASK hat in den letzten Jahren davon gelebt, sehr stark auf die Performance zu schauen. Deshalb liegt der Fokus nicht mehr auf dem Ergebnis des Hinspiels, sondern darauf, wie wir Manchester United Probleme bereiten können. Wir wollen dem Gegner weh tun und bessere Lösungen haben als im Hinspiel."

Krise nach Re-Start: "Ich neige dazu, es hinter mir zu lassen"

Dass die Bundesliga-Saison nach dem Punkteabzug der Liga und schlechten Ergebnissen nach dem Re-Start schlussendlich auf Rang vier endete, damit will sich Thalhammer nicht mehr befassen. "Ich neige dazu, es hinter mir zu lassen, weil ich erstens nicht dabei war und ich es zweitens nicht beurteilen will. Meine Aufgabe ist es, die aktuelle Situation zu analysieren und dann die richtigen Steps weiter zu gehen."

Der erste Test der Vorbereitung steigt kommenden Mittwoch gegen den bosnischen Verein NK Zenica, am 19. August wird im Zillertal gegen Werder Bremen getestet.

Die Ära von Dominik Thalhammer beim LASK hat also offiziell begonnen...

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