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Ilzer nach Salzburg-Triumph: "Tut unglaublich gut"

Der Sturm-Coach kann in seiner steirischen Heimat endlich wieder Erfolge bejubeln:

Ilzer nach Salzburg-Triumph: Foto: © GEPA

Der SK Sturm und Christian Ilzer - das passt! 

Nachdem der Grazer Klub in der Vorsaison unter Nestor El Maestro einen Bundesliga-Alptraum erlebte und es Ilzer bei der Wiener Austria fast noch schlechter erging, fand in diesem Sommer zusammen, was zusammen gehört.

Ilzer kehrte nach Stationen in Kärnten beim WAC und der Wiener Austria in seine steirische Heimat und damit auf die Erfolgsspur zurück.

Den "Blackies" verpasste der 43-jährige Oststeirer einen frischen taktischen Anstrich und damit ein neues, spielerisch deutlich attraktiveres Gesicht. Gegen Serienmeister Salzburg konnten sich die Grazer am achten Spieltag für eine bisher starke Saison so richtig belohnen, den "Bullen" ließ Sturm in der Red Bull Arena mit einem 3:1 keine Chance (Spielbericht>>>).

Ilzer: "Eine Riesenfreude"

Kein Wunder also, dass sich Ilzer nach dem Abpfiff gelöst gibt. Der Steirer freut sich gegenüber "Sky" irrsinnig über die Sensation in Salzburg: "Eine Riesenfreude, ein wunderschöner Abend für uns. Solch ein Erfolg bei der Top-Mannschaft in Salzburg tut uns unglaublich gut."

Anders als in den vergangenen Jahren gab sich Sturm im Duell mit dem Liga-Krösus von Beginn an extrem bissig, versteckte sich nicht und setzte den "Bullen" mit konstantem Pressing sichtlich zu.

"Es war wichtig, dass wir sehr mutig aufgetreten sind, Salzburg permanent unter Druck gesetzt haben. Wir haben von Anfang an mit unserem Spiel Chancen vorgefunden, perfekt die Räume ausgenutzt in der Offensive und fußballerisch gelöst", jubelt Ilzer über einen aufgegangenen Matchplan. Der 43-Jährige gilt seit jeher als taktisch hoch versiert, beim WAC führte er 2018 die Mittelfeld-Raute ein, mit der die Lavanttaler den Sprung zu einem Bundesliga-Topklub machten und auch heute noch erfolgreich unterwegs sind.

(Text wird unter VIDEO fortgesetzt)

Sturm in Raute zurück zu alter Stärke

Zu dieser Saison implementierte Ilzer die Raute auch bei Sturm, bei der Wiener Austria verzichtete er noch darauf. In der neuen Grundordnung machten die Grazer fußballerisch einen Schritt nach vorne, nachdem die Grazer Anhänger zuletzt zumeist spielerische Schonkost geboten bekamen - um es milde auszudrücken.

Dabei musste Ilzer kreativ werden, um etwa das Problem im Angriff zu beheben. Der Coach der "Blackies" stellte Jakob Jantscher erstmals in seiner langen Karriere an vorderster Front auf, wo der 31-jährige Grazer aktuell seinen zweiten Frühling durchlebt und bereits sieben Scorerpunkte sammeln konnte.

Zudem fand Ilzer für den für die Innenverteidigung verpflichteten Jon Gorenc-Stankovic eine neue Position auf der Sechs, wo der Slowene bisher richtig glänzen konnte.

"Jakob Jantscher hat super Tore gemacht. Jon Gorenc-Stankovic hat eine unglaublich wichtige Rolle heute gehabt, er war permanent der Verbinder ins Offensivspiel und hat Lücken korrigiert, bei Ballgewinnen mit Ruhe und Qualität gelöst", lobt Ilzer die beiden Angesprochenen.

Jantscher: "Harte Arbeit, die zurückkommt"

Sturm ließ Salzburg das eigene Gift kosten, indem die "Blackies" nicht ganz frisch wirkende "Bullen" mit ständigem Pressing in überraschend große Probleme brachten und das wichtige Duell um die berühmten zweiten Bälle zumeist für sich entscheiden konnten.

Ob Ilzer ausgerechnet gegen Salzburg ein noch intensiveres Pressing angeordnet hat? "Wir wollen uns nicht extrem auf den Gegner einstellen, wollten unsere Spielidee auf den Platz bringen und haben es über weite Strecken gut gemacht", verneint der Grazer Coach diese Frage.

Mit nun zwölf Zählern und einem Spiel weniger als Salzburg steht Sturm mit neun Punkten Rückstand auf die Spitze in der Tabelle gut da. Die Steirer befinden sich nach einer Saison voller Pleiten und Pannen auf dem Weg zurück zum sportlichen Erfolg und dahin, endlich wieder den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.

Für Jakob Jantscher, mit einem Doppelpack der Matchwinner von Wals-Siezenheim, ist die Trendwende in Graz keine Überraschung. Der 31-Jährige erklärt: "Wir haben von Anfang an gezeigt, dass wir was mitnehmen wollen, waren mutig und aggressiv. Es ist eine Entwicklung erkennbar, das ist harte Arbeit und schön, wenn es heute zurückkommt."

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