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Sturm-Platzverweis gegen Klagenfurt als Gamechanger

Austria Klagenfurt holt einen Punkt bei Sturm Graz. Der Platzverweis von David Schnegg hatte maßgeblichen Einfluss auf die Partie.

Sturm-Platzverweis gegen Klagenfurt als Gamechanger Foto: © GEPA

Am dritten Spieltag der Admiral Bundesliga teilen der SK Sturm Graz und SK Austria Klagenfurt die Punkte (Spielbericht >>>).

Die Steirer geben mit dem 0:0 gegen die Kärntner das erste Mal in der Liga Punkte ab. Die Klagenfurter bleiben dafür weiterhin ohne Saisonniederlage. Ein Punkt beim Vizemeister – das ist durchaus ein Ausrufezeichen.

Das habe den Klagenfurtern keiner zugetraut, so Klagenfurts Cheftrainer Peter Pacult nach dem Spiel am "Sky"-Mikrofon. "Sturm ist eine absolute Spitzenmannschaft. In der zweiten Halbzeit haben wir die Lücken gefunden, hatten Pech bei dem Stangenschuss (von Simon Straudi, Anm.) – das kommt dann eben noch dazu. Mit dem Punkt kann man leben."

Rote Karte veränderte das Spiel

Gleichzeitig hatten die Gäste am Samstag das Glück auch ein Stück weit auf ihrer Seite. Sturms David Schnegg sah nach einer Notbremse in der 33. Spielminute die Rote Karte. Der Platzverweis hatte definitiv Einfluss auf das Spiel.

"Man muss das Spiel dritteln. Bis zur 30. Minute war Sturm klar im Vorteil, wir haben nur verteidigt. Wir hatten wenig Ballsicherheit, haben aber auch wenig zugelassen", konstatierte Pacult.

"Nach dem berechtigten Ausschluss haben wir das Spiel bis etwa zur 70. Minute kontrolliert. Dann kam wieder ein Bruch. Wir haben die Ballsicherheit verloren, Sturm ist aufgekommen und wir hatten bei dem Lattentreffer (von David Affengruber in der Nachspielzeit, Anm.) Glück. Das 0:0 geht für beide Seiten in Ordnung", lautete das Pacult-Fazit.

"Wir spielen im Training ohne Rutschen, weil ich will, dass die Spieler auf den Füßen schnell sind, um solche Dinge zu klären"

Sturm-Trainer Christian Ilzer

Auch Sturm-Cheftrainer Christian Ilzer sah nach dem Platzverweise eine veränderte Partie. "Wir waren in der ersten halben Stunde dominant, es hat aber die Geschwindigkeit gefehlt, um durchschlagskräftiger zu sein. Nach dem Ausschluss war es ein ganz anderes Spiel. Die Zuschauer haben uns in der letzten halben Stunde getragen. Am Ende war es ein gerechtes Unentschieden."

Den Schnegg-Platzverweis fand Ilzer gerechtfertigt und gab gleichzeitig Einblicke ins Training der Grazer. "Es war eine klare Rote Karte. Wir spielen im Training ohne Rutschen, weil ich will, dass die Spieler auf den Füßen schnell sind, um solche Dinge zu klären. Ein Spieler am Boden ist ein verlorener Spieler. Da gilt es für ihn daraus zu lernen, diese Situation hat uns ein schwieriges Spiel beschert. Da hat er einfach falsch beurteilt, falsch entschieden – aber er hat uns schon so viele gewinnbringende Momente gebracht."

Sturm wurde zum Verteidigen gezwungen

Auch für die Akteure, die unmittelbar am Feld im Einsatz waren, war der Ausschluss spürbar. "Mit der Roten Karte wurde es schwieriger für uns. Wir mussten mehr verteidigen. Positiv ist, dass wir eine gute Mannschaftsleistung gezeigt haben und ohne Gegentreffer geblieben sind. Das war das Wichtigste", sagte der Grazer Keeper Kjell Scherpen – am Vortag der Partie wurde der Niederländer Vater – nach der Begegnung.

"Es war ein harter Arbeitstag", ließ Sturms Tomi Horvat wissen. "Am Anfang haben sie gut verteidigt, dann haben wir die Rote Karte bekommen. Danach mussten wir mehr verteidigen und mehr laufen. Es war ein schweres Spiel für uns. Wir hatten zwar die Chancen und hätten treffen können. Am Ende gab es aber das Unentschieden."

Bei den Kärntnern standen am Samstag zwei Spieler im Mittelpunkt. Einerseits Simon Straudi, der mit seinem Vorstoß Schneggs Foul und damit den Platzverweis provozierte.

"Ich glaube, wenn wir vor dem Spiel gewusst hätten, dass wir einen Punkt mitnehmen, hätten wir das sofort unterschrieben. Die ersten 35 Minuten bis zur Roten Karte war Sturm komplett überlegen. Nach der Roten Karte haben wir es besser gemacht. In der zweiten Halbzeit hätten wir zielstrebiger sein müssen, da wurden wir etwas zu schlampig. Hinten raus hatten wir Glück, dass wir das Gegentor nicht bekommen. Den Punkt nehmen wir mit", so der Südtiroler im Interview.

Gemicibasi: "Ich habe ein Scheißjahr hinter mir"

Andererseits absolvierte Turgay Gemicibasi, der nach einem Jahr in der Türkei nach Österreich zurückkehrte, das erste Mal in dieser Saison eine Partie über die volle Spielzeit. Darüber zeigte sich der Mittelfeldspieler erfreut.

"Mir bedeutet das sehr viel. Ich habe ein Scheißjahr hinter mir. Ich bin froh, wieder zurück zu sein. Ich weiß, dass der Trainer mir vertraut. Das Vertrauen werde ich ihm mit meinen Leistungen zurückzahlen. Auch wenn es schwierig ist am Anfang, aber ich werde mich rein kämpfen und suche keine Ausreden. Ich bin Klagenfurt sehr dankbar, dass ich wieder zurück bin."

Gemicibasis Fazit zum 0:0 gegen Sturm Graz. "Wir haben sehr gut gespielt. Wenn wir es etwas cleverer spielen, können wir mit drei Punkten nachhause gehen. Wir sind aber auch mit dem einen Punkt zufrieden."

Für die Klagenfurter wartet in der nächsten Runde nun der SCR Altach. Für Sturm geht es bereits am kommenden Donnerstag im Rückspiel der Champions-League-Qualifikation gegen PSV Eindhoven weiter (im LIVE-Ticker >>>).


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