Stefan Hierländer sorgte für Erleichterung bei Sturm Graz! Nach zwei 0:1-Niederlagen in Folge gegen Hartberg und Rapid konnten die Steirer endlich wieder über Tore und drei Punkte jubeln. Beim 2:0-Erfolg über den WSG Tirol ließen die "Blackies" nichts anbrennen.
Einen maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg hatte Rückkehrer Stefan Hierländer, der als Dosenöffner agierte und zur Führung traf. Dabei konnte man vor dem Spiel mit solch einem Traum-Comeback nicht rechnen, schließlich befand sich der etatmäßige Kapitän zum Anpfiff noch auf der Ersatzbank.
Sturm gab den Ton an, Dedic vergab Top-Chance
"Es war eine deutliche Steigerung", resümierte der sichtlich erleichterte Sturm-Trainer Nestor El Maestro. Die Grazer waren von der ersten Minute an die aktivere Mannschaften und versuchten durch frühes Pressing, den Gegner zu Fehlern zu zwingen.
Wattens zeigte sich hingegen eingeschüchtert, wie WSG-Trainer Silberberger selbst feststellte: "Ich weiß nicht woran es lag, vielleicht waren einige nervös." Ein Schrammel-Hammer aus der zweiten Reihe, der nur knapp vorbei ging, sollte in der zweiten Spielminute nur der Anfang sein. Rund zehn Minuten später konnte WSG-Keeper Oswald einen platzieren Dominguez-Schuss zur Ecke abwehren.
Doch wie aus dem Nichts, waren es beinahe die Gäste aus Tirol, die in Führung gegangen wären. Nach einem Sturm-Eckball befreite Cabrera die brenzlige Situation und köpfte aus dem Strafraum. Die Kugel segelte an den Mittelkreis, wo Sakic sie nicht unter Kontrolle brachte und Dedic erfolgreich dazwischen ging. Der Slowene eilte völlig alleine auf den Kasten von Siebenhandl zu, der allerdings als zweimaliger Sieger aus diesem Duell hervorging, denn auch im Nachsuss brachte Dedic das Leder nicht im Tor unter.
Hierländer schoss Sturm in Front
Wir schreiben die 29. Spielminute, in der es für Huspek nach einem Zusammenprall nicht mehr weiter ging. Der Flügelflitzer griff sich an die Rippen und musste ausgetauscht werden. Neu an seiner Stelle: Stefan Hierländer, der nach seiner Knie-Operation im Juni sein Comeback feiern durfte. Ein Wechsel, der sich definitv bezahlt machte.
Nach feinem Kiteishvili-Zuspiel behielt der 28-Jährige vor Oswald die Nerven und schob trocken ins untere Ecke zur umjubelnden Führung ein. "Dafür bin ich da", lachte Hierländer nach Spielende: "Wenn man rein kommt muss man Zeichen setzen, ich hab's zum Glück heute geschafft mit einem Tor." Es war das erste Grazer-Tor seit dem zweiten Spieltag gegen den WAC.
Für die WSG Tirol ist solch ein Rückschlag neu, schließlich ist der Aufsteiger in der laufenden Saison stets in Führung gegangen.
Auch nach dem Seitenwechsel zog sich der rote Faden der Sturm-Leistung weiter. Kiteishvili sorgte in der 58. Minute für den zweiten Treffer, als er nach feinem Ljubic-Dribbling und Zuspiel netzte. Die zaghaften Offensiv-Bemühungen der Tiroler brachten die Grazer keine Minute in Bedrängnis.
Glücklich in die Eistonne
Hunderprozentig fit ist Hierländer nach seinem rund 60-minütigen Einsatz noch nicht: "Die letzten zehn Minuten waren sehr schwierig für mich, ich hab noch meine Problemchen. Ich werd jetzt in die Eistonne gehen und Eis auflegen, weil das Knie schon wieder ein bisschen dicker geworden ist. Aber wenn man drei Punkte hat, dann nimmt man das gern in Kauf."
Auch sein Trainer zeigte sich über dem Einsatz seiner Mannschaft erfreut: "Wir sind unter dem Strich sehr zufrieden. Es war sehr kontrolliert und souverän, nicht überragend, aber ganz okay." Sein Gegenüber Silberberger haderte mit dem fehlenden Mut: "Im Endeffekt waren wir brav, lieb und nett, für die Bundesliga zu wenig."
Für Sturm bedeutet dieser Sieg sowie das Comeback von Hierländer Balsam für die Seele. Der Fokus ist jedoch bereits auf nächste Woche ausgelegt: "Jetzt gilt es schon wieder den Blick nach Vorne zu richten. Die nächste Aufgabe in Altach wartet bereits", grinste Hierländer.