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Salzburg "pfeift aus den letzten Löchern"

Junger "Bullen"-Mannschaft gehen in wichtiger Meisterschaftsphase die Körner aus:

Salzburg Foto: © GEPA

Beim FC Red Bull Salzburg hat sich zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt der Wurm eingeschlichen.

Nachdem den "Bullen" ihre momentane sportliche Misere in der Champions League den vorzeitigen Aufstieg in ein historisches Achtelfinale verbaute, ziehen sie in der Bundesliga trotz der 1:2-Niederlage bei Aufsteiger Austria Klagenfurt (Spielbericht>>>) weiterhin einsame Kreise an der Tabellenspitze.

Dennoch tut dem Serienmeister die erste Bundesliga-Niederlage dieser Saison weh, speziell körperlich sind die Mozartstädter nach sehr anstrengenden Wochen am Ende.

"Jetzt ist es eine Phase, wo ein bisschen die Luft raus ist. Die Jungs bekommen jetzt einmal zwei Tage frei. Wir haben schon in den letzten Tagen gemerkt, dass wir aus den letzten Löchern pfeifen", sagt Matthias Jaissle nach der Pleite im Wörthersee Stadion bei "Sky".

Kristensen: "Ein Scheißgefühl!"

Obwohl, oder womöglich auch gerade weil Jaissle seine Mannschaft in Klagenfurt auf fünf Positionen umbaute, kamen die Mozartstädter im ersten Durchgang nur zu ganz wenigen Torchancen.

In der zweiten Hälfte gelang in der Offensive etwas mehr, meistens wurde es allerdings nur nach gelungenen Einzelaktionen gefährlich. Beim späten Anschlusstreffer durch Rasmus Kristensen spielte der Faktor Zufall eine große Rolle.

Für den dänischen Verteidiger ist sein bereits siebter Saisontreffer kaum ein Trost: "Wir haben heute in der Meisterschaft das erste Spiel verloren, stehen ohne Punkte da. Das ist kein Gefühl, das ich vermisst habe. Das ist ein Scheißgefühl!"

Offensive lässt plötzlich aus

Matthias Jaissle, der die ersten 14 Pflichtspiele als Salzburger Übungsleiter siegreich gestalten konnte und nun auf drei Partien in Folge ohne Sieg zurückblicken muss, drückt sich in der Analyse des Spiels etwas diplomatischer aus: "Tatsächlich haben wir eine Phase, wo wir uns schwerer tun. Das war absehbar, wir waren uns dessen bewusst mit der jungen Truppe. Was wir bis dato gespielt haben war auf einem unfassbar konstant hohen Niveau."

(Text wird unter dem VIDEO fortgesetzt)



Bereits vor der Partie beklagte der 33-Jährige die mangelnde Selbstverständlichkeit im zuvor so unbekümmerten Angriff rund um Karim Adeyemi, Benjamin Sesko und Co. Zum einen fehlte mit Noah Okafor ein zuletzt in Topform agierender Angreifer in Klagenfurt und in Lille, zum anderen scheinen sich die Gegner national sowie international deutlich besser auf die offensiven Abläufe der "Bullen" eingestellt zu haben. Zu Kontern über die pfeilschnellen Adeyemi, Aaronson und Sesko kam Salzburg zuletzt nur selten.

Zwischen dem letzten Tor der Mozartstädter vor der Länderspielpause gegen die Austria und jenem von Kristensen gegen Klagenfurt vergingen beinahe 300 Spielminuten. Zum Vergleich: In den 22 Spielen davor schrieb Salzburg durchschnittlich gut alle 30 Spielminuten an.

Jaissle verordnet freie Tage

Für Jaissle, der die Salzburger bisher stets in einer Raute auflaufen ließ, ist die momentane Torflaute weniger ein taktisches Manko, sondern ein Resultat der mangelnden Frische. Deshalb legt der Deutsche in den kommenden Trainingstagen weniger Wert auf spielerische Elemente, viel eher soll die Regeneration im Vordergrund stehen.

"Jetzt ist die Woche wichtig, dass die Mannschaft ein bisschen durchschnaufen kann. Wir werden jetzt nicht in den Wald gehen und an der Ausdauer feilen. Jetzt sind mal zwei Tage frei. Wir haben dann noch drei Spiele in kürzester Zeit und versuchen die bestmöglich rumzukriegen. Jetzt wird es wichtig sein, dass die Jungs in den Winterurlaub kommen", so Jaissle.

Vor dem Salzburger "Winterurlaub" stehen in der Bundesliga die beiden Heimspiele gegen Hartberg und die WSG Tirol an. In der Champions League empfangen die "Bullen" am 8. Dezember den spanischen Spitzenklub FC Sevilla, gegen den bereits ein Remis zum Aufstieg ins Achtelfinale reichen würde.

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