Endstand
1:1
1:1 , 0:0
Nachbericht

Blau-Weiß lebt noch: "Wir waren alle am letzten Zacken unterwegs"

Der Punkt gegen Rapid war vor allem ein moralischer Erfolg. Jetzt müssen Basics geschaffen werden, mit denen der neue Trainer den Abstiegskampf annimmt.

Blau-Weiß lebt noch: "Wir waren alle am letzten Zacken unterwegs" Foto: © GEPA

Für Blau-Weiß Linz war das 1:1 gegen Rapid mehr wert als für den Gegner.

Weniger aus tabellarischer Hinsicht, in der sich wenig geändert hat. Vier Punkte Rückstand auf den Vorletzten GAK, vor allem aber zehn Zähler Defizit auf den Rest der eigentlich engen Liga sind eine Hypothek, gegen die es im Frühjahr geht.

Aber ein Lebenszeichen war der letzte Auftritt dieses Jahres schon. Auch, wenn Rapid derzeit genug mit sich selbst hadert.

"Wir haben zum ersten Mal in dieser Saison nach einem Rückstand einen Punkt geholt. Als Blau-Weiß muss man immer zufrieden sein, wenn man gegen Rapid einen Punkt holt", war Andreas Gahleitner mit dem Abschluss seiner Phase als Interimstrainer glücklich.

Das galt auch für seine Spieler: "Ich hatte das Gefühl, dass bei ihnen eine gewisse Erleichterung da und die Stimmung nach dem Spiel positiv war."

"Den wollte ich genau dorthin"

Insbesondere bei Christopher Cvetko, der einen schwierigen Herbst nach seiner Rückkehr mit einem wichtigen - und schönen - Treffer abschloss.

"Ich hatte einen super ersten Kontakt und den Platz. Den wollte ich genau dorthin, wo er auch hingegangen ist", grinste der erstmalige Torschütze in dieser Saison, der sich über baldigen Nachwuchs freuen darf und dementsprechend jubelte.

Die Art und Weise, wie die ganze Mannschaft auftrat, stimme ihn zuversichtlich: Erfahrung im Abstiegskampf hat er mit seinem Ex-Klub Austria Klagenfurt letzte Saison ja zur Genüge gesammelt: "Wir wollten das extrem intensiv anlegen, das Herz am Platz lassen und das ist uns definitiv gelungen."

Es sei nicht leicht gewesen, nach der Niederlagenserie so ein Gesicht zu zeigen: "Wenn man im Fußball einmal in so einem Kreislauf nach unten ist, ist es extrem schwer, da wieder rauszukommen. Weil einfach das Selbstvertrauen fehlt. Dann passieren Fehler, die normalerweise nicht passieren."

Eine Erkenntnis, die derzeit auch auf der Gegenseite wächst.

Schon die letzten Spiele des Schlusslichts seien aber "sehr in Ordnung" gewesen, "da hat einfach noch das Glück gefehlt", so Cvetko.

Neuer Trainer noch vor Weihnachten

Den Schwung unmittelbar mitnehmen können die Mannen vom Donauufer allerdings nicht: Jetzt gibt es drei Wochen Pause, ehe am 5. Jänner die Vorbereitung wieder losgeht.

Dann mit einem neuen Trainer. Noch vor Weihnachten sollen die Weichen an der Seitenlinie gestellt sein, verriet Interim Gahleitner.

"Es wird sicher vor Weihnachten noch Gespräche geben, damit man gewisse Dinge absteckt und vorplant", ist der Fahrplan noch nicht klar. Nur körperlich sollen die Spieler in idealer Verfassung sein, sobald sie das erste Mal unter neuen Fittichen am Rasen stehen.

Nur dann seien so Kraftakte möglich, die im Abstiegskampf auszupacken sind. "Wir haben heute gezeigt, dass wir alle wirklich am letzten Zacken unterwegs waren, alles probiert haben. Das hat man gespürt und das haben die Zuschauer honoriert."

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